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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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drücke die Kurzwahltaste für Tottes Büro. Es klingelt einmal  … zweimal  … Dann klickt es.
    »Bitte sag mir, dass Marshall nicht zu Hause war und du im Moment auf dem Rückweg hierher bist«, sagt Totte.
    »Totte …«
    »Dieses Totte kannst du dir sparen, Beecher. War er da oder nicht?«
    »Wieso flippst du deswegen denn so aus?«, erkundige ich mich.
    »Weil ich gerade mit Tad telefoniert habe, der gerade mit einer Quelle telefoniert hat, die gerade mit jemandem im Weißen Haus telefoniert hat. Rate mal, für wen dein alter Kumpel Marshall Lusk tatsächlich arbeitet?«

26. KAPITEL
    Nachdem er das chinesische Restaurant Wok’n’Roll betreten hatte, steuerte Agent A. J. Ennis sofort auf eine Nische am hintersten Ende zu.
    Das war das genaue Gegenteil von dem, was in den Vorschriften des Secret Service stand. In den meisten Restaurants, vor allem, wenn man einen VIP bewachte, wurden Agenten an der Eingangstür postiert, damit sie sofort jeden sehen konnten, der hereinkam.
    Heute fühlte sich A. J. aber sehr glücklich im hinteren Teil. Er warf einen Blick auf die Uhr und sah, dass es …
    Die kleine Glocke über der Tür bimmelte.
    Normalerweise waren Ärzte für ihre Unpünktlichkeit bekannt, aber angesichts dessen, was alles los war, war der hier sehr pünktlich.
    Dr. Stewart Palmiotti war offenkundig außer sich, als er sich auf den Stuhl gegenüber von A. J. setzte, mit dem Rücken zur Eingangstür.
    »Warum haben Sie ausgerechnet dieses Restaurant ausgesucht?«, knurrte Palmiotti.
    »Das Wok’n’Roll? Er hat mir gesagt, Sie würden es mögen«, erwiderte A. J. »Er meinte, Sie hätten hier gemeinsame Erinnerungen.«
    Palmiotti saß da, während seine Gedanken zwei Jahrzehnte zurück in die Vergangenheit schweiften, noch bevor Wallace Präsident, überhaupt Gouverneur geworden war. Damals hatten sie während ihres Jurastudiums einen Ausflug nach Washington gemacht. Da sie nicht viel Geld hatten, war billiges chinesisches Essen immer eine gute Möglichkeit, etwas in den Magen zu bekommen. Aber der eigentliche Grund dafür, dass der Präsident dieses Lokal ausgewählt hatte, war ein anderer. Wie das Bronzeschild vor dem Restaurant besagte, war das Wok’n’Roll im Jahre 1865 ursprünglich Mary Surratts Pension gewesen,wo die Lincoln-Verschwörer, einschließlich John Wilkes Booth, die Entführung von Abraham Lincoln geplant hatten.
    »Ich dachte mir einfach … Sie wissen schon, diese ganze Booth-Sache …«
    »Halten Sie das alles für einen verfluchten Witz?«, zischte Palmiotti.
    »Immer mit der Ruhe, Doc …«
    »Oder ist das nur ein Spiel für Sie? Als würden wir Monopoly spielen und Sie wären der Rennwagen und ich der Hund, und Sie treiben mich einfach über das Brett …«
    »Doc …«
    »Ich habe mein Leben verloren! Ich habe kein verfluchtes Leben mehr …!«
    A. J.s Hand zuckte schnell wie eine Schlange über den Tisch. »Hören Sie zu!«, knurrte er, packte die Unterseite von Palmiottis Handgelenk und bohrte seine Finger so fest hinein, dass er alle Blutgefäße und Nerven zusammendrückte. So fest, dass Palmiotti aufhörte zu reden. Die wenigen anderen Gäste um sie herum hörten auf, sie anzustarren, und widmeten sich wieder ihrem Essen.
    Palmiotti öffnete seine verkrampften Kiefer und versuchte zu schlucken. Er hatte Schmerzen.
    »Hören Sie zu, Doc … Ich weiß, was Sie aufgegeben haben«, flüsterte A. J., beugte sich über den Tisch und lockerte seinen Griff. »Ich weiß es, und er weiß es auch. Also, wenn Sie sich besser fühlen – er hat mir nur aus einem einzigen Grund befohlen, Sie hierherzubringen, und zwar deshalb, weil Sie dieses Restaurant einmal gemocht haben.«
    A. J. sah, dass der Doktor sich beruhigte, ließ er ihn los und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Dann nahm er mit den Fingern eine Handvoll knusprig gebackene chinesische Nudeln aus der hölzernen Schlüssel, die zwischen ihnen auf dem Tisch stand, warf sich eine nach der anderen in den Mund und betrachtete den Mann, der ihm am Tisch gegenüber saß.
    Palmiotti war genauso alt wie Präsident Wallace. Aber im Lauf des letzten Monats hatte er sich verändert. Er hatte neue Falten im Gesicht, und die Art und Weise, wie er auf den leeren Tisch starrte … DieKugel hatte ihren Tribut gefordert. Er sah plötzlich zwanzig Jahre älter aus.
    »Doc, Ihr Freund braucht Sie jetzt. Der Präsident braucht Sie«, setzte A. J. hinzu und richtete sich auf. »Um diese Sache durchzuziehen, vor allem, weil Beecher

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