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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Bezug auf Palmiotti recht hatten?«
    »Ich prahle nicht, Beecher. Aber ich hatte recht, was Palmiotti anging.«
    »Und Sie haben sich geirrt, was Marshall anging. Sie und Totte.« Ich werfe einen Blick auf das Bett. Totte hat den Kopf zurückgelehnt, und ich sehe, dass man ihm für die Operation das Gebiss herausgenommen hat. Aber wenigstens wird er überleben. »Das fühlt sich aber nicht an, als hätten wir gewonnen.« Meine Stimme klingt belegt.
    » Gewonnen?« , erwidert Grace. »Sie halten das hier für einen Sieg? Sehen Sie sich um, Beecher: Wir haben verloren! Der Culperring hat verloren! Wir haben den Ritter nicht aufhalten können, Nico ist entkommen und hält sich Gott weiß wo auf. Und das Schlimmste ist, dass der Präsident, der ein Monster ist, wie wir alle wissen, jetzt eine Siegesrunde dreht und beliebter ist als je zuvor. Weil er diesen Attentatsversuch überlebt hat. Die einzig gute Nachricht ist, dass Totte für den Rest seines Lebens weder eine Windel noch eine Bettpfanne benötigt.«
    »Wir haben die Sache mit Palmiotti herausgefunden. Wir können beweisen, dass er lebt.«
    »Und was bringt uns das?«
    »Es beweist, dass Wallace ein Lügner ist. War das nicht das eigentliche Ziel? Totte hat mir gesagt, dass Sie schon seit Jahren versuchen, etwas gegen Wallace in die Hand zu bekommen. Palmiotti ist der Weg, die ganze Geschichte endlich unter Dach und Fach zu bringen.«
    »Ich frage noch einmal, was bringt uns das? Sie werden es entweder abstreiten, und die Leute werden es ihnen glauben, oder sie werden irgendeine fadenscheinige Entschuldigung finden, und es wird niemanden kümmern. Jedenfalls bringt Palmiotti uns nicht sonderlich viel weiter. Um einen Präsidenten zu stürzen, müssen wir den Präsidenten erwischen, nicht seinen Jugendfreund.«
    »Aber der Rest des Rings …«
    »Der Ring ist dezimiert, Beecher. Was Sie hier sehen, ist der größte Teil von dem, was übrig ist.«
    »Aber das ist nicht alles, hab ich recht? Sie sagten doch, Totte hätte angefangen, ihn neu aufzubauen.«
    Diesmal bleibt Grace stumm. Sie nimmt Tottes offene Hand zwischen ihre beiden Hände.
    »Grace, Wallace ist doch derjenige, der die Mitglieder des Culperrings jagt und ermordet, nicht wahr?«
    Die Frau macht ihren Job schon sehr lange. Schon bevor Kennedy Präsident wurde. Sie ist kein Anfänger. Aber als ich zusehe, wie sie Tottes Hand hält, wie sie mit ihrem Daumen sanft seine Handfläche massiert … Ich weiß zwar nicht, wie lange ihre Freundschaft schon zurückreicht, aber irgendetwas sagt mir, dass Tottes Frau, als sie noch lebte, nicht unbedingt Graces größter Fan gewesen ist.
    »Das wär’s also? Wir sitzen herum und warten, bis es Totte besser geht?«
    »Beecher, haben Sie jemals dieses Zitat von Winston Churchill gehört, in dem er sagt: Niemals aufgeben. Niemals aufgeben. Nie, nie, nie, nie, bei nichts, sei es groß oder klein, mächtig oder erbärmlich, niemals nachgeben, außer aus Gründen der Ehre und des gesunden Menschenverstandes?«
    »Was ist damit?«
    »Das hier ist ein Moment des gesunden Menschenverstandes.« Grace hält immer noch Tottes Hand und dreht sich zu mir um. Ihre dunklen Augen wirken durch die dicke Hornbrille noch kleiner. »Der Culperring hat nicht so lange überlebt, weil wir die Härtesten sind, Beecher. Wir haben so lange überlebt, weil wir die Klügsten sind.«
    »Aber wenn wir jetzt aufhören zu kämpfen …«
    »… werden wir überleben und uns neu aufstellen. Und wir werden versuchen herauszufinden, wer oder was zum Teufel uns da getroffen hat. So bauen wir uns neu auf. Wir haben das früher schon getan, und wir werden es wieder tun. Es tut mir leid, Beecher, ich weiß, dass es nicht ganz so befriedigend ist, wie jemanden ins Gesicht zu schlagen und einen guten Spruch dabei zu schreien, aber so endet dieses Kapitel eben.«
    Ich stehe auf der anderen Seite des Bettes und sage kein Wort.
    »Sehen Sie mich nicht so an, Beecher. Wir haben keine Wahl. Der Kampf ist vorbei. Es ist niemand mehr da, den wir in den Ring schicken könnten.«
    »Vielleicht«, sage ich. Ich werfe einen Blick durch die Glastür in den leeren Gang. »Vielleicht aber auch nicht.«
    »Beecher, warten Sie! Wo wollen Sie hin?«

112. KAPITEL
    Als ich zu Hause ankomme, ist das ganze Adrenalin verpufft.
    Es ist fast ein Uhr morgens, meine Handgelenke tun weh, meine Zehen sind eiskalt, und meine Körpertemperatur ist aufgrund der Erschöpfung und des Hungers stark abgesunken.
    Ich schließe meine

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