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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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er dachte, ich wäre Sie. Er hat mir gar keine Gelegenheit zum Sprechen gelassen. Er sprudelte alles so schnell heraus, daß ich ihn gar nicht unterbrechen konnte.«
    »Ja, das klingt wie Paddy. Der hat auch seine Probleme gehabt. Wieder die Berrigans? Die zwei sind ...«
    »Nein, Heiliger Vater. Viel schlimmer. Der Präsident hat ihn angerufen. Etwas über das Beichtgeheimnis und ob es zulässig wäre ... Er möchte konvertieren, Heiliger Vater!«
    »Che cosa? Madre di Dio!«

    »Es wird noch viel schlimmer, Eure Heiligkeit. Sechzehn Adjutanten des Weißen Hauses möchten Jesus sofort finden. Unter gewissen Bedingungen des Vatikanischen Privilegs — und sie berufen sich auf etwas, das sich christliche Immunität nennt. «
    Giovanni seufzte. Es gab soviel zu tun.
    > Vier Monate, Herr?<

20.
    Die fremden Gesichter hatten eines gemeinsam, dachte Sam. Sehr muskulöse Körper. So als hätte jeder Spaß daran, an der frischen Luft zu sein, und hielte sich dadurch fit, daß er unter den wachsamen Blicken von Zuchthauswärtern Steine bewegte. Und um von Blicken zu sprechen — das war noch etwas, das sie gemeinsam hatten. Ihre Augen wirkten alle ein wenig schläfrig, mit halb geschlossenen Lidern. Aber so schien es nur. Wenn man sie genauer betrachtete, so konnte man sehen, daß ihre Augen in ihren Höhlen kreisten wie Stahlbälle zwischen den Polen eines Magneten. Es gab nur sehr wenig, was ihnen entging.
    Da war zunächst ein hochgewachsener, blonder Mann, der so aussah, als wäre er einer Fernsehwerbung für skandinavische Zigarren entsprungen — ein Schwarzer, der die ganze Zeit stumm nickte und ein Englisch sprach, wie man es mit den Vorlesungssälen einer Universität in Verbindung brachte. Und ein weiterer dunkelhäutiger Bursche mit scharf geschnittenen nordischen Zügen, dessen Akzent an jenen der feinen Leute im Savoy erinnerte. Da waren zwei Franzosen, die irgend etwas mit Schiffen zu tun hatten, ein langhaariger Mann in ganz engen Hosen, der beim Gehen wie ein Tangotänzer stolzierte und dabei die ganze Zeit den Hintern schwenkte — unverkennbar ein Italiener. Und schließlich ein Grieche mit wilden Augen, der ein rotes Tuch um den Hals trug und immer Witze erzählte, die keiner richtig verstand.
    Sie hatten alle eine leise Höflichkeit an sich, die geradezu
salbungsvoll wirkte, und dazu kamen Manieren, die aus einem guten Elternhaus und Wohlstand zu stammen schienen
    — wenn da nur nicht die unsteten Augen gewesen wären. Sie fühlten sich ganz offensichtlich in dem riesigen Salon des Chäteau Machenfeld daheim, wo der Hawk sie alle vor dem späten Abendessen versammelte.
    Im Interesse internationaler Sicherheit machte er sie nicht miteinander bekannt. Es wurden keine Namen genannt.
    Sam war um sieben ins Chäteau zurückgekehrt. Er hätte eine Stunde früher eintreffen können, aber er hatte die letzten drei Meilen zu Fuß gehen müssen, weil kein Taxi aus Zermatt über einen bestimmten Punkt hinaus fahren durfte und Rudolph nirgends zu finden gewesen war. Als Sam die Auskunft anrief, um die Telefonnummer von Machenfeld zu erfragen, stellte er fest, daß es einen solchen Ort überhaupt nicht gab.
    Das hätte ihm den letzten Rest geben können, aber Strategie sieben hielt ihn in Bewegung. Er wußte, wann er einen Fall gewonnen hatte.
    MacKenzie hatte ihn mit gemischten Gefühlen begrüßt. Der Hawk war froh, daß er die Finanzpapiere so prompt zurückgebracht hatte, war aber andererseits der Ansicht, daß er sich Regina gegenüber nicht gerade wie ein Gentleman benommen hätte. Jetzt würde Sam sich nicht richtig von ihr verabschieden können.
    Warum nicht?
    Weil ihr Gepäck zum Flughafen geschickt worden war. Ginny würde nach Kalifornien zurückreisen und in Rom einen kurzen Aufenthalt einlegen, um die Museen zu besuchen.
    So viel zum Thema Ginny, dachte Devereaux. Er war ein bißchen traurig, aber Strategie sieben erfüllte sein ganzes Denken. Und langsam gelangte er zu dem Schluß, daß das Timing perfekt war.
    MacKenzie sagte ihm, daß am ersten Abend keine geschäftlichen Gespräche geführt werden würden. Nur Konversation und Spaziergänge im Garten und Cocktails und
Dinner und dann ein Brandy. Warum? Weil die Truppen seiner Ansicht nach eine Gelegenheit brauchten, um einander zu testen, ihre Zimmer nach elektronischen Wanzen abzusuchen, ihre Waffen zu ölen und sich ganz allgemein zu vergewissern, daß Machenfeld nicht etwa eine Falle von Interpol war. Sam würde damit rechnen müssen, während der

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