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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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einmal der wertvollste Gegenstand hier ist?« Tottes Ton sagt mir, dass er die Antwort bereits kennt.
    »Genau. Okay, genau das wollte ich sagen!«, bestätigt Dale ein bisschen zu begeistert, während sie ihre Brille zurechtrückt. »Lincolns Knochenfragmente und die Kugel, die ihn getötet hat, sind natürlich von unschätzbarem Wert. Aber eine nachgemachte Gipsmaske zustehlen und irgendwelche beliebigen Stücke von Booth: Wie soll das in irgendeiner Weise …?«
    »Booth?«, rufe ich aus. »Sie meinen John Wilkes Booth?«
    Dale wirft Totte einen kurzen Blick zu, dann sieht sie mich an. »Damals in den sechziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts hat man uns wirklich alles geschickt«, erklärt sie.
    »Sie haben also Stücke von John Wilkes Booth hier«, erklärt Totte, der aufgeregt tut. »Und diese Stücke wurden ebenfalls gestohlen?«
    Totte ist nicht dumm. Er wusste von der Lincoln-Maske und der Sache mit Booth, lange bevor wir hergekommen sind. Aber dass er Letzteres vor mir geheim gehalten hat … Ich kenne Totte seit meinem ersten Tag in den Archiven. Im Culperring vertraue ich ihm mein Leben an. Warum sollte er deswegen lügen …?
    Er wirft mir einen Blick zu, und ich kapiere.
    Marshall.
    Als wir telefoniert haben, hat er sich Sorgen gemacht, ich würde es Marshall erzählen.
    Du irrst dich , erkläre ich ihm mit einem giftigen Blick.
    Spielt keine Rolle , erwiderte er mit seinem Blick.
    Tut es wohl. Vertrauen spielt immer eine Rolle.
    »Können wir es sehen?« Totte bedeutet Dale, vorauszugehen.
    »Selbstverständlich«, sagt sie und lässt ihr Def-Leppard-Band wirbeln, während sie uns zu den sterblichen Überresten von John Wilkes Booth führt.

41. KAPITEL

    St. Elizabeths Hospital
Washington D. C.
    Nico wusste alles über Steganografie, was auf Griechisch geheimes Schreiben bedeutet.
    Er kannte die Geschichte der Steganografie im alten Griechenland, wo man Nachrichten auf Holztafeln schrieb, die man dann mit Wachs bedeckte, sodass sie leer aussahen. Erst wenn die Tafeln abgeliefert und das Wachs weggekratzt worden war, kam die verborgene Botschaft ans Licht.
    Nico wusste, dass dies den Unterschied zur Kryptografie ausmachte, in der es um geheime Codes ging. Steganografie hatte nichts mit Codes zu tun. In der Steganografie ist die Nachricht nicht zerhackt. Sie ist nur einfach verborgen, damit niemand weiß, dass man überhaupt eine Nachricht schickt.
    »Du machst Witze, habe ich recht?«, wollte Schwester Karina wissen, die hinter Nico stand.
    Pfleger Rupert machte sich nicht die Mühe zu antworten. Er stand rechts neben ihr.
    Nico ignorierte sie beide und kehrte ihnen den Rücken zu. Er saß auf einem Stuhl aus hellem Holz und starrte ausdruckslos auf einen Computerbildschirm. Seine Handflächen hatte er flach auf den Tisch gelegt. An der linken Wand des Raumes gab es einen Elektroherd, eine Mikrowelle, eine Waschmaschine mit Trockner und eine Toilette. Alles direkt nebeneinander. Der Raum wurde für das Training von ATL-Fertigkeiten benutzt, Aktivitäten des täglichen Lebens. Das bedeutete, die Patienten kamen hierher, um zu lernen, wie sie in der realen Welt überleben konnten. Man brachte ihnen bei, wie man einen Herd anstellt, wie man seine Kleider wäscht und sogar grundlegende Verrichtungen, wie zum Beispiel, wie man die Toilette sauber hält.
    Für einige wenige Patienten, zu denen Nico gehörte, bedeutete dieser Raum auch die eingeschränkte Benutzung eines Computers.
    »Das mag er?«, flüsterte Karina.
    »Genau das. Es ist sein absolutes Lieblingsvideo«, erwiderte Rupert.
    Auf dem Bildschirm rollte sich ein geschecktes, weiches und hinreißendes Katzenbaby namens Lester über einen weichen grauen Teppich, als hätte es irgendwo einen Juckreiz und käme nicht heran. Im Hintergrund tippte der Besitzer des Tieres lachend mit dem Fuß auf den Teppich.
    »Also, der Mann, der auf den Präsidenten geschossen hat, mag Katzenvideos?«, erkundigte sich Karina, immer noch ungläubig.
    »Manchmal sieht er sich auch ein Video mit dem Titel ›Ich bin nur eine Katze und mache Katzenzeug‹ an. Ich persönlich mag Lester lieber. Sieh dir an, wie lang er sich machen kann …«
    Auf dem Bildschirm lag das Kätzchen ausgestreckt auf dem Rücken, und seine linke Vorderpfote schien dem Zuschauer zuzuwinken.
    Nico starrte auf den Bildschirm und dachte an die alten Griechen. Herodot hatte einmal die Geschichte einer Geheimbotschaft erzählt, die auf dem rasierten Schädel eines Sklaven eintätowiert war

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