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Der gefährliche Traum (German Edition)

Der gefährliche Traum (German Edition)

Titel: Der gefährliche Traum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Frieser
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dir sicher sein!«
     
    Nur Sekunden später war Max nicht mehr im Keller, sondern irgendwo in dem Städtchen Hohenstein. Alles sah anders aus. Max erkannte lediglich das Rathaus und die Kirche mit ihrem spitzen Kirchturm wieder, der inmitten der Häuser riesig wirkte. Nur die Hauptstraße war gepflastert, die Gässchen, die abzweigten, waren schlammig und voller Unrat. Die Häuser rechts und links bestanden wie die Räuberhütte aus Fachwerk, allerdings besaßen sie mehrere Stockwerke, waren reich verziert und farbig gefasst. Fasziniert blickte sich Max um. So hatte also die Stadt vor über dreihundert Jahren ausgesehen.
    Doch schnell wich die Begeisterung der Sorge um Andreas. Wo konnte er nur sein? Max lief suchend die Straße entlang, direkt auf den Marktplatz zu. Unter den Arkaden des Rathauses verkauften Handwerker ihre Arbeiten. Etwas abseits und weniger geschützt standen die Bauern mit ihren Erträgen. Doch niemand schien sich für all die Waren zu interessieren. Die Männer, Frauen und Kinder standen in Grüppchen herum und unterhielten sich aufgeregt. Immer wieder wanderten ihre Blicke sorgenvoll zum Rathaus hinüber. Befand sich Andreas unter ihnen? Er musste doch der Grund sein, warum er hier war. Aber warum konnte er ihn dann nicht finden? Ratlos schweifte Max’ Blick umher. Schließlich hielt er es vor Neugierde nicht mehr aus und trat an eine der Gruppen näher heran.
    »Das arme Kind!«, jammerte eine alte Frau. »Wie kann man nur so etwas Schreckliches tun?«
    Eine Mutter, die einen Säugling auf dem Arm trug, stimmte ihr zu. »Wenn ich mir vorstelle, dass es einer meiner Töchter passiert wäre. Ich will gar nicht darüber nachdenken. Nein, das haben unser armer Herr Baron und seine Frau nicht verdient. Möge der Herr ihnen in der schweren Stunde beistehen!«
    Ein Vater mischte sich nun ein. »Diese elenden Räuber! Niemand ist mehr sicher. Heute Nachmittag wollte ich meine beiden Jüngsten in den Wald schicken und Reisig fürs Herdfeuer sammeln lassen.« Bestürzt schüttelte er den Kopf. »Wenn sie meine beiden Kleinen geraubt hätten!«
    »Und was hätten sie dann als Lösegeld verlangen sollen?«, fragte ein anderer Mann schnippisch. »Zwei Dutzend gedrechselte Holzschüsseln? Was soll man von dir schon holen?«
    Noch ehe der Vater etwas erwidern konnte, war ein Läuten zu hören. Alle um Max herum verstummten. Ihre Blicke wanderten zum Rathaus, auf dessen Balkon sich nun ein Mann zeigte, der eine schwere Handglocke schwang. Nachdem er sich der Aufmerksamkeit aller sicher war, nahm er ein Stück Papier und las mit lauter und kräftiger Stimme vor.
    »Liebe Bürgerinnen und Bürger Hohensteins! Der ehrwürdige Baron Christian August von Hohenstein lässt bekannt geben, dass heute in den Morgenstunden sein geliebtes Töchterlein Baroness Friederike von Hohenstein von gemeinen Räubern entführt wurde. Damit dem Mädchen nichts passiert und das geforderte Geld ungestört übergeben werden kann, ist es bis auf Weiteres verboten, den Wald im Umkreis von einer Tagesreise zu betreten. Ferner bittet er all seine Untertanen, für die Errettung seiner geliebten Tochter zu beten. Hinweise, die zur Festnahme der Schuldigen führen, sollen reichlich belohnt werden.«
    Kaum war der Bote fertig, ging ein aufgeregtes Gemurmel durch die Menge. Max, der Andreas immer noch nicht entdecken konnte, fragte sich, ob diese Ansprache nun der Grund für seinen Traum war, und wartete darauf, aufzuwachen. Doch nichts dergleichen geschah. Suchend streifte sein Blick durch die Menge, und da endlich entdeckte er Andreas und den Hund, der ihm nicht von der Seite wich.
    Max lief zu ihm hinüber. »Da bist du ja!«, rief er ihm zu. Doch selbst wenn ihn Andreas hätte hören können, hätte er Max nicht wahrgenommen. Zu tief war er in Gedanken versunken.
    »Ich hab keine andere Wahl. Ich kann doch nicht zulassen, dass Adam das Mädchen an irgendwelche Fremden verschachert. Dann wäre ich doch keinen Deut besser als Adam.«
    Abrupt blieb Andreas vor einem stattlichen Haus stehen. Von außen war schon zu sehen, dass hier jemand wohnte, der wohlhabend war.
    »Ich muss es einfach tun. Der Amtmann wird schon ein guter Mensch sein. Er ist der Einzige, der mir helfen kann. Er hat Soldaten, die für ihn Steuern eintreiben und für Sicherheit und Ordnung sorgen. Und mit der Belohnung könnte ich vielleicht mich und meine Brüder durchbringen.«
    Andreas nahm den schweren Türklopfer in die Hand und schlug dreimal gegen die reich

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