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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sich nicht vorstellen, daß es Frauen waren. Die vier Exfrauen des Hawk konnten hauptsächlich Leistungen bringen, die weiblicher Fähigkeiten bedurften). Diese sieben waren seine — untergeordneten Offiziere. MacKenzie hatte angedeutet, daß seine untergeordneten Offiziere bald in Machenfeld eintreffen würden.
    »Was verstehen Sie unter untergeordnete Offiziere    »Die Truppen, Junge, die Truppen!« hatte der Hawk geantwortet, und in seinen Augen hatte das Feuer wieder aufgeleuchtet.
    »Was verstehen Sie unter >bald    »Wir haben blauen Alarm, Junge. Das bedeutet, daß alle Posten besetzt sind, Kontakt wird in Kürze erwartet.«
    »Zum Beispiel in ein paar Tagen?«
    »Vielleicht früher, das hängt von den gegnerischen Blockademaßnahmen ab. Unsere Truppen werden auf ihrem Weg zum Stützpunktlager feindliches Territorium durchqueren müssen.«
    »Was soll das Gerede?«
    »Das betrifft Sie nicht. Bringen Sie einfach das Geld aus Zürich mit. Ehe ich meinen ersten Einweisungsvortrag über den Einsatz halte, möchte ich, daß meine untergeordneten Offiziere mit eigenen Augen sehen können, wie gründlich die Befehlszentrale für ihre Interessen gesorgt hat. Das wird ihnen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Zielsetzung geben. Das geht von ganz oben aus, müssen Sie wissen. So war das schon immer.«
    Das war ein weiterer Grund dafür, daß Strategie sieben anfing, Gestalt anzunehmen. Bringen Sie das Geld mit... Ehe ich meinen ersten Einweisungsvortrag halte ... Die Befehlszentrale hat für die Interessen der Leute gesorgt.
    Die Truppen des Hawk waren rekrutiert worden, ohne genau zu wissen, was das alles zu bedeuten hatte. Vom militärischen Standpunkt aus betrachtet, lag darin nichts Ungewöhnliches. Aber angesichts der enormen Hilfsmittel des geplanten Gegners — nämlich der ganzen Welt —
würden ein paar wohlgewählte Worte wie: >Ist Ihnen eigentlich klar, was dieser Wahnsinnige vorhat? Den Papst kidnappen !< Und: >Ihr Befehlshaber ist verrückt Und: >Dieser Irrsinnige hat einem chinesischen Denkmal die Jadeeier abgeschossen. < Solche Worte würden sehr leicht dazu führen, daß das Versorgungspersonal sich nach anderen Betätigungsfeldern umsah.
    Es war eine Frage des richtigen Zeitpunkts. Und der Psychologie. Wenn Sam es richtig verstand, so beabsichtigte Hawkins, seine untergeordneten Offiziere mit einer Salve aus zwei Rohren zu treffen — einer hochgradig technischen, strategisch >machbaren< Schilderung der Entführung und unwiderlegbaren Dokumeten der Staatsbank von Zürich, die jedem Mann ein Vermögen garantierten — gleichgültig wie die Sache ausging! Es würde gar nicht leicht sein, dagegen zu bestehen, aber genau darum ging es eben bei Strategie sieben.
    Sam würde die untergeordneten Offiziere zuerst erreichen können. Er würde Kanonen des Zweifels hinsichtlich der Zurechnungsfähigkeit des Hawk abschießen. Für Komplicen bei irgendwelchen Verbrechen gab es nichts Schlimmeres als die Möglichkeit, daß ihre Auftraggeber nicht ganz zurechnungsfähig waren. Eingeschränkte Zurechnungsfähigkeit bedeutete eingeschränktes Urteilsvermögen, ganz gleich, wie gut sich das auch verbarg. Und eingeschränktes Urteilsvermögen konnte auf zehn bis zwanzig Jahre bis lebenslänglich hinauslaufen. In diesem Fall möglicherweise sogar auf einen langen Strick und eine Augenbinde.
    Selbst die Unterwelt Europas mußte von dem paranoiden General gehört haben, den man aus China hinausgeworfen hatte. So lang lag das nicht zurück. Und wenn er diesen Teil seines Plädoyers beendet hatte, würde Sam seinen höchsten Trumpf auf den Tisch legen.
    Es gab keinen höheren. Die Karte war unwiderstehlich. Auf der Zugfahrt nach Zermatt würde er sich nämlich die Dokumente der Staatsbank von Zürich ansehen, insbesondere die Treuhandkonten, sich alle Nummern und die Freigabecodes aufschreiben und sie auf sieben Blättern
notieren. Er würde jedem Mann eine Karte mit der entsprechenden Information geben. Jeder konnte das Chäteau Machenfeld verlassen, ohne auch nur eine einzige Mahlzeit einzunehmen, nach Zürich fahren — und sein Geld beanspruchen.
    Jeder untergeordnete Offizier würde ein Vermögen einheimsen. Dafür, daß er absolut nichts tat. Das war unwiderstehlich.
     
    Giovanni Bombalini, Statthalter Christi, trat in seinen geliebten Garten, um allein zu sein. Er wollte niemanden sehen, mit niemandem sprechen. Er war zornig auf die Welt. Und wenn man zürnte, war es stets die

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