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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Nacht Geräusche zu hören. Die meisten der Männer würden die Umgebung selbst durchforschen, und das war gut, weil sie ohne Zweifel aufeinanderstoßen und dadurch erneut erkennen würden, daß alles so war, wie es sein sollte.
    Am Morgen, wenn alle erfrischt und ausgeruht waren, würde der Hawk seine erste Informationssitzung abhalten. Vorher würde er sich aber ganz sicher die Zeit nehmen, um sich von Sam zu verabschieden. Er würde seinen jungen Freund vermissen, daran gab es keinen Zweifel. Aber das Wort eines Generals war für ihn Verpflichtung — das war der Leim, der seine Bataillone zusammenhielt.
    Deveraux’ Arbeit war getan. Rudolph würde ihn nach Zermatt fahren, und dort würde er den Frühzug nach Zürich und die Nachmittagsmaschine nach New York nehmen.
    Eines sollte Sam freilich wissen, nur für den Fall, daß er nervös werden oder sonstwie in Unruhe geraten sollte. Während der nächsten vier Wochen würden einige Bekannte des ersten Firmeninvestors, Mr. Dellacroce, mit ihm in Verbindung bleiben. Ihre Namen lauteten, soweit Hawkins sich erinnern konnte, Fingers und Meat. Das sei aber nur eine vorläufige Angelegenheit, Sam sollte es ihm nicht verübeln.
    Ja. Sam begriff. Es erübrigte sich für MacKenzie, noch deutlicher zu werden.
    Devereaux hatte das Gespräch beendet und gesagt, er wollte sich rasieren, sich den Schweiß und den Staub der drei Meilen Bergstraße abwaschen und dann zum Cocktail erscheinen.
    In seinem Zimmer fand Sam die Schere, mit der Ginny seine Unterhose ruiniert hatte, und schnitt mit ihr sieben Streifen Papier ab, jeder fünf Zoll lang und einen Zoll breit. Auf jeden Streifen schrieb er dasselbe.

    >Von äußerster Wichtigkeit, daß Sie sich mit mir auf meinem Zimmer treffen — zweites Stockwerk Hinterhaus, letzte Tür rechts im Nordkorridor. Pünktlich zwei Uhr morgens. Ihr Leben hängt davon ab. Ich bin Ihr Freund. Vergessen Sie nicht, zwei Uhr heute morgen!
    Er faltete die Papierstreifen sorgfältig zusammen, so daß sie in seine Handfläche paßten, und steckte sie sich in die Jackentasche. Dann holte er die sieben Karteikarten mit den Kontonummern und den Freigabecodes aus seinem Aktenkoffer und schob sie in die Hosentasche. Das waren seine Trümpfe. Unwiderstehlich!
    Er kehrte in den Salon zurück und setzte all den gesellschaftlichen Schliff ein, den eine gute Erziehung in Boston einbringt. Er schüttelte den Männern die Hand.
    Und übergab jedem seinen Zettel.
     
    Um halb zwei Uhr morgens war er bereit. Der Italiener kam als erster. Seine Hände steckten in eng anliegenden schwarzen Handschuhen, die Füße in so etwas wie Ballettschuhen, mit Profilgummisohlen. Und dann erschienen sie, einer nach dem anderen, in Kleidung, die der des Italieners stark ähnelte. Es gab eine Vielfalt von Handschuhen und weichen Schuhen oder Mokassins und schwarzen Pullovern und engen Hosen mit dicken Gürteln, an denen noch dickere Messer hingen und kleine Halfter mit kleinen Pistolen und, in einigen Fällen, aufgewickeltes Seil.
    Insgesamt eine sehr professionelle Gruppe von Psychopathen, dachte Sam, als er ihnen mit leiser, nicht ganz echt empfundener Autorität sagte, sie sollten sich entspannen und es sich bequem machen und rauchen, wenn sie wollten.
     
    Da sie alle entspannt waren und die meisten bereits rauchten, war er nicht sicher, ob das eine gute Eröffnung war. Aber die besten Plädoyers werden aus leisen, vielleicht sogar etwas verlegenen Anfängen aufgebaut.
    Und so begann er. Zuerst mit ganz weicher Stimme. Er fing mit einem Menschen als Stammesangehörigen an, der zum
Himmel aufblickte und dort eine Bedeutung suchte, die über seinen täglichen Kampf um das Überleben hinausging. Und der in dem Trost fand, was er eigentlich nicht verstehen konnte, weil primitiver Glauben stets beruhigte. Die natürlichen Phänomene hatten eine Struktur, waren organisiert, und das bedeutete, daß es eine Kraft geben mußte, ein Bewußtsein, eine profunde, allwissende Intelligenz, die das Ganze wahrnahm. Und die doch nie wahrhaft verstanden werden konnte.
    In diesem ungenügenden Verstehen war Schönheit, weil alle Menschen in sich das Bestreben verspürten, über sich hinaus die allsehende, allwissende Kraft zu erfassen, die diese Erde geschaffen hatte, kannte und liebte.
    Ohne dieses Suchen war der Mensch ein bloßes Tier. Mit ihm griff er über sich hinaus, und das Mitfühlen wurde ein Teil seiner selbst.
    Sam erklärte, daß Symbole und Titel für sich allein betrachtet nicht

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