Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)
Zeit von George Washington überdauert haben, all das vorausgesetzt, halten Sie es für möglich, dass die Chance besteht, oder wichtiger noch, dass es einen Beweis dafür gibt, dass sie noch länger existiert haben könnten?«
»Definieren Sie, was Sie unter länger verstehen.«
»Sie sagten, die Schlacht zwischen der Kirche und dem Staat wäre der ultimative Bürgerkrieg. Sagen wir also bis zu unserem Bürgerkrieg. Zur Zeit Lincolns. Oder vielleicht sogar, ich weiß nicht … 1963.«
Der Diamant musterte über den Tisch hinweg prüfend seinen alten Freund. »Totte, ich frage Sie das nur einmal: Dieser Killer, den Sie jagen und von dem Sie mir nichts erzählen dürfen … Versucht er, den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu ermorden?«
»Daniel …«
»Sie haben Lincoln erwähnt und dann das Jahr, in dem John F. Kennedy ermordet wurde. Also bitte, da drängt sich diese Frage doch wohl auf ?«
»Selbstverständlich drängt sich diese Frage auf. Aber wenn ich glaubte, dass es dazu käme, würden bereits fünfzig Agenten vom Secret Service hier stehen und Ihnen diese Frage stellen, nicht ich. Ich will nur eins wissen: Könnten diese Ritter, wer auch immer sie sein mögen und wofür auch immer sie jetzt stehen, könnten sie möglicherweise bis heute existieren?«
»Ist das nicht der Knackpunkt? Deshalb haben sie dieses Symbol ausgesucht.«
»Welches Symbol?«
»Dieses da!« Der Diamant zeigt auf das Pikass.
»Sie meinen den Adler?«
»Sie nennen es immer Adler, aber haben Sie es sich schon einmal genauer angesehen?« Er tippte mit dem Finger gegen den Kopf desVogels. »Die Federn auf dem Kopf eines Adlers sind nach unten gerichtet und schmiegen sich flach an den Hals. Die Federn bei diesem Vogel biegen sich jedoch nach oben. Das ist kein Adler, Totte. Es ist ein Phönix.«
»Ein Phönix«, flüstert Totte und wickelt unwillkürlich seinen Bart um den Finger. Er erinnerte sich immer noch an Kermits Worte, dass die Ritter verschwunden und vollkommen vernichtet wären.
»Das versuche ich Ihnen schon die ganze Zeit zu sagen, Totte. Wen auch immer Sie hier jagen, es spielt keine Rolle, ob diese Leute schon zurzeit von Lincoln unterwegs waren oder für die Ermordung von JFK verantwortlich sind oder von irgendjemand anderem. Entscheidend ist, dass sie selbst es glauben. Wenn diese Ritter jetzt also versuchen, den derzeitigen Präsidenten zu ermorden, um damit einen neuen Bürgerkrieg vom Zaun zu brechen, wissen Sie zumindest, mit wem Sie es zu tun haben. Für diese Leute ist das kein Kampf. Es ist ihre Bestimmung. In ihren Augen sind sie, wie der Phönix und ihre Kirchen-Vorväter, heilige Krieger, die niemals getötet werden können.«
62. KAPITEL
»Nein, das ist unmöglich«, behaupte ich.
»Ist es nicht. Es ist passiert«, erwidert sie.
»Aber, wie kann …? Wie kann dieser Killer, den wir jagen, wie könnte er Nico kopieren?«
»Weil Nico genau das getan hat.«
»Ich verstehe das nicht. Als Nico vor all den Jahren auf den Präsidenten geschossen hat … war das während eines NASCAR-Rennens. Was hat John Wilkes Booth mit NASCAR zu tun?«
»Du hast nicht verstanden, was ich gesagt habe, Beecher. Als Nico diese Schüsse auf den Präsidenten abgegeben hat, war das das Ende seiner Reise. Ich rede über seinen Anfang.«
Clementine steht neben der Eingangstür und sieht zu, wie ich versuche, diese Bemerkung und alles andere zu verarbeiten, was sie gesagt hat. Sie zieht ihre Jacke wieder aus.
»War dieser Brief in der Akte, die Palmiotti dir gegeben hat?«, will ich wissen.
»Glaubst du wirklich, dass sie mir so etwas geben würden? Nein. Das habe ich von dem Arzt bekommen.«
»Dr. Yoo.«
»Er war noch nicht dabei, als diese Plankholders anfingen. Er kam erst dazu, als die Experimente bereits begonnen hatten. In South Carolina. In Charleston, auf der Marinewerft.«
»Mein Dad war nicht bei der Navy. Er war bei der Army.«
»Meiner auch. Aber nach allem, was Yoo gesagt hat, ging es hier nicht einfach nur um die Navy. Es ging um Einsamkeit, Abgeschiedenheit.«
Ich nicke. Mir ist aus der Geschichte bekannt, dass man den Präsidenten auf ein Schiff gebracht hat, wenn man ihn wirklich ungestörtinformieren wollte. Denn das war der einzige Ort, an dem man garantieren konnte, dass er alleine war.
»Nico war kaum achtzehn«, erklärt sie. »Yoo hat mir erzählt, dass sie schon damals wussten, dass Nico Schwierigkeiten hatte, sich an das Leben eines Soldaten zu gewöhnen. Deshalb wurde Dr. Yoo ins
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