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Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe

Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe

Titel: Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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anderen derselben Sippe. Juvenal de Garou steht mitten unter uns und selbst du nimmst es als gegeben hin!“
    Ein Murmeln hob an. Die Vampire spannten sich an, unschlüssig, ob sie eingreifen sollten. Drei Lamia waren mit ihnen in einem Saal, und sie bildeten jederzeit gegen die männlichen Vertreter ihres Volkes einen Schulterschluss, ob sie einer Meinung waren oder gegensätzlicher. Rebecca und Cosima warfen ihre Umhänge ab. Durchscheinende Gewänder und schlanke Glieder kamen zum Vorschein. Ihre langen Fingernägel krümmten sich, bereit, jedes Eingreifen abzuwehren. Berenike warfeinen hastigen Blick über die Schulter und stellte erleichtert fest, dass Grishan sich in die Dunkelheit der Gänge zurückgezogen hatte.
    „Juvenal, du musst zu Grishan. Dies ist nicht dein Kampf“, wisperte sie ihm zu.
    Ohne erkennbare Regung nahm er ihre Bitte auf. Weder die hohe Anzahl der Vampire noch die Lamia flößten ihm Furcht ein. „Ich bin hier, um Zeuge seines Todes zu werden“, sagte er kaltblütig.
    Und der Tod kam blitzartig. Selene fiel über ihn her und packte seinen Kopf. Gift färbte ihre Fänge. Sie gruben sich tief in seinen Hals. Der Biss entriss Branwyn einen erstickten Aufschrei. Ein entsetztes Murmeln hob an und verlor sich im Saal. Die Lamia fauchten auf und duckten sich in Lauerstellung. Selene hatte zugebissen, ohne einen Tropfen Blut zu nehmen. Als sie von Branwyn abließ, schlug er zu Boden. Sein Fuß traf den Steinsockel. Mit einem dumpfen Krachen fiel er um. Die Hand auf die Bisswunde gedrückt, wälzte Branwyn sich am Boden. Er kämpfte gegen das schnell wirkende Gift an. Schaum trat vor seine Lippen, und die Augen rollten in seinen Kopf zurück, sodass nur noch das Weiße zu sehen war. Sein Körper krampfte und zuckte, krümmte sich und schnellte wieder auseinander. In Schockstarre wohnten die Vampire seinem elenden Todeskampf bei. Das Dasein eines Ewigen erlaubte keinen leichten Tod. Berenike schlug die Hand vor den Mund und blickte zur Seite. Ein Arm legte sich um ihre Schultern. Juvenal zog sie an sich.
    Ein letztes Mal versuchte Branwyn, Luft zu holen. Den Mund weit geöffnet, die Zähne gebleckt, verendete er zu ihren Füßen. Ungerührt stieg Selene über ihn hinweg. Der Saum ihres Umhangs streifte über das im Tod erstarrte Gesicht.
    „Dies ist das Schicksal derjenigen, die meinem Sohn Wunden schlagen und sein Dasein gefährden“, verkündete sie der Versammlung. „Mica mag gefehlt haben, doch geschah dies aus Liebe zu seiner Tochter.“
    In dumpfem Schweigen standen die Vampire beisammen. Einer der ihren war soeben vergangen, erloschen durch den Biss der ältesten Lamia des alten Volkes. Zu jeder anderen Zeit hätten sie sich an Mica gewandt, aber diese Möglichkeit hatten sie sich selbst genommen. Cosima sprach in die anhaltende Stille hinein.
    „Es bleibt die Tatsache, dass dein Sohn Grenzen überschritten hat, Selene. Er fällte Entscheidungen, die uns alle betreffen, und er fällte sie zu seinem Nutzen und gegen unseren Willen. Branwyn hat uns durch eine Lüge hierher geführt, doch sprach er auch in vielem die Wahrheit. Der Goldene hat versagt.“
    Zustimmendes Raunen hob an. Berenike spürte, wie ihr Magen eine langsame Umdrehung vollführte. Zu Anfang hatte sie mit einem Scheitern gerechnet, aber nachdem Selene sich eingeschaltet und Branwyn ohne zu fackeln seiner verdienten Strafe zugeführt hatte, war sie von einem anderen Ergebnis überzeugt gewesen. Weshalb war ihre Mutter hier, wenn nicht, um Mica Beistand zu leisten? Er trat vor, den Kopf hoch erhoben. Instinktiv blieb Berenike an seiner Seite und umfasste seine Hand. Er drückte sacht zu und entzog ihr seine Finger.
    „Ich stelle mich eurem Urteil“, sagte er heiser. „Wenn ihr der Ansicht seid, ich habe an euch gefehlt, so gebe ich mein Dasein in eure Hände. Wenn ihr glaubt, ich habe euch verraten, bin ich bereit, für euch zu erlöschen.“
    Ihre Gedanken überschlugen sich, prallten gegen ihren Schädel und zerstoben, ehe sie sie zu Ende denken konnte. Mica war bereit, die härteste aller Strafen auf sich zu nehmen und Branwyn in die ewige Nacht zu folgen. Ein makelloses Gesicht nach dem anderen nahm sie in sich auf. Was sie in den Mienen der Vampire entdeckte, ließ sie verzweifeln. In seinem Streben nach Frieden war er zu weit gegangen. Mica, der Goldene, war in Ungnade gefallen. Der erste Vampir öffnete den Mund.
    „Er soll erlöschen.“
    Einer nach dem anderen griff dieses Urteil auf, bis es Mica einstimmig

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