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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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nicht gut genug ist.«
    »Oh, vielen Dank«, erwiderte Quinn. »Hättest du mir das nicht schon vor zwei Jahren sagen können?«
    »Um Himmels willen, nein«, meinte Ben. »Da kommt Zo. Bleib dran.«
    »Was ist passiert?« meldete sich Zoë, und Quinn sagte: »Ich habe Bill verlassen.« Dieser Satz war beinahe schon zu einem Mantra geworden; mit jedem Mal, mit dem sie ihn aussprach, fühlte sie sich besser. »Ich bin ausgezogen. Ich rufe von Mom und Dad aus an.«
    »Du machst Witze«, meinte Zoë. »Du willst wieder bei ihnen wohnen?«
    »Nur vorübergehend.« Quinn schwang sich auf die Anrichte und begann, mit den Beinen zu baumeln, so dass ihre Füße gegen den Metallschrank schlugen. Ein köstliches Déjà vu, wieder mit Zoë zu plaudern und gegen Schränke zu treten. »Ich bin gerade erst hergekommen. Nick hat mir geholfen, ein paar von meinen Sachen herzubringen, den Rest wird er am Montag abholen. Bis dahin weiß ich vielleicht auch schon, wo ich hinziehe.« Sie wartete darauf, dass Zoë einen Kommentar zu Nick abgab oder sich nach ihm erkundigte, aber es kam nichts.
    »Was ist denn zwischen dir und Bill vorgefallen?«
    »Er hat meinen Hund gestohlen.«
    »Welchen Hund?« fragte Zoë, woraufhin Quinn ihr die ganze Geschichte erzählte.
    »Ich kann es nicht fassen«, meinte Zoë, nachdem sie alles gehört hatte.
    »Also, was meinst du? « Gespannt beugte Quinn sich ein wenig nach vorne. »Mom hält es für einen Fehler.«
    »Klar, du brauchst dir nur Moms Leben anzusehen.« Zoës Missbilligung drang deutlich durch die Leitung. »Du musst tun, was du tun musst, Kleine.«
    »Mom meint, ich wäre übergeschnappt, weil ich das alles wegen eines Hundes tue.«
    »Es geht doch gar nicht um den Hund«, sagte Zoë, bevor sie in eine andere Richtung tuschelte: » Später, okay? Ich muss das erst einmal selbst verstehen.« Dann war ihre Stimme wieder deutlich durch das Telefon zu vernehmen: »Ben findet, in Tibbett gehe es zu wie in einer Seifenoper. Er wartet immer noch darauf zu hören, dass irgendeine ihren Cousin geheiratet hat und von ihrem Onkel ein Kind bekommt. Er will schmutzige Geschichten hören.«
    Ich fange gerade an, deinem Ex-Mann Avancen zu machen, schoss es Quinn durch den Kopf, sie sagte jedoch nur:
    »Barbara Niedemeyer hat Matthew Ferguson vor die Tür gesetzt.« Sie öffnete den Schrank neben sich und fingerte einhändig nach Vollkorncrackern.
    »Oh, das ist ja eine Wahnsinnsneuigkeit«, meinte Zoë. »Sie ist sterbenslangweilig und tut immer wieder dasselbe. Erzähl mir etwas wirklich Interessantes.«
    »Nick und Lisa haben sich getrennt«, sagte Quinn auf gut Glück, während sie einen Cracker aus der Schachtel fischte.
    »Wer ist Lisa?«
    »Du weißt schon, Lisa Webster.«
    »Bei einer Lisa Webster war ich Babysitter«, sagte Zoë.
    »Genau die ist es.«
    »Er war mit einem Mädchen zusammen, bei dem ich Babysitter gewesen bin?«
    »Sie ist zweiundzwanzig«, erklärte Quinn mit dem Vollkorncracker im Mund in dem Versuch, fair zu sein.
    »Und er ist zwölf«, erwiderte Zoë. »Ich schwöre dir, dieser Mann wird niemals erwachsen.«
    »Er ist ziemlich zuverlässig«, wandte Quinn ein. »Er und Max leisten gute Arbeit in der Reparaturwerkstatt.«
    »Ich meinte seine sozialen Kontakte«, sagte Zoë. »Er benimmt sich immer noch wie in der High-School. Aber Gott sei Dank ist er ja nicht mehr mein Problem.«
    »Er ist wirklich lieb zu mir.«
    »Das war er immer«, meinte Zoë. »Wahrscheinlich bist du das einzig Positive, das er von unserer Ehe hatte. Er hat immer schon gesagt, dass du das Beste daran warst.«
    Quinn schluckte. »So, hat er das?«
    »Ja. Er meinte, er hätte sich schon immer eine kleine Schwester gewünscht, und dann hat er in dir das perfekte Exemplar gefunden. Er hielt dich für harmlos, wie jeder andere auch.«
    »Und dich hielt er für aufregend«, sagte Quinn. »Wie jeder andere auch.«
    »Du hörst dich nicht besonders gut an«, meinte Zoë. » Alles in Ordnung?«
    »Ich bin es nur leid, immer die Vernünftige zu sein«, antwortete Quinn. »Ich möchte nicht mehr die Verlässlichkeit in Person sein. Ich will Aufregung.«
    »Dann war es ein guter Schachzug, Bill zu verlassen«, sagte Zoë. »Er hat mich immer schon zu Tode gelangweilt. Am besten stellst du jetzt irgendwas an, das alle schockiert, und sei offen für eine Veränderung. Du warst die einzige, die dachte, immer nur brav sein zu müssen.«
    »Mom denkt das auch«, wandte Quinn ein. »Sie hat immer gesagt, ich hätte ein

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