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Der fünfte Mörder

Titel: Der fünfte Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Burger
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Beute verstecken. So wäre sie gut aufgehoben, und irgendwann viel später würde ich mit meinem Schlüssel und einem riesengroßen Koffer kommen …«
    Â»Im Prinzip ein guter Plan«, gab ich zu. »Der Haken ist nur, dass er nicht funktioniert. Du bekommst dein Schließfach nämlich nicht auf, wenn nicht jemand von der Bank dabei ist mit einem zweiten Schlüssel. Und das dürfte ziemlich kompliziert werden.«
    Â»Nun gut, wenn das so ist …« Lorenzo dachte einige Sekunden nach, die Hände auf dem Bauch gefaltet. »Dann würde ich es wohl irgendwo ganz klassisch vergraben.«
    Â»Unter einem einsam stehenden Baum im Odenwald, ich weiß. Und dann würdest du eine Schatzkarte zeichnen, damit du es später wiederfindest.«
    Â»Kann es sein, dass wir allmählich ein wenig albern werden?«
    Â»Ich finde, angesichts der Rahmenbedingungen ist das auch absolut vertretbar.«

    Trotz meiner Müdigkeit telefonierte ich später noch mit Machatscheck und berichtete ihm von den jüngsten Ereignissen und Entwicklungen.
    Das Hochzeitsvideo versetzte ihn in Alarmstimmung.
    Â»Kann ich das haben?«, fragte er sofort. »So was ist pures Gold in meinem Geschäft. Wer hat die Rechte daran?«
    Â»Der, der es gedreht hat, dürfte kaum Ansprüche stellen, weil er wahrscheinlich tot ist. Ich werde sehen, was ich in der Sache für Sie tun kann.«
    Ich hörte, wie er sich schamlos die Hände rieb.
    Â»Wieso tun wir uns das eigentlich an, Herr Machatscheck?«, fragte ich. »Warum haben wir uns keine vernünftigen Jobs gesucht?«
    Er grinste breit. »Weil es mir unglaublich viel Spaß macht, großen Tieren auf den Zehen herumzutrampeln. Und weil irgendwer ja schließlich gegen diese Mistflut ankämpfen muss, die unsere Gesellschaft Tag für Tag überschwemmt. Und weil ich Langeweile nun mal hasse wie die Pest.«
    Â»Ich finde Langeweile prima.« Ich unterdrückte eine Gähnattacke. »Ich kann mir im Augenblick nichts Schöneres vorstellen, als mich ein paar Wochen so richtig nach Herzenslust zu langweilen.«
    Machatscheck suchte etwas auf dem Tisch. Seine Tränensäcke schienen in den vergangenen Tagen und Nächten noch schwerer geworden zu sein.
    Â»Irgendwo«, murmelte er, »habe ich noch was für Sie. Ah, hier.« Er sah auf. »Sie fragten letztens nach diesem Piotr Voronin. Voronin und Lebedev kannten sich schon aus ihrer gemeinsamen Zeit im Moskauer Außenministerium. Es gibt noch einen dritten Namen in dem Zusammenhang: Akimov. Sagt Ihnen was?«
    Â»Und ob.«
    Â»Der Kontakt zwischen den dreien ist wohl nie ganz abgerissen, und später war Voronin so was wie Lebedevs Finanzminister. Er war für die Geldanlagen zuständig und für Investment und damit vermutlich auch für die Geldwäsche. Damals hat man sein Geld ja noch hauptsächlich im Osten verdient. Angelegt hat man es natürlich im Westen, wo es sicherer ist. Nachdem dann unsere bewusste Dame die Leitung der Geschäfte übernommen hatte, war Voronin plötzlich weg vom Fenster. Da muss irgendetwas vorgefallen sein. Jedenfalls hat sie den Posten umgehend mit einem Mann ihres Vertrauens besetzt. In Moskau gibt es gewisse Leute, die behaupten, Voronin und Akimov würden hinter Lebedevs Tod stecken. Möglicherweise waren sie darauf aus, die Leitung der deutschen Gruppe an sich zu reißen, und die Witwe hat sie ausgebremst?«
    Machatscheck blinzelte in die Kamera, als hätte er den Faden verloren, senkte den Blick.
    Â»Mit der mir eigenen schmutzigen Phantasie könnte ich mir vorstellen, dass Voronin bei den Geldwäschegeschäften mit den Bulgaren in die eigene Tasche gewirtschaftet hat. Falls es so wäre, dann hätte Schivkov natürlich ein ordentliches Schweigegeld kassiert.«
    Â»Lebedev kommt dahinter …«
    Â»Voronin schiebt alles Schivkov in die Schuhe, um seinen Hals zu retten.«
    Â»Lebedev kommen Zweifel an Voronins Version …«
    Machatscheck strahlte plötzlich wie ein Kind beim Ostereiersuchen. »Woraufhin Voronin ein Killerkommando nach Bulgarien schickt. Angeblich, um Schulden einzutreiben und die Betrüger zu bestrafen. In Wahrheit aber, um Zeugen aus der Welt zu schaffen, die ihm gefährlich werden konnten.«
    Â»Und ausgerechnet der Mann, den er vor allen anderen tot sehen will, entkommt, weil er auf dem Klo zum Kotzen war.«
    Â»Klingt

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