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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz
Autoren: Jennifer Crusie
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sind mehr als genug.«
    Nick trat ans Waschbecken, um seine Hände von den letzten Ölresten zu säubern. »Vielleicht bringt sie ihn zu Lois.«
    »Heute ist Mittwoch«, sagte Max düster. »Sie trifft sich dort mit Darla auf eine Pizza. Sie wird sie überreden, und dann müssen wir uns mit noch einem abfinden.« Seine Miene erhellte sich. »Es sei denn, Lois wirft sie raus, weil sie den Hund mit hineingeschleppt hat. Mit ihrem Schönheitssalon ist sie sehr eigen.«
    Nick drehte mit dem Handgelenk den Wasserhahn auf.
    »Wenn Quinn den Hund mit hineinnehmen will, wird Lois sie lassen.«
    Das heiße Wasser rann über seine Hände, und er schrubbte sie mit der körnigen Seife, wobei er darauf mehr Aufmerksamkeit als üblich verwandte, weil er wütend auf Max war und er es nicht mochte, wütend auf Max zu sein. Nick drehte den Hahn zu, trocknete seine Hände ab und hörte Max einen Satz zu Ende bringen, dessen Anfang er versäumt hatte.
    »Was?«
    »Ich meinte, dass Lois aber verdammt gute Laune haben müsste, um das zuzulassen.«
    »Hat sie wahrscheinlich.« Nicks Verärgerung veranlasste ihn dazu, ein wenig Unruhe in Max Leben zu stiften. »Vermutlich hat sie gehört, dass Barbara Matthew sitzengelassen hat.«
    Max sah so bestürzt aus, wie dies für einen Menschen mit einem permanent gelassenen Gesichtsausdruck möglich war.
    »Was?«
    »Barbara Niedemeyer hat Lois‘ Mann vor die Tür gesetzt«, wiederholte Nick. »Pete Cantor hat es mir heute morgen erzählt.«
    Max deutete mit dem Finger auf ihn. »Die nächsten Checks für Barbara übernimmst du.«
    »Warum führst du nicht einfach sofort eine Komplettinspektion an dem verdammten Wagen durch, damit sie erst gar nicht mehr zurückzukommen braucht?« Nick ging zum Büro hinüber, um Mrs. Manchester anzurufen. »Würde uns beiden eine Menge Ärger ersparen.«
    »Sie ist eine gutaussehende Frau«, meinte Max. »Hat ‘nen guten Job in der Bank. Du checkst den Wagen durch.«
    »Ich brauche keine Frau mit einem guten Job. Barbaras Wagen ist deine Sache, und das gilt auch für Barbara.«
    »Die Werkstatt gehört zur Hälfte dir«, wandte Max ein. »Du bist hier der Single. Warum, verdammt noch mal, bittet sie nicht dich, ihre Ölleitung zu überprüfen?«
    »Weil sie dich lieber mag, Gott sei Dank.« Nick betrat das Büro und hörte Max hinter sich einen Seufzer ausstoßen. Einige Minuten später, als er Mrs. Manchesters Nummer wählte, hörte er vom Büro aus, wie die Motorhaube von Barbaras Toyota geöffnet wurde.
    »Nick?« fragte Max mit dem Kopf unter der Haube.
    »Ja ?«
    »Sorry für den Witz über Quinn eben. Ich hab‘s nicht so gemeint, wie es sich anhörte.«
    Nick lauschte dem Besetztzeichen bei Mrs. Manchester und dachte an Quinn, die Herzliche und Zielstrebige und Verlässliche, das vollkommene Gegenteil zu ihrer verrückten Schwester Zoë. Quinn in Schwierigkeiten war gar nicht lustig. »Schon gut.«
    »Ich weiß, dass ihr euch nahesteht.«
    Nick legte auf. »So nahe nun auch wieder nicht.«
    Als Max nichts darauf erwiderte, ging Nick zurück in die Garage und konzentrierte seine Gedanken auf den Chevy, wo sie hingehörten. Autos konnte man verstehen. Man brauchte zwar ein wenig Geduld und musste sich gut auskennen, aber Autos verhielten sich immer gleich. Man konnte sie reparieren. Und das war mehr, als man von den Menschen behaupten konnte. Kein guter Mechaniker hätte beispielsweise etwas für ihn und Zoë tun können. Er dachte nicht mehr häufig an Zoë; selbst die Nachricht vor zehn Jahren, dass sie wieder heiraten werde, hatte ihm nur einen kleinen Stich versetzt. Und das war nichts gewesen gegen das, was Max gerade mit seiner Witzelei über Quinn erreicht hatte.
    »Nick?«
    Max‘ Stimme klang immer noch ein wenig besorgt, deshalb sagte Nick: »Hältst du es für möglich, dass Barbara zwei Wagen hat? Dann könntest du beträchtliche Zeit mit ihr verbringen.«
    »Sehr witzig«, grummelte Max, widmete sich dann aber wieder seiner Arbeit, so dass Nick sich auf den Auspuff konzentrieren konnte. Der war sowieso das einzige echte Problem, das er hatte, weil Max Darla niemals betrügen würde und Quinn stets streunende Hunde aufgriff und ein Zuhause für sie suchte. Nichts in seinem Leben würde sich jemals ändern.
    Außer an Bucky Manchesters Auspuffrohr.
    Auf der anderen Straßenseite ließ sich Darla Ziegler in dem kleinen Pausenraum des Upper Cut gerade auf die Couch aus verschlissenem Tweedstoff fallen, als Lois Ferguson mit finsterem Blick
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