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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Ekfel enf«, sagte
    Igor, öffnete die Kutschentür und verneigte sich.
    »Ich werde dafür sorgen, dass Igor es so schnell wie möglich be-
    kommt«, versprach Mumm.
    »O nein, nicht Igor, fondern Igor.«
    »Oh, ja.«
    Mumm sah aus dem Fenster, als die Pferde lostrabten. Der Wolf
    mit der goldenen Mähne war zur Treppe gekommen und sah ih-
    nen nach.
    Die Kutsche rol te aus dem Schloss, Mumm lehnte sich zurück
    und schloss die Augen. Grinsi war klug genug, weiterhin zu
    schweigen.
    »Keine Waffen an den Wänden, hast du das bemerkt?«, fragte
    Mumm nach einer Weile. Seine Augen blieben geschlossen, und er
    schien ein inneres Bild zu betrachten. »In den meisten Schlössern
    hängen die Dinger praktisch überal .«
    »Nun, in diesem Fal ist es ein Schloss von Werwölfen, Herr.«
    »Spricht Angua jemals über ihre Eltern?«
    »Nein, Herr.«
    »Sie wollten nicht über ihre Tochter reden, das steht fest.«
    Mumm hob die Lider. »Zwerge«, fuhr er fort. »Mit Zwergen bin
    ich immer gut ausgekommen. Und Werwölfe… Nun, mit Werwöl-
    fen hatte ich nie Probleme. Warum also ist die einzige Person, die
    heute Morgen nicht versucht hat, mir eins auszuwischen, ein ver-
    dammter Blut saugender Vampir?«
    »Ich weiß es nicht, Herr.«
    »Der Kamin war ziemlich groß.«
    »Werwölfe schlafen nachts gern vor einem Feuer«, sagte Grinsi.
    »Auf einem Stuhl fühlte sich der Baron sicher nicht wohl, das
    konnte man deutlich sehen. Und wie lautete das Motto, das ins
    Holz über dem Kamin geschnitzt war? ›Homini …‹«
    »› Homo Homini Lupus ‹, Herr«, sagte Grinsi. »Das bedeutet: Jeder Mensch ist dem anderen Menschen ein Wolf.«
    »Ha! Warum habe ich dich nicht befördert, Grinsi?«
    »Weil es mich in Verlegenheit bringt, andere Leute anzuschreien,
    Herr. Ist dir die seltsame Sache mit den Trophäen an der Wand
    aufgefallen?«
    Mumm schloss erneut die Augen. »Hirsch, Bären, eine Art Berg-
    löwe… Was meinst du, Korporal?«
    »Hast du darunter etwas bemerkt?«
    »Mal sehen… Ich glaube, darunter war al es leer.«
    »Ja, Herr. Abgesehen von drei Haken. Bei genauem Hinsehen
    konnte man sie erkennen.«
    Mumm zögerte. »Meinst du drei Haken, die ebenfal s für Tro-
    phäen vorgesehen sein könnten?«, fragte er vorsichtig.
    »Ja, Herr, solche Haken meine ich. Vielleicht wurden die Tro-
    phäen kurz vor unserer Ankunft abgenommen. Oder sie müssen
    erst noch aufgehängt werden.«
    »Trollköpfe?«
    »Wer weiß, Herr.«
    Die Kutsche erreichte die Stadt.
    »Grinsi, besitzt du noch das silberne Kettenhemd, das du früher
    hattest?«
    »Äh, nein, Herr. Ich habe aufgehört, es zu tragen, weil es mir
    Angua gegenüber nicht richtig erschien, Herr. Warum fragst du?«
    »Oh, es war nur so ein Gedanke. Bei den Göttern, ist das Igors
    Paket unter dem Sitz?«
    »Ich glaube schon, Herr. Nun, Herr, ich weiß über die Igors Be-
    scheid. Wenn das Paket wirklich eine Hand enthält, so kann ihr
    früherer Eigentümer nichts mehr damit anfangen, glaub mir.«
    »Soll das heißen, er schneidet Toten irgendwelche Teile ab?«
    »Das ist besser, als Lebenden etwas abzuschneiden, Herr.«
    »Du weißt, was ich meine!«
    »Herr, wenn einem ein Igor geholfen hat, so gilt es als lobens-
    wert, im Testament zu erwähnen, dass er alle… Körperteile ver-
    wenden darf, die viel eicht jemand anders braucht. Igors bitten nie
    um Geld. Die Leute tragen einfach kleine Karten bei sich. Die
    Igors genießen in Überwald großen Respekt. Sie können gut mit
    Skalpel und Nadel umgehen. Es ist eine Art Berufung.«
    »Aber überall an ihnen sieht man Narben und Nähte!«
    »Sie tun anderen Leuten nichts an, was sie nicht zuvor an sich
    selbst ausprobiert haben.«
    Mumm beschloss, den ganzen Schrecken dieser Angelegenheit
    zu erforschen. Es lenkte ihn von den fehlenden Trophäen ab.
    »Gibt es irgendwelche… Igorinas? Oder Igoretten?«
    »Nun, jeder Igor gilt als gute Partie für eine junge Dame…«
    »Tatsächlich?«
    »Und ihre Töchter sind meistens sehr attraktiv.«
    »Augen auf der gleichen Höhe und solche Dinge?«
    »O ja.«
    Als sich die Tür schließlich nach längerem ungeduldigen Klopfen
    öffnete, wurden nicht etwa die asymmetrischen Züge Igors sicht-
    bar, sondern das Ende von Detritus’ Armbrust, das einen etwas
    schlimmeren Anblick bot.
    »Wir sind’s, Feldwebel«, sagte Mumm.
    Die Armbrust wurde beiseite genommen, und die Tür schwang
    weiter auf.
    »Ich bedauere, Herr, aber du gesagt hast, ich soll wachsam sein«,
    ließ sich Detritus

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