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Der Fürst der Maler

Der Fürst der Maler

Titel: Der Fürst der Maler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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immer.«
    Die Worte schwebten eine Weile zwischen uns. Ich genoss ihren perfekten Klang und fügte ihnen kein weiteres Wort hinzu, um ihre Harmonie nicht zu stören. Ja, ich liebte Felice. Und ich war glücklich, dass sie es spürte.
    Felice trat nah an mich heran, als wollte sie mich küssen. »Du liebst mich, Raffaello. Besiege dich selbst, Amor, nimm mich in die Arme, und lass mich nie wieder los!«
    Ich zog sie an mich und küsste sie leidenschaftlich.
    Mein Gott, wie sehr ich Felice liebte! Mir war schwindlig vor Glück.
    Ihr schien es ähnlich zu ergehen, denn sie klammerte sich an mir fest, als würde ein Sturm uns auseinander reißen.
    »Mein Vater hat Gian Giordano heute früh aus der Engelsburg entlassen. Der Mordversuch konnte ihm nicht nachgewiesen werden, und er musste freigelassen werden«, flüsterte sie in mein Ohr. »Er ist im Palazzo Orsini und packt seine Truhen, um heute noch nach Bracciano zurückzukehren. Er flieht aus Rom, Raffaello! Er ist in Ungnade gefallen. Ein Wort von dir, Raffaello, ein einziges Wort, und ich lasse ihn allein nach Bracciano entfliehen.«
    »Welches Wort, Felice?«
    »Ein kleines Wort, Raffaello: ›Ja, ich will!‹«
    »Deine Ehe ist noch nicht geschieden«, erinnerte ich sie.
    »Sie wird, verlass dich drauf!« Sie war so zuversichtlich! Hatte sie mit ihrem Vater gesprochen?
    »Nein, Felice«, sagte ich leise.
    »Ich werde sofort um eine Audienz beim Heiligen Vater bitten. Wenn er mir den Dispens gibt …«
    »Nein, Felice! Ich werde dich nicht heiraten.« Die Worte fielen mir schwer, weil sie Felice verletzten.
    Ihre Hoffnungen zerplatzten wie Seifenblasen, ich sah es ihr an. Und ich litt mit ihr.
    »Du liebst Eleonora!« Felice zog ihr Taschentuch aus dem Ärmel und tupfte sich die Tränen der Enttäuschung aus den Augen. »Hat sie sich deinetwegen von Francesco getrennt? Ich war schockiert, als Francesco es mir erzählte. Er kam gestern Abend völlig aufgelöst in den Palazzo Orsini. Wir haben die halbe Nacht geredet. Eleonora verzichtet auf alles: auf ihren Titel als Herzogin, auf ihren gesamten Besitz: die Kleider, den Schmuck, die Diener. Alles lässt sie in Urbino zurück. Nur um bei dir zu sein!«
    »Dein Vater wird die Ehe zwischen Francesco und Eleonora nicht scheiden. Niemals! Und ich werde auch Eleonora nicht heiraten.«
    »Weiß sie das?«
    »Ich habe es ihr gesagt. Wenn sie mir zugehört hat, weiß sie es.«
    »Du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben, Raffaello«, sagte sie bitter. »Du bist Eleonoras und meine Via Dolorosa, ein sehr schmerzhafter Weg zur Erkenntnis. Warum folgen wir dir, Raffaello? Ohne die Hoffnung, jemals das Ende des Weges zu erreichen?«
    »Warum sucht Psyche ihren Amor?«, fragte ich sie.
    »Weil sie Amor liebt. Aber sie liebt nur Amor, keinen anderen!« Felice zögerte, dann nahm sie Lucius Apuleius’ Märchen in die Hand. »Bete zum Gott der Dichter, dass Amor und Psyche sich eines Tages wiederfinden!«
    »Das werden sie! Lies nach bei Apuleius!« Ich deutete auf das Buch in ihrer Hand.
    »Das ist ein Märchen!« Sie stellte den Band in das Bücherregal zurück. »Das Märchen von Amor und Psyche, nicht das Epos unseres Lebens, Raffaello!«
    Sie zögerte, dann wandte sie sich zum Gehen. Ich spürte ihre Resignation, ihren Schmerz, als sie sich von mir abwandte.
    Aber es war noch nicht alles gesagt!
    »Wusstest du, dass Amor und Psyche ein Kind haben?«, fragte ich, als sie die Tür der Bibliothek erreicht hatte. »Sie nennen es die Sinnenlust.«
    Sie starrte mich an, unsere Blicke verhakten sich ineinander.
    Glaubte sie, ich wollte meine Affäre mit ihr fortsetzen, obwohl Eleonora gestern Nacht ihre Truhen in mein Schlafzimmer bringen ließ? Eleonora hatte keine Zeit mit dem Auspacken verschwendet und ich nur wenige Augenblicke mit dem Ausziehen …
    »Wann hättest du mir gesagt, dass Girolamo mein Sohn ist?«, fragte ich schließlich.
    »Niemals«, wich sie meinem Blick aus. Sie zitterte, als hätte ich sie geschlagen.
    »Warum nicht?«
    »Weil ich dir deine Freiheit nicht nehmen wollte. Wer hat es dir gesagt?«
    »Francesco.«
    »Du wusstest, dass du einen Sohn hast«, sagte sie fassungslos, »und hast die ganze Zeit nichts gesagt?«
    Sie nahm an, dass Francesco mir ihr Geheimnis schon vor Jahren anvertraut hatte! Bevor ich antworten konnte, drehte sie sich zornig um und verließ mich.
    Zum letzten Mal?

    »Ich will malen lernen«, flüsterte Eleonora und zog spielerisch mein Hemd aus der engen Hose. Ihre Hände glitten

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