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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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sie. »Du kannst dir diesen Spruch sparen. Ich bin erwachsen. Fünfunddreißig, um genau zu sein.«
    »Das würde die Reife erklären, die du gestern Abend bewiesen hast«, meinte Nick.
    »Gestern Abend?« fragte Max nach.
    »Dein Bruder hat sich gestern Abend an mich herangemacht, um mir dann zu sagen, ich sei nicht der Typ zum Knutschen«, erklärte Quinn ihm.
    »Davon will ich nichts wissen«, sagte Max und zog sich mit einem lauten Knall der Tür ins Büro zurück.
    »Schön«, meinte Nick.
    »Hör zu, das letzte Mal, als du mir das geboten hast, war ich freundlich«, sagte Quinn. »Aber mittlerweile hast du meine ganze Freundlichkeit aufgebraucht. Was zum Teufel tust du mir an?«
    Nick verkrampfte sich noch mehr und starrte sie an. »Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass ich es nicht wieder tun werde.«
    »Und warum nicht?« Quinn trat näher, um ihn ohrfeigen oder anspringen zu können, je nachdem, welchen Verlauf das Gespräch nehmen sollte. »Mir würde es ausgesprochen gut gefallen, es sei denn, ich habe dich vorher umgebracht.«
    »Du bist mir wichtig«, sagte er, und ihr Ärger löste sich in Luft auf.
    Sie schluckte. »Oh.«
    »Ich will nicht, dass du nur einfach eine weitere ...« Er suchte nach dem richtigen Wort.
    »Null-Acht-Fünfzehn-Nummer?« Erneut flammte die Wut in ihr auf.
    »Ich will keine Beziehung«, erklärte er. »Ich übernehme keine Verantwortung. Mir gefällt das Leben so, wie ich es jetzt führe, und ich finde es schön, dass es dich darin gibt. Aber du sollst eine gute Freundin bleiben, weil ich dich so für immer behalten kann.« Er sah nicht gerade glücklich über diesen Plan aus, aber seine Mundpartie zeugte von Entschlossenheit. »Sex mit dir zu haben wäre ein Fehler, das passt nicht zu uns. Also werde ich es nicht tun.«
    »Und warum hast du mich dann geküsst?« wollte sie wissen.
    »Weil ich dumm war«, antwortete er, und sie fühlte sich plötzlich mutlos.
    Was sollte sie schon machen? Ihn dazu zwingen, mit ihr zu schlafen? Sie war nicht einmal sicher, ob sie dazu bereit war. Sie hatte alles getan, was sie konnte. Zumindest hatte sie ihn zur Rede gestellt. Die rationalen Argumente rückten in den Vordergrund und ließen ihren Vorsatz verblassen.
    »Okay, gut.« Sie trat einen Schritt zurück.
    Er sah elend aus. »Ich will dir nicht weh tun. Ich wollte dir niemals weh tun. Es tut mir wirklich leid, Quinn.«
    »Kein Problem«, sagte Quinn. »Ich bin nicht so empfindlich. Ich bin robust. Verständnisvoll. Verlässlich.«
    »Quinn -«
    »Überhaupt kein Grund, sich verpflichtet zu fühlen«, sagte sie leichthin und ging rückwärts zur Tür. »Ich kann alleine auf mich aufpassen. Alles in bester Ordnung.«
    »Red nicht so.«
    »Also bis demnächst mal.« Sie prallte gegen die Tür und tastete nach der Klinke. »Alles Gute für die Zukunft.«
    »Quinn -«
    Sie sah ihm in die Augen, und das Fair Play verlor jeglichen Reiz. »Du wirst mich nicht vergessen«, sagte sie und reckte ihr Kinn empor. »Du kannst mir erzählen, was du willst, du begehrst mich immer noch. Aber glaube bloß nicht, dass ich herumsitzen und warten werde, bis du dein Beziehungsproblem bewältigt hast, weil ich mit diesem Haarschnitt ein brandneues Leben anfangen werde, wozu mit Sicherheit auch ein brandneues Sexleben gehört. Schade nur, dass du mir dabei nicht Gesellschaft leisten möchtest.«
    Sie riss die Tür auf und stapfte nach draußen, sprang in ihren Wagen und startete schnell den Motor, nur für den Fall, dass er ihr folgen sollte, was er natürlich nicht tat.
    »Toll gemacht«, beglückwünschte sie sich selbst. Nun musste sie ein Sexleben haben, weil sie ihm damit gedroht hatte. Und sie hatte kaum noch Haare auf dem Kopf. Noch dazu war ihr Vater bei ihr eingezogen und benutzte Nicks Zahnbürste. »Zur Hölle damit«, sagte sie laut und fuhr zur Schule zurück.
    Vorsichtig lugte Max hinter der Bürotür hervor. »Ist sie weg?«
    »Ja.« Nick starrte in Eli Strauss‘ Honda. »Für immer.«
    Max nickte, ohne die sichere Stellung im Büro aufzugeben. »Ist das gut?«
    »Das ist perfekt«, sagte Nick schroff.
    »Nun ja, wie du meinst.« Max schüttelte den Kopf. »Warum hat sie sich die Haare abschneiden lassen?«
    »Keine Ahnung«, log Nick.
    »Ich hasse kurze Haare bei Frauen«, meinte Max. »Das lässt sie so herb wirken.«
    »Stimmt«, sagte Nick und erwog, Max umzubringen, wenn er nicht endlich die Klappe halten und ihn allein lassen würde.
    »Du hast dich also an Quinn herangemacht, hmm?«
    Nick

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