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Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Titel: Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile
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beruhigte. Der Wolf blieb an Tristans Seite, als sie der Gruppe nachblickten, die mit Benjamin in ihrer Mitte in Richtung Fluss verschwand.
    Will stand etwa dreißig Sekunden still, bevor er dem Zwilling einen Arm um die Schulter legte und ihn dichter an sich zog. »Auf geht’s. Wir haben Arbeit vor uns.«
    Mit Tränen in den Augen blickte Tristan seinen Bruder an. Ein Knoten aus Furcht hatte sich in seinem Magen gebildet. Will legte seine Hand genau auf die schmerzende Stelle und projizierte eine beruhigende Wärme darauf. Tristan seufzte, schloss die Augen und gestattete seinem Bruder, ihm den Schmerz zu erleichtern.
    Als er die Augen wieder öffnete, war sein Verstand klar und konzentriert. »Womit fangen wir an?«
    »Du beginnst mit den Schutzkreisen und ich packe unsere Sachen und die Zutaten aus. Ian, wir haben die Kräuter, die wir brauchen, noch nicht gesammelt. Du hast gesagt, wir sollen sie lieber von hier nehmen, weil sie stärker sind. Könntest du Raul zeigen, was wir brauchen?«
    Ian nickte und ging zusammen mit Raul zur Ostseite der Lichtung. Tristan begann damit, die Schutzkreise und Symbole auf den Boden zu zeichnen. In der Zwischenzeit suchte sich der Wolf eine rauchfreie Stelle im Schatten, um das Ganze zu beobachten.
     
    ***
     
    Alles war bereit. Die Sonne war untergegangen und die Zwillinge konnten das Leuchten des Mondes sehen, als er über den Baumwipfeln aufging. In den letzten Stunden waren mehr und mehr Rudelmitglieder angekommen, sodass der Platz außerhalb des Steinkreises mittlerweile ziemlich überfüllt war. Es schienen mehr als doppelt so viele Werwölfe zu sein als während des Dreiviertelmondes.
    Als die ersten von ihnen angekommen waren, hatte Benjamins Wolf sich in den Kreis zurückgezogen und die Menge argwöhnisch beobachtet. Tristan fragte sich, ob bei Vollmond immer mehr Rudelmitglieder anwesend waren oder ob sie einfach die Neugier auf die Initiation hertrieb.
    »Ich schätze mal beides«, beantwortete Will die unausgesprochene Frage.
    Überrascht zuckte Tristan zusammen, was den Wolf leise knurren ließ. »Es ist unhöflich, in den Köpfen anderer Leute zu spionieren.«
    »Aber in deinem Kopf ist es in letzter Zeit sehr viel interessanter als in meinem.«
    »Arsch!« Tristan streichelte den Wolf, um ihn zu beruhigen.
    »Idiot! Himmel, sogar deine Schimpfwörter sinken auf das Niveau der Amerikaner«, schniefte Will theatralisch. »Ich hab’ dich endgültig verloren, oder?«
    Tristan trat auf seinen Zwilling zu, nahm ihn in die Arme und hielt ihn fest. »Niemals.«
    »Wie sieht’s aus, Jungs, ist alles vorbereitet?«, fragte Ian dröhnend, während er auf sie zukam. Raul hatte sie bereits verlassen, um sich vorzubereiten. In Kürze würde er gemeinsam mit Alex seinen formellen Einzug halten.
    »Alles so gut, wie es nur geht«, antworteten beide Hexer unisono. Das passierte sehr häufig, wenn sie zusammen waren. Als Will angekommen war, waren sie ein wenig aus der Übung gewesen, aber das änderte sich jetzt offensichtlich wieder.
    »Wir sind heute Nacht ziemlich gut besucht. Das wird den Zauber stärken.« Mit einem Kopfnicken deutete Ian zur Nordseite der Lichtung, wo eine Prozession zwischen den Bäumen auftauchte. »Es ist Zeit.«
    Die Ältesten, die Benjamin eskortierten, betraten die Lichtung als Erste. Als sie vor die steinerne Erhebung traten, hatte sich die Menge beruhigt und beobachtete die Gruppe. Alle waren nackt. Benjamins Körper, der mit Öl gesalbt worden war, glänzte im Mondlicht und im Schein der Fackeln. Zwei kupferne Armreifen schmückten seine Oberarme.
    Er blickte kurz zu Tristan herüber, bevor er sich hinkniete, und Tristan konnte seine Liebe und sein Vertrauen spüren. Der Wolf stand auf, um Benjamin Gesellschaft zu leisten, aber Tristans Finger griffen in das dunkle Fell, um ihn zurückzuhalten.
    Die gesamte Menge schien den Atem anzuhalten, während sie auf den Rajan und seinen Gefährten wartete. Ein Raunen lief durch sie, als das königliche Paar schließlich die Lichtung betrat. Auch Will stimmte mit ein. Die beiden Werwölfe waren ein atemberaubender Anblick und ihre vereinten Energien glühten im Einklang miteinander.
    Raul stieg auf die Erhebung und ließ sich auf seinem Thron nieder, während Alex nach vorn trat, um die versammelte Menge anzusprechen. Seine Stimme wurde vom Wind durch die kühle Nachtluft getragen.
    »Brüder und Schwestern des Onondaga-Rudels, wir versammeln uns heute Nacht, um unsere Mutter zu ehren, indem wir unsere

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