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Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallory
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einen Ecke der Kutsche bequem. Ihre Zofe setzte sich neben sie. Außer ihnen gab es nur noch einen weiteren Fahrgast, einen kräftigen, überheblich dreinblickenden Gentleman, der Tilly missbilligend anschaute.
    „Soll ich mich aufs Dach setzen?“, flüsterte diese ihrer Herrin nervös zu.
    „Auf keinen Fall! Ich habe für deinen Platz bezahlt und möchte, dass du bei mir bleibst.“
    Der Mann zog seine Taschenuhr heraus. „Zwei Minuten Verspätung!“ Er lehnte sich aus dem offenen Fenster. „Kutscher, warum geht es nicht endlich los?“
    „Wir fahren ab, wenn die Kirchturmuhr die volle Stunde schlägt“, gab der freundlich zurück.
    In diesem Moment konnte man den ersten Schlag der Turmuhr hören. Der Kutscher stieg auf den Bock, und Beth atmete tief durch. Auch sie wartete ungeduldig auf den Beginn der Reise.
    Doch die Pferde rührten sich nicht. Vor der Poststation entstand Unruhe. Dann wurde der Schlag noch einmal aufgerissen. Eine Gestalt sprang in die Kutsche, die sich im gleichen Moment mit einem Ruck in Bewegung setzte.
    „Was tun Sie hier?“, fragte Beth, als der Earl of Darrington ihr gegenüber Platz nahm.
    „Ich fahre nach London.“
    „Unmöglich!“
    „Keineswegs. Ich habe gerade noch rechtzeitig eine Fahrkarte erstanden.“
    Der andere Passagier runzelte die Stirn. „In letzter Minute? Ich werde mich beschweren, denn dann kann Ihr Name nicht auf der Passagierliste vermerkt sein.“
    Darrington hob sein Lorgnon ans Auge und musterte den Mann kühl. „Es geht Sie zwar nichts an, aber ich habe selbst gesehen, wie mein Name in die Passagierliste eingetragen wurde.“
    Der Gentleman schwieg beleidigt, doch Beth gab sich nicht so schnell geschlagen. „Ich lege keinen Wert auf Ihre Gesellschaft, Mylord.“
    „Ich wüsste nicht, wie Sie verhindern könnten, dass ich mit derselben Kutsche reise wie Sie, Madam.“
    Sie biss sich auf die Lippe. Und da der andere Reisende der kleinen Auseinandersetzung sichtlich interessiert zuhörte, beschloss Beth, das Gespräch zu beenden.
    Bald hatten sie Thirsk hinter sich gelassen. Die Landschaft, durch die sie nun fuhren, war idyllisch. Doch Beth achtete gar nicht darauf. Sie war in Gedanken schon in London. Wenn es ihr gelang, Monsieur de Beaune zu finden und ihn dazu zu bringen, eine Aussage zu Simons Gunsten zu machen, dann würde ihr Bruder sich vielleicht bald nicht mehr verstecken müssen.
    Hin und wieder schaute sie zu Darrington hin, der die Augen geschlossen hatte und zu schlafen schien. Sie hatte gesehen, dass er eine gut aussehende Dame begrüßt und zu seinem eigenen Reisewagen begleitet hatte. Warum, um Himmels willen, hatte er die Schöne so plötzlich verlassen und die Postkutsche nach London genommen? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er hier war, um sie zu quälen. Noch unwahrscheinlicher erschien es ihr, dass er ihr helfen wollte. Nachdem sie sich ihm so schamlos angeboten hatte und von ihm abgewiesen worden war, verachtete er sie bestimmt. Selbst wenn er ihr jetzt seine Hilfe anbot, konnte sie sie nicht annehmen!
    In diesem Moment öffnete er die Augen. Rasch wandte Beth den Blick ab.
    „Ich fürchte, es wird eine sehr ermüdende Reise für uns beide, wenn Sie beabsichtigen, mich zu ignorieren“, stellte er fest.
    „Sie könnten am nächsten Halt aussteigen.“
    „Auf keinen Fall. Ich bin entschlossen, Sie zu unterstützen.“
    „Das werde ich nicht zulassen.“
    „Nicht einmal im Interesse Ihres Bruders?“
    Zornig blitzten ihre Augen auf. „Ich brauche Ihre Hilfe nicht, Lord Darrington. Ich kann mich sehr gut allein um meine Angelegenheiten kümmern.“
    Er kreuzte die Arme vor der Brust. „Das bezweifele ich.“
    „Warten Sie es ab. Ich werde Ihnen das Gegenteil beweisen.“
    In eisigem Schweigen legten sie die nächsten Meilen zurück. Beth starrte angestrengt aus dem Fenster und sagte sich, dass sie nie eine unangenehmere Fahrt erlebt hatte. Tilly war eingeschlafen, ebenso wie der kräftige Mann, der laut schnarchte.
    Die Kutsche holperte über einen von Löchern und Furchen durchzogenen Straßenabschnitt, sodass die Insassen ordentlich durchgerüttelt wurden. Tilly kippte auf Beth, wurde jedoch nicht wach. Gereizt schob Beth sie von sich. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie der Unbekannte gegen den Earl fiel, kurz die Augen aufschlug, etwas murmelte und sich wieder in seine Ecke setzte. Ein unzufriedener Ausdruck huschte über Darringtons Gesicht, war jedoch beinahe sofort wieder verschwunden.
    „Bestimmt sind Sie mehr

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