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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Nick es je gesehen hatte, rannte Quinn die Treppe hinunter. Er lief ihr durch das Esszimmer und die Haustür hinterher, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sich Katie den Weg entlang in den Vorgarten schnüffelte.
    Der Wagen der Tierfänger drosselte auf Kriechgeschwindigkeit.
    »Ich pfeife sie zurück«, sagte Quinn zu Nick. »Fang du Katie ein.«
    Auf der Suche nach Ärger tanzte Katie im Vorgarten herum ‚ und sah ihn mit ihren hellen Augen an. Als er einen Schritt auf sie zutrat, warf sie sich, ihr knochiges Hinterteil in die Höhe gestreckt, auf den Boden, bereit zum Spielen.
    »Ich werde dir nicht hinterherlaufen, Köterchen«, sagte er zu ihr, während sie ihm den Kopf entgegenreckte, eindeutig bereit, Reißaus zu nehmen, sollte er noch näher kommen.
    »Sehr schön. Wenn du auf die Straße läufst, bist du Hackfleisch«, sagte er. Er wusste, dass sie ihm so lange zuhören würde, wie er mit ihr redete. »Warum hören wir jetzt nicht einfach auf damit?«
    Er ging noch einen Schritt auf sie zu, und sie sprang davon, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
    Na gut. Ein Teil von ihm verspürte Lust, sie einfach davonrennen zu lassen - sie war diejenige, die für all den Ärger sorgte, Quinn und Bill auseinandergebracht und sein eigenes Leben auf den Kopf gestellt hatte -, aber Quinn hatte ihn gebeten, sie einzufangen, und er wollte nicht, dass Katie etwas zustieß, auch wenn sie aussah wie eine Ratte auf Stelzen. Außerdem standen die Tierfänger auf der Straße.
    Womit könnte er diesen Hund also locken?
    Wahrscheinlich befand sich irgendwo im Laster noch eine Tüte von Burger King. »Was hältst du von wirklich alten Pommes Frites?« rief er Katie zu, und sie tanzte erneut näher, zwei Schritte vor, einen zurück.
    Er öffnete die Beifahrertür des Lasters, beugte sich in die Kabine und fingerte unter dem Sitz nach möglichem Abfall. Mit einem Satz sprang Katie hinein und kletterte über seinen Rücken, um sich auf den Fahrersitz zu setzen.
    Nick stieg in den Wagen und warf die Tür hinter sich zu, so dass er sie zusammen mit ihm eingesperrt hatte. »Erwischt.«
    Katie stellte die Pfoten gegen das Fenster auf der Fahrerseite und sah ängstlich nach draußen. Vermutlich wunderte sie sich, dass sich nichts bewegte. Sie warf Nick über die Schulter einen Blick zu und begann zu winseln.
    »Wir machen jetzt keine Spazierfahrt«, sagte er, und sie bellte ihn an.
    Eigentlich war das gar keine so schlechte Idee. Solange sie dachte, sie würde immer eine Spritztour machen, wenn sie in den Wagen sprang, wäre sie problemlos zu ködern. Wenn er also nun mit ihr eine Runde um den Block drehte, würde er eine Menge zukünftiger Probleme für Quinn lösen.
    Außerdem konnte er so seine Rückkehr in dieses lichtdurchflutete Haus voller Quinn und Betten für eine weitere Viertelstunde hinauszögern. Er rutschte auf den Fahrersitz, hob Katie hoch, um mit ihr die Plätze zu tauschen, und fuhr den Laster aus der Einfahrt, wobei er Quinn zuwinkte.
    Sofort kletterte Katie auf seinen Schoß und presste ihre Nase gegen die Fensterscheibe.
    »Auf deiner Seite ist auch eine«, sagte er zu ihr, aber sie war leicht und regte sich nicht. Nach einer Minute seufzte sie, machte es sich bequem und kuschelte sich vertrauensvoll an ihn, und während er den Wagen steuerte, sah sie, ihr Kinn auf seine Schulter gestützt, aus dem Fenster und beobachtete die vorbeiziehende Landschaft.
    Sie war ein lieber kleiner Hund, wurde Nick plötzlich klar. Sie sah zwar verheerend aus, aber sie war ein lieber kleiner Hund. Er kraulte sie hinterm Ohr, so dass Katie ihm ihren Kopf ein wenig entgegenstreckte, genauso wie Quinn an jenem Abend.
    Damals in dem dunklen Zimmer war Quinn so verführerisch gewesen, so bereitwillig.
    Und sie war so unantastbar, dass er sich fragte, warum er schon wieder an sie dachte.
    Er beendete die Rundfahrt und lenkte den Wagen in die Einfahrt. Die Arme über dem flauschigen, purpurfarbenen Pullover verschränkt, um sich zu wärmen, kam Quinn zu ihnen herüber.
    Sie sah großartig aus. Er öffnete die Tür, reichte Katie zu ihr hinaus und sagte: »Sie fährt gerne Auto, eine einfache Methode, sie einzufangen.«
    »Danke«, begann Quinn und lächelte mit diesen vollen Lippen zu ihm hoch, mit großen Augen und warmen Kurven, und er schnitt ihr das Wort ab. »Keine Ursache, gern geschehen. Ich muss jetzt fahren, es sind ja nun all deine Sachen im Haus.« Er schlug die Tür zu und winkte, während er den Wagen aus der Einfahrt zurücksetzte.

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