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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Aufregung. »Beecher, was ich dir angetan habe, kann ich nicht zurücknehmen. Aber wenn ich daran denke, dass ich dir wehgetan habe, kann ich nur eins sagen … Meine Mutter hatte recht«, sagt sie und greift nach meinem Unterarm. Sie steht so dicht vor mir, dass ich ihr Nasenpiercing sehen kann, einen funkelnden silbernen Knopf, kaum größer als ein Stecknadelkopf. Als sie ihre Hand auf meine legt, fühlt sich ihre Körpertemperatur mindestens zehn Grad wärmer an als meine.
    Vor zwei Monaten hätte das bei mir noch funktioniert. Und wenn ich ehrlich bin, funktioniert es auch jetzt noch, zumindest ein bisschen. Aber nicht ganz.
    »Gute Nacht, Clementine«, sage ich kühl und gehe zur Treppe.

TEIL III
    DAS DRITTE
ATTENTAT

»Es ist sinnlos, Gentlemen. Ich glaube, wir sollten beten.«
    – Präsident William McKinley, mit halb geschlossenen Augen, sechs Tage, nachdem er von dem Attentäter Leon Czolgosz niedergeschossen worden war.

    Er war der dritte Präsident,
der während seiner Amtszeit ermordet wurde.

65. KAPITEL

    St. Elizabeths Hospital
Washington, D. C.
    Nico wusste, dass man über ihn redete.
    Selbst bei geschlossener Tür in seinem Zimmer, während er kniete und akkurat sein Bett machte, die Bettdecke im militärisch korrekten 45-Grad-Winkel faltete, hörte er weiter oben im Gang, am Schwesternzimmer, wie die Morgenschicht seinen Namen sagte und darüber lästerte, was gestern passiert war.
    » Sie machen sich Sorgen um dich« , sagte die tote First Lady. Sie stand hinter Nico, als er eine weitere Ecke der Decke faltete.
    »Sie machen sich keine Sorgen. Sie sind verärgert.«
    »Du irrst dich. Sie machen sich Sorgen. Du hast heute Morgen beim Frühstück nichts gegessen.«
    »Die Eier sind hier zu weich.«
    »Sie sorgen sich nicht um die Eier. Nach deinem Anfall gestern im Labyrinth machen sie sich Sorgen, dass du vielleicht einen Rückfall erleiden könntest.«
    Nico warf einen Blick über die Schulter und betrachtete die First Lady. In seinem alten Zimmer hatte sie immer in der kleinen Fensternische gesessen. Hier, in seinem neuen Zimmer stand sie immer. Sie fühlte sich noch nicht recht heimisch.
    Nico fühlte sich auch nicht wohl. Vor allem wegen dem, das noch kommen würde. Diese nächsten Stunden …
    Er unterließ es, darüber nachzudenken, weil er die Gefahren seiner Übererregtheit kannte. Der Ritter war jetzt nah. Aber es gab noch so viel zu tun, so vieles, das schiefgehen konnte. Er hatte den Ritter davor gewarnt, etwas zu überstürzen. Vor allem davor, zurückzugehen und sich um diese unerledigte Geschichte im Krankenhaus zu kümmern. Aber der Ritter war stolz. Der Ritter war entschlossen. Und der Ritter sah das alles als sein persönliches Schicksal.
    Wie sollte Nico gegen so etwas …?
    »Nico, bist du angezogen?«, rief jemand, während es gleichzeitig laut an seiner Tür klopfte. Ein warnendes Klopfen. »Nico, hörst du mich?« Es war die Schwester mit den spitzen Brüsten.
    Bevor er antworten konnte, wurde die Tür geöffnet. Die Schwester trat ein und musterte wie üblich kurz den Raum. Sie lächelte, als sie sah, wie Nico sein Bett machte.
    »Siehst du?« , meinte die First Lady. »Jetzt glaubt sie, dass du dieses neue Gebäude als dein Heim akzeptierst.«
    Nico musste sich anstrengen, die First Lady zu ignorieren. Er konzentrierte sich ausschließlich auf die Schwester. »Ich habe meine Eier nicht gegessen, weil sie zu weich waren!«, rief er aus.
    Die Schwester sah ihn nur an. »Unten wartet ein Besucher auf dich«, sagte sie dann.
    Nico kniete immer noch vor seinem Bett, hörte aber auf, es zu machen. Er bekam nicht viele Besucher.
    »Ist es jemand, den ich kenne?«
    »Ich glaube schon. Er steht auf deiner Liste. Jemand namens Beecher White?«
    Nico sprang auf. Dann stand er einfach nur da.
    »Nico, alles okay?«
    Er blinzelte dreimal, dann noch dreimal und suchte dann den Raum nach … Da. Er nahm sein Buch mit der Spielkarte als Lesezeichen, dem Kreuz-Ass, vom Nachttisch und klemmte es sich unter den Arm. »Jetzt möchte ich gerne Beecher sehen«, sagte er zu der Schwester und folgte ihr in den Gang.

66. KAPITEL

    Achtzehn Jahre früher
Sagamore, Wisconsin
    Marshalls Mutter arbeitete gern in der Kirche.
    Es war eine interessante Arbeit, vor allem wenn sie die Entwürfe der Predigten des Pastors lesen konnte. Und die Bezahlung war auch dank der Großzügigkeit einiger anonymer Spender etwas besser als im Supermarkt. Vor allem jedoch war es, ganz anders als in ihrem Haus,

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