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Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Titel: Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile
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nicht eure Aufgabe, zu schützen?« Tristans Augen waren immer noch auf die des Rajan gerichtet. Er wich ihnen auch nicht aus, als sie in einem übernatürlich goldenen Licht zu glühen begannen.
    Eine leichte Bewegung hinter dem Rajan erregte seine Aufmerksamkeit und sein Blick fiel auf dessen Gefährten. Der blonde Mann blieb sitzen, doch seine grünen Augen waren voller Sympathie. Seine Hand krallte sich um die Armlehne des Throns, aber er hielt sich zurück. Offenbar hegte er nicht die Absicht, sich in das Drama, das sich vor ihm abspielte, einzumischen. Ob das dieser Raul war, den Mary erwähnt hatte?
    Der mächtige Werwolf trat noch einen Schritt näher, sodass Tristan den Kopf nach hinten legen musste, um ihm wieder in die Augen sehen zu können.
    »Du wagst es, mein Land zu betreten, dich unter mein Volk zu mischen und meine Herrschaft in Frage zu stellen?«
    Allein die physische Präsenz dieses Mannes würde die meisten Herausforderer entweder dazu bringen, das Weite zu suchen oder auf der Stelle aufzugeben. Tristan spürte, wie ihm die Knie weich wurden. Sein Körper wollte auf die Knie sinken und in einer Geste der Unterwerfung seine bloße Kehle für einen Mann darbieten, der nur durch seine körperliche Anwesenheit den Wunsch nach Gehorsam auslöste.
    Tristans Augen rissen sich von den hypnotischen Augen los und sein Blick wanderte den Kreis entlang. Die anderen Mitglieder des Rudels knieten allesamt. Viele von ihnen hatten ihre Wolfsform angenommen, pressten sich bäuchlings auf den Boden und wimmerten. Auch Josh kniete neben einer Frau mit den gleichen schwarzen Locken; offenbar seine Cousine.
    »Wirst du mich wenigstens anhören?«, fragte Tristan. Er hatte das Gefühl, dass seine bloßen Worte schon eine Beleidigung für den Mann vor ihm darstellten. Offenbar gab es hier ein Protokoll von dem er keine Ahnung hatte. Aber Benjamin war nicht in der Verfassung gewesen, es ihm beizubringen.
    » Werwölfe sind unglaublich traditionell «, hatte Benjamin gesagt.
    Tristan sank wieder auf die Knie, denn das tat man normalerweise, wenn man einen König um etwas bat. Keinen Augenblick zu früh, denn im nächsten Moment zerschnitt der kräftige Arm des Rajan die Luft genau dort, wo noch vor Sekunden Tristans Kopf gewesen war. Wäre er stehen geblieben, wäre er jetzt bewusstlos.
    Tristan blickte auf, aber er hatte keine Möglichkeit, noch etwas zu sagen. Er spürte zwei Dinge gleichzeitig: Der blonde Gefährte des Rajan bewegte sich auf sie zu und Benjamins Wolf kam aus dem Gebüsch geschossen, sprang dem Rajan mit den Pfoten voran gegen die Brust und riss ihn mit einem zornigen Knurren zu Boden.
     
     

 
    Kapitel 14
     
     
    Mary schaltete die Spülmaschine ein und wischte noch ein letztes Mal über die Oberflächen der Küchenanrichte, als der Summer des Eingangstors erklang. Sie erwarteten zwar niemanden, aber das Tor war auf Automatik geschaltet, so dass es sich öffnen und ein ankommendes Auto reinlassen würde. Ordentlich faltete Mary den Lappen zusammen, hängte ihn sorgfältig auf den Rand des Edelstahl-Spülbeckens und ging zur Haustür, um den unerwarteten Besucher zu begrüßen.
Kaum hatte sie die Tür erreicht, klingelte es auch schon. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und lugte durch den Spion. »Was zum...?«, wunderte sie sich, während sie einen Schritt zurücktrat, den Riegel zur Seite schob und die Tür öffnete.
    »Tris-« Mary hielt inne. Etwas stimmte nicht. Der Mann, der vor ihr stand, war zwar das Ebenbild von Tristan, aber sein Lächeln war anders und er trug Kleidung, die sie noch nie an ihm gesehen hatte. Verwirrt runzelte sie die Stirn, während sie den Mann von oben bis unten musterte, bis ihr Blick schließlich an dem Seesack hängen blieb, der neben seinen Füßen auf dem Boden stand. Auf der Straße hinter ihm konnte sie noch die Rücklichter eines Fahrzeugs erkennen; offenbar war er mit einem Taxi oder einem anderen Fahrservice angekommen.
    »Ich bin Will. Tristans Zwilling«, erklärte der junge Mann, der den verwirrten Gesichtsausdruck sofort richtig gedeutet hatte. Er hob den Seesack auf, betrat das Haus und sah sich neugierig in dem großen Eingangsbereich um. »Ich bin im richtigen Haus gelandet, oder?«
    »Du meine Güte«, murmelte Mary. »Es gibt tatsächlich zwei von Ihnen!«
    Will strahlte sie an. »Meine Großmutter hat sich ganz genauso gefühlt, glauben Sie mir.«
    Allmählich gewann Mary ihre Fassung wieder und lächelte. »Es tut mir leid. Wo habe ich nur

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