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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Äh… die einzigen Trolle in Bums
    sind Kriegsgefangene. Sie müssen sich irgendwie identifizieren
    können.«
    »Detritus ist ein Bürger von Ankh-Morpork und mein Feldwe-
    bel«, sagte Mumm.
    »Und er ist auch ein Troll. Vielleicht solltest du um der Diplomatie willen eine kurze Notiz schreiben…«
    »Brauche ich Pisse?«
    »Einen Pass… nein, Euer Gnaden.«
    »Dann braucht er ebenfal s keinen.«
    »Trotzdem, Euer Gnaden…«
    »In diesem Fal gibt es kein Trotzdem.«
    »Aber es wäre ratsam…«
    »Es gibt auch nichts Ratsameres.«
    Einige weitere Wächter und Zivilisten näherten sich. Mumm
    fühlte die Blicke von Beobachtern.
    »Er könnte mit Gewalt weggebracht werden«, warnte Inigo.
    »Nun, das Experiment möchte ich auf keinen Fall versäumen«, erwiderte Mumm.
    Detritus grollte. »Ich nichts dagegen habe umzukehren…«
    »Sei still, Feldwebel. Du bist ein freier Troll. Das ist ein Befehl.«
    Mumm sah kurz zu dem wachsenden, stummen Publikum. Und
    er bemerkte die Furcht in den Augen der Männer mit den Hel e-
    barden. Ihnen widerstrebte diese Sache ebenso wie zuvor dem
    Hauptmann.
    »Inigo«, begann er, »sag den Wächtern, dass der Botschafter von
    Ankh-Morpork ihren Eifer lobt, ihnen zu ihrem guten Kleidungs-
    geschmack gratuliert und dafür sorgen wird, dass ihre Anweisun-
    gen unverzüglich befolgt werden. Damit sollte die Sache geregelt
    sein.«
    »Gewiss, Euer Gnaden.«
    »Und jetz dreh die Kutsche, Detritus. Kommst du, Inigo?«
    Inigos Gesichtsausdruck veränderte sich schnell.
    »Vor etwa zehn Meilen sind wir an einem Gasthof vorbeige-
    kommen«, fuhr Mumm vor. »Bis zum Einbruch der Dunkelheit
    sol ten wir ihn erreichen können.«
    »Aber das darfst du nicht, Euer Gnaden!«
    Mumm drehte sich ganz langsam um. »Würdest du das bitte wie-
    derholen, Herr Schaumlöffel?«
    »Ich meine…«
    »Wir verlassen die Stadt, Herr Schaumlöffel. Es liegt natürlich ganz bei dir, ob du uns begleitest oder nicht.«
    Mumm nahm wieder in der Kutsche Platz. Die ihm gegenüber
    sitzende Sybil ballte eine Faust. »Bravo!«
    »Es tut mir Leid, Schatz«, sagte Mumm, als die Kutsche drehte.
    »Der Gasthof wirkte nicht besonders einladend.«
    »Geschah ihnen ganz recht, den kleinen Rüpeln«, meinte Sybil.
    »Du hast es ihnen gezeigt.«
    Mumm blickte nach draußen und bemerkte am Rand der Menge
    eine schwarze Kutsche mit dunklen Fenstern. In ihrem düsteren
    Innern zeichneten sich die Konturen einer Gestalt ab. Die verunsi-
    cherten Wächter sahen dorthin und schienen neue Anweisungen
    zu erwarten. Eine Hand winkte träge.
    Mumm zählte stumm. Nach elf Sekunden erschien ein rennender
    Inigo neben der Kutsche und sprang aufs Trittbrett.
    »Euer Gnaden, die Wächter handelten offenbar auf eigene Faust
    und werden bestraft…«
    »Nein, das stimmt nicht«, widersprach Mumm. »Ich habe ihnen
    in die Augen gesehen. Jemand hat ihnen einen Befehl gegeben.«
    »Dennoch wäre es in diplomatischer Hinsicht eine gute Idee, die
    Erklärung zu akzep…«
    »Damit die armen Burschen an ihren Daumen aufgehängt wer-
    den?«, fragte Mumm. »Nein. Kehr zurück und teil demjenigen, der
    die Befehle erteilt, Folgendes mit: Meine Leute können sich frei in
    dieser Stadt bewegen, und dabei spielt es nicht die geringste Rol e, wer sie sind und welche Gestalt sie haben.«
    »Ich glaube nicht, dass du das verlangen kannst, Herr…«
    »Die Wächter trugen Waffen von Burlich-und-Starkimarm, Herr
    Schaumlöffel. In Ankh-Morpork hergestellt. Das gilt auch für die
    Soldaten am Tor. Handel, Herr Schaumlöffel. Darum geht es doch
    bei der Diplomatie, oder? Geh jetzt zurück und sprich mit der
    Person in der schwarzen Kutsche. Anschließend sol test du dir ein
    schnel es Pferd leihen, denn bis dahin haben wir sicher schon eine
    gute Strecke zurückgelegt.«
    »Vielleicht könntest du warten…«
    »Käme mir nicht in den Sinn.«
    Die Kutsche befand sich bereits außerhalb der Stadttore, als
    Schaumlöffel erneut zu ihr aufschloss.
    »Deine Forderungen werden erfül t, Herr«, schnaufte er, und für
    eine Sekunde zeigte sich in seinem Gesicht so etwas wie Bewunde-
    rung.
    »Gut. Sag Detritus, er sol die Kutsche erneut drehen.«
    »Du lächelst, Sam«, sagte Sybil, als sich Mumm zurücklehnte.
    »Ich habe gerade gedacht, dass ich mich an das diplomatische
    Leben gewöhnen könnte«, erwiderte Mumm.
    »Es gibt da noch eine andere Sache«, sagte Inigo und stieg ein.
    »Sie betrifft ein… historisches Artefakt, das den Zwergen gehört.
    Nach einem

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