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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Marshall.«
    »Ich habe sie zwei Blocks vom Tatort entfernt gefunden. In einer Mülltonne an der Ecke 17 th Street.«
    »Warum hast du überhaupt danach gesucht?«
    »Du machst Witze. Wenn du wirklich Freunde hast, die bei der Polizei von D. C. arbeiten, weißt du, wie hartnäckig sie sein können. Du kannst davon ausgehen, dass ich jedes Beweisstück haben will, das meine Unschuld belegt, wenn sie mich des Mordes beschuldigen. Was sie glücklicherweise nicht mehr tun.«
    »Warum hast du der Polizei nichts davon gesagt?«
    »Das habe ich. Ich habe sie noch gestern Nacht angerufen. Und heute Morgen wieder, als sie endlich einen Detective auf den Fall angesetzt hatten. Du kannst ihr Schichtbuch mit den Anrufen überprüfen, dann siehst du es. Sie haben mich aufgefordert, die Maske nur mit Handschuhen anzufassen, sie in eine Luftpolstertasche zu packen und sie heute dorthinzubringen.«
    Ich werfe einen Blick über die Schulter auf den Karton, in dem sich die Maske befindet, und die Luftpolsterung. Eine weitere perfekt konstruierte Geschichte.
    »Und was für Ermittlungen führst du durch?«
    »Ich wollte dich gerade dasselbe fragen«, erklärt er, greift nach den Spielkarten und schiebt sie wieder in seine Tasche. »Ich meine, dass du dich in diese Geschichte einmischst, mich hier aufspürst … Für wen arbeitest du denn zurzeit?«
    »Für Uncle Sam«, erwidere ich und beobachte ihn genau.
    »Seltsam. Ich habe denselben Onkel«, erwidert er und beobachtet mich ebenso scharf.
    Ich fange an zu spekulieren. CIA … NSA … FBI … In dieser Stadt gibt es endlose Akronyme. Aber wenn er die Wahrheit sagt, wenn er wirklich auf derselben Seite steht wie ich … Nein. Nein, nein, nein. Das hier ist niemals alles nur ein Zufall.
    »Wir sollten wirklich mal irgendwann einen trinken gehen«, sagt er und legt seine nackte Hand auf meine Schulter. Die Hand ist noch schlimmer vernarbt als sein Gesicht. Wonach auch immer er in diesem Feuer gegriffen hat, er wollte es unbedingt haben.
    »Ich wusste gar nicht, dass ich schon gehen wollte.«
    »Tut mir leid. Ich muss mich um dieses Telefonat kümmern«, sagt er und führt mich zur Tür.
    »Lass mich dir wenigstens meine E-Mail-Adresse und meine Telefonnummer im Archiv geben«, sage ich und greife nach meiner Brieftasche.
    Ich klopfe mir auf meine rechte Gesäßtasche. Danach meine linke. Dann auf meine Vordertaschen …
    »Meine Brieftasche!«, rufe ich, während ich bereits meine Schritteim Geiste zurückverfolge. »Vielleicht ist sie mir in deinem Wagen aus der Tasche gefallen …?«
    »Hast du deine Manteltasche schon durchsucht?«, erkundigt sich Marshall.
    Ich klopfe auf meine Manteltaschen. Die rechte. Dann die linke. Genau, da ist sie. In der linken Manteltasche.
    »So was passiert mir ständig«, sagt Marshall, als ich auf meine Brieftasche blicke.
    Ach ja? Nur stecke ich meine Brieftasche nie in meine Manteltaschen. Nie, nie, nie.
    »Lass uns so bald wie möglich einen trinken gehen«, sagt Marshall wieder und öffnet die Wohnungstür. Er lächelte über das ganze Gesicht.
    Als er mich in den Flur drängt, starre ich immer noch auf meine Brieftasche. Ich klappe sie auf. Meine Kreditkarten, mein Ausweis. Alles ist an seinem Platz. Ich sehe Marshall an, dann wieder meine Brieftasche.
    »Ich bin wirklich froh, dass wir uns bald sehen, Beecher. Lass uns wirklich bald treffen«, sagt Marshall, als der Aufzug hinter mir klingelt und er in seine Wohnung zurückgeht.
    Ich schiebe meinen Fuß in die Tür, um zu verhindern, dass er sie zumacht.
    »Beecher, ich muss mich wirklich beeilen …«
    »Eine letzte Frage«, sage ich zu ihm. »Erinnerst du dich noch an ein Mädchen namens Clementine?«
    Er kneift die Augen zusammen und sieht mich schräg von unten an. »Clementine?«
    »Clementine Kaye«, erinnere ich ihn. »An diesem Abend … Die Sache mit dem Schrank …«
    Er presst die Lippen zusammen und schüttelt den Kopf. »Tut mir leid, Beecher, ich kann mich nicht erinnern. Aber vergiss nicht, ich war noch klein, als ich weggezogen bin.«
    Dann fällt die Tür ins Schloss, und er ist verschwunden.
    Ich starre auf das Holz. Was auch immer Marshall vorhat und was auch immer wirklich letzte Nacht in der Kirche passiert ist und obdas irgendetwas mit Clementine zu tun hat, es gibt nur ein einziges Detail, bei dem ich mir absolut sicher bin, nämlich, dass ich diesen Kerl überhaupt nicht mehr kenne.
    Aber er kennt mich auch nicht.
    Im Aufzug nehme ich mein Telefon heraus und

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