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Der galaktische Mahlstrom

Der galaktische Mahlstrom

Titel: Der galaktische Mahlstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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zuzuhören.«
    Kirk nahm seinen Platz am Tisch ein. »Mr. Spock, bitte Ihre Analyse der Situation.«
    Spock nickte. »Der Kontrollraum ist in der Hand der Menschen der Obergeschosse. Die Menschen der unteren Stockwerke haben die Kernreaktoren in ihrer Hand, aber nicht die Zuleitungen. Vier der Kernreaktoren sind nicht in Betrieb. Die anderen beiden sind einsatzfähig, doch nur einer wird gegenwärtig benutzt. Der Energieoutput ist minimal. Er genügt nicht, sämtliche Lebenserhaltungsanlagen zu versorgen und natürlich erst recht nicht den Staustrahlantrieb. Die Obergeschosse haben Kontrolle über die Bibliothek, die zweifellos über Handbücher mit allen technischen Einzelheiten verfügt, was die Konstruktion, den Betrieb und die Instandhaltung des Schiffes betrifft, aber sie scheinen sich mit voller Absicht ihrer Situation nicht bewußt werden zu wollen. Die Menschen der Untergeschosse dagegen wissen, daß sie an Bord eines Schiffes leben, befinden sich jedoch auf einer so niedrigen Existenzebene, daß sie keine Möglichkeit haben, ihr Wissen anzuwenden.
    Die beschränkte Ökologie wird sich weiter in dieser Sperre halten, solange die Zivilisation der Obergeschosse den Menschen der unteren Stockwerke sowohl die Mittel als auch das Wissen der Wanderer versagt.« Spock blickte von einem zum anderen der am Tisch Sitzenden.
    »Zweierlei muß erreicht werden, um die Wanderer noch retten zu können: Erstens müssen alle sechs Kernreaktoren wieder in Betrieb genommen werden; zweitens müssen wir in den Kontrollraum gelangen. Kapitän Gomez wird zweifellos gestatten, daß wir uns mit den Kernreaktoren beschäftigen, demnach bleibt nur das Problem des Kontrollraumes.«
    Kapitän Gomez warf ein: »Ich fürchte, auch die Sache mit den Reaktoren wird sich zum Problem entwickeln. Hat denn schon einer von Ihnen darüber nachgedacht, was passiert, nachdem Sie die Wanderer gerettet haben? Wohin dann mit uns? Inzwischen haben Sie diese Welt völlig umgekrempelt.« Er stand auf und kam um seinen Schreibtisch herum, dadurch wurde erst augenscheinlich, wie untersetzt er war. »Wir, mein Volk und ich, leben in der Finsternis. Die Dunkelheit ist unser Verbündeter. Als die ersten Rebellen in die unteren Stockwerke flohen, schalteten sie alle Lichter aus, um besser geschützt zu sein. Nur so konnten wir die Angriffe der oberen überleben. In der Dunkelheit können wir uns verstecken, können Hinterhalte stellen, können zuschlagen und uns schnell wieder, zurückziehen. Wir sind Partisanen, weil wir gar keine andere Wahl haben.
    Wenn Sie die Reaktoren wieder in Betrieb nehmen, wird auch das Lebenserhaltungssystem für die unteren Stockwerke wieder mit Strom versorgt. Das Licht wird wieder angehen. Wo sollen wir uns dann verstecken? Kapitän Frost wird keine Sekunde mit einem Angriff zögern, wenn er erfährt, daß es bei uns hell ist.«
    »Die Alternative …«, sagte Kirk, »… die Alternative ist die Vernichtung der Wanderer mit allen an Bord.«
    Gomez zuckte die Schultern. »Wenn mein Volk ausgelöscht wurde und ich tot bin, bin ich nicht mehr in der Lage, mir darüber Sorgen zu machen, oder?« Er blickte Kapitän Kirk eindringlich an.
    »Ich möchte Ihre Garantie, daß wir nicht hilflos den Menschen der oberen Stockwerke ausgesetzt sein werden. Ich ersuche Sie um die nötigen Waffen, uns gegen sie zu verteidigen.«
    »Wozu? Um Ihren Wahnsinnskrieg fortzusetzen?« fragte Kirk grimmig. »Ist Ihnen denn nicht klar, daß es in jedem Fall das Ende Ihrer Reise sein wird? Wenn wir die Wanderer retten, besteht überhaupt keine Notwendigkeit für Sie, so weiterzuleben. Die Sternenflotte kann einen geeigneten Planeten für Sie finden, wenn es das ist, was Sie möchten. Oder wir können Sie in eine Umlaufbahn in einem passenden System leiten. Aber egal, wie die endgültige Entscheidung sein wird, Ihre Isolierung gibt es dann nicht mehr. Die Gründe für den Krieg werden dann irrelevant sein. Kapitän Gomez, ich möchte Ihnen die beste Garantie geben, die überhaupt möglich ist – die Garantie, daß wieder Frieden sein wird.«
    »Wir haben keine Erfahrung mit Frieden, Kapitän Kirk. Uns ist das Mißtrauen angeboren.«
    »Und doch schlossen Sie bereits Bekanntschaft mit dem Frieden«, entgegnete Kirk. »Ich bewies Ihnen das Vertrauen, das zwischen den Menschen sein kann, als ich Ihnen meinen Arzt schickte. Bedingungslos sandte ich ihn zu Ihnen – weil Sie ihn brauchen. Die Mission der Sternenflotte ist nicht nur, neues Leben zu finden, sondern

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