Der Frühjahrsputz
den Abfluss repariert hatte. »Er verdient verdammt gut.«
»Ich verdiene auch gut«, meinte Lois. »Wer braucht ihn?«
»Nun, du wahrscheinlich«, mischte sich Quinn pragmatisch wie immer ein, »ansonsten würdest du nicht davon sprechen.«
»Es macht mich einfach nur wütend, das ist alles.« LoisKiefer mahlten heftig, bevor sie weitersprach. »Es ging uns wirklich gut, bis sie mit ihrem kaputten Badewannenabfluss und verstopften Waschbeckenrohr und Plänen für ein zweites Bad unten auftauchte. Als ob sie ein zweites Badezimmer brauchte, wo sie doch ganz allein wohnt. Wenn ihr mich fragt, hat sie das geplant -«
Darla schaltete auf Durchzug, sie hatte diesen Wortschwall bereits mehrere Male gehört, genaugenommen seit dem Tag im vergangenen April, als sich Barbara Niedemeyer Matthew geangelt hatte. Was die Sache mit Barbaras gezieltem Vorgehen betraf, nun - Matthew war schließlich nicht ihr erster verheirateter Mann gewesen. Eigentlich hätte Lois hellhörig werden müssen, als Barbara von dem zweiten Badezimmer zu reden begann. Darla wäre jedenfalls bei dem zweiten Anruf in der Reparaturwerkstatt hellhörig geworden. Diese Frau hatte ein Vorleben. Lieber Himmel, Matthew war die Nummer Drei gewesen.
»- und jetzt glaubt er, er könne einfach mir nichts, dir nichts wieder zu Hause hereinspazieren«, beendete Lois ihren Satz. »Zum Teufel mit ihm.«
»Ich würde mir die Sache noch mal durch den Kopf gehen lassen«, meinte Darla. »Barbara ist so etwas wie eine Grippe. Männer holen sie sich, aber sie kommen darüber hinweg. Gil und Louis scheinen ihr gegenüber keine innigen Gefühle mehr zu hegen. Ich habe erst kürzlich gehört, dass Louis wieder geheiratet hat. Ich meine, Barbaras Männer erholen sich offensichtlich. Und da Matthew verdammt gutes Geld verdient, wird er andere Chancen haben, wenn du ihn nicht zurücknimmst.«
Lois starrte sie an.
»Sie hat den springenden Punkt erfasst«, sagte Quinn. »Wenn du ihn zurückwillst.«
Darla spreizte die Hände und versuchte, unschuldig dreinzublicken. »Ich meine ja nur, wenn es dir wirklich egal wäre, wärst du nicht so wütend. Nimm ihn zurück. Lass ihn dafür bezahlen. Wenn du es richtig anstellst, wird er dich auch auf eine dämliche Reise nach Florida mitnehmen.«
»Du kapierst das nicht«, meinte Lois. »Was, wenn es Max wäre?«
Der Gedanke, dass Max sie betrügen könnte, war so lächerlich, dass Darla beinahe gekichert hätte. Max war ein wunderbarer und toller Mensch, sofern man dies von einem Mann behaupten konnte. Aber die Frauen wagten nicht einmal, mit ihm zu flirten, weit er so augenscheinlich glücklich verheiratet war. Oder zumindest, wenn sie ehrlich war, so eindeutig nicht an irgendeiner Veränderung in seinem Leben interessiert. Das war, genau betrachtet, nicht unbedingt dasselbe. Darlas Drang zum Kichern verflüchtigte sich, doch sie sagte sich, sie könne sich glücklich schätzen, einen so zufriedenen Mann zu haben. »Ich würde sagen, ›Max, du Arschloch, was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?‹« erklärte sie Lois. »Und dann würde ich ihn zurücknehmen. Er ist dein Mann, Lois. Er hat Scheiße gebaut und muss dafür büßen, aber du solltest ihn nicht einfach aufgeben.«
Lois sah noch immer stocksauer aus, aber in die Wut schien sich eine gewisse Nachdenklichkeit zu mischen.
»Es sei denn, du liebst ihn nicht mehr«, fügte Quinn hinzu. »Es sei denn, du möchtest frei sein, um tun zu können, was du willst.«
»Bitte?« fragte Darla nach. Das hörte sich gar nicht nach Quinn an, die doch sonst für jedes Problem eine Lösung fand. »Natürlich will sie ihn zurück.«
Lois stand auf. »Das ist doch lächerlich«, sagte sie, ging in den Laden zurück und schlug die Tür hinter sich zu.
»Weißt du, ich verstehe Barbara nicht«, meinte Quinn stirnrunzelnd, während sie den Hund auf ihrem Schoß streichelte. »Sie ist doch eine nette Frau. Warum angelt sie sich immer wieder die Ehemänner anderer Frauen?«
»Weil sie keine nette Frau ist«, antwortete Darla entschieden. »Was ist in dich gefahren, Lois etwas von Freiheit zu erzählen? Lois möchte so gerne frei sein wie älter werden.«
»Ich meinte nur, sie sollte darüber nachdenken«, erwiderte Quirin, wich Darlas Blick aus und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. »Es steht nirgendwo geschrieben, dass das Leben mit einem Mann an der Seite besser ist.«
»In Tibbett ist es das«, sagte Darla. »Oder glaubst du wirklich, dass Lois in Bos Bar & Grill herumhängen
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