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Der galaktische Mahlstrom

Der galaktische Mahlstrom

Titel: Der galaktische Mahlstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Rebellion.
    Die Kolonisten behaupteten, der Kapitän wolle sich nur seine Macht nicht schmälern lassen; und der Kapitän sagte, die Kolonisten seien unüberlegt und würden ein viel zu großes Risiko eingehen. Daraufhin verlangten die Kolonisten, daß die Welt in eine Umlaufbahn um den Planeten gebracht würde, damit man ihn längere Zeit beobachten konnte, ehe man eine endgültige Entscheidung traf. Kapitän Shiras weigerte sich und ordnete weitere Beschleunigung zum nächsten Stern auf unserem Kurs an. Daraufhin legten unsere Vorfahren vier der Kernreaktoren lahm. In den folgenden Kämpfen kam es zu hohen Verlusten auf beiden Seiten, unter anderen fielen auch die Männer und Frauen, die wußten, wie die Maschinen wieder in Betrieb genommen werden konnten. Shiras und seinen Anhängern gelang es, einen Teil der Energie der beiden noch arbeitenden Reaktoren in die Heckmaschinen umzuleiten und den Kurs wie vorgesehen zu ändern. Als die Meuterer darauf aufmerksam wurden, war das Schiff bereits unterwegs. Als Gegenschlag unterbrachen sie die Energieleitungen zum Kontroll- und Navigationsraum und den Computerabteilungen. Sie sagten, sie würden die Leitungen wieder anschließen, sobald Shiras sich bereit erklärte, umzudrehen. Sie sagten, einschließlich Brems- und Wendemanöver würde die Rückkehr nicht ganz fünf Jahre dauern. Das Patt hielt drei Monate an, dann starb Kapitän Shiras unter sehr mysteriösen Umständen. Meine Vorfahren dachten, nach seinem Tod hätten sie eine Chance, mit den oberen Stockwerken Frieden zu schließen, aber der neue Kapitän – verflucht sei sein Name – war noch engstirniger als sein Vorgänger, wenn das überhaupt möglich war. Er behauptete, die Meuterer hätten Shiras ermordet – was nicht stimmte –, und er erklärte uns den Krieg, der noch immer andauert.«
    »Kapitän Gomez«, sagte Riley, »es ist lebenswichtig, dem Antrieb wieder Energie zuzuführen. Die Wanderer treibt in ihren sicheren Untergang. Wenn nichts unternommen wird, zieht ein galaktischer Mahlstrom sie an!«
    »Wa-as?«
    »Zwei schwarze Löcher rotieren in den exzentrischsten Orbits umeinander und ziehen eine ganze Sammlung kosmischer Trümmer mit sich. Die Kurskorrektur hätte am besten schon gestern vorgenommen werden sollen.«
    Gomez ließ sich mit tiefem Seufzer auf seinen Stuhl fallen. »So also endet unsere Welt! Hören Sie mir zu, Kevon Riley. Selbst wenn wir die Reaktoren wieder in Betrieb setzen könnten, würde es nichts nutzen. Kapitän Frost hat Kontroll- und Navigationsraum in seiner Hand. Und Sie wissen ja, was er von Ihrer Geschichte hält.«
    »Was wollten Sie damit sagen: ›selbst wenn wir könnten‹?«
    »Genau was ich sagte. Schauen Sie sich doch um. Sehen Sie irgendwo Bücher? Oder auch nur elektrisches Licht? Kapitän Frost ist Herr über die Energie im Schiff. Wir müssen Wandplatten benutzen, die durch Zimmertemperatur glühen – unsere Körperwärme versorgt sie mit Energie. Und wenn einer der unsrigen stirbt, schmelzen wir sein Körperfett und machen Kerzen daraus. Manchmal gelingt es uns, in die oberen Stockwerke einzudringen und ein Kabel anzuzapfen, um Batterien neu aufzuladen. Aber das ist selten genug. Die meiste Zeit müssen wir die Wände mit Decken und Schaumstoff verkleiden, damit nicht das bißchen Wärme in die verlassenen Schiff steile entweicht.
    Wir haben kein Licht, keine Heizung und kaum etwas anderes zu essen, als das, was wir vom Abfall der oberen Stockwerke retten. Wir haben zwar Farmen, doch sie bringen wenig Nutzen. Ein Team ist ständig im Einsatz, die pedalbetriebenen Generatoren zu treten, die das Licht dafür liefern. Wir haben keine maschinellen Fertigungen. Für unsere Kleidung verwenden wir, was wir an Planen, Sackrupfen und sonstigem Stoffähnlichen auftreiben können. Unser Dasein ist ein einziger Kampf ums Überleben. Wir kommen nicht einmal dazu, unseren Kindern die einfachsten Dinge beizubringen. Könnt ihr lesen?« Er schaute erst Katwen, dann Riley an. »Natürlich könnt ihr es, und ihr haltet es für selbstverständlich.« Gomez trat an einen uralten Aktenschrank und brachte ein Buch zum Vorschein. »Seht ihr das? Wißt ihr, was es ist? Das Logbuch des ersten Kapitäns. Es beginnt an dem Tag, als das Schiff die L5-Postion verließ, um in den Kometenorbit zu gehen. Es ist das Symbol meines Amtes als der wahre, vom Volk erwählte Kapitän des Schiffes. Und wißt ihr was? Ich kann es nicht lesen. Seit dreiundsechzig Jahren haben wir keinen Kapitän

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