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Der Gefangene von Zhamanak

Titel: Der Gefangene von Zhamanak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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schwarze Abstammung, obwohl einer der Kgamas ein englisches Mädchen zur Frau nahm.«
    »Ich hörte, wie sie in Novorecife von Ihnen als ›Percy, dem Pantoffelheld‹ sprachen«, sagte Alicia mit einem boshaften kleinen Lächeln.
    »Gottverdammich!« explodierte Mjipa. »Nichts daran ist wahr. Vicky und ich haben unsere Differenzen wie jedes Ehepaar. Aber wir kommen miteinander aus, und das seit Jahrzehnten. Was ist übrigens Ihr Familienstand? Verheiratet, geschieden, oder was?«
    »Ich war nie verheiratet; Sie hatten also recht, als Sie mich mit ›Miss‹ Dyckman anredeten.«
    »Oh, ich glaube, dass ich es ohnehin nicht fertig gebracht hätte, eine Jungfrau zu deflorieren …«
    »Wer hat denn was von Jungfrau‹ gesagt? Ich habe einige Erfahrung. Nicht viel, aber genug, um sagen zu können, mir reicht’s.«
    »Oh!« sagte Mjipa. »Was ist passiert?«
    »Percy! Ich bin sicher nicht prüde; aber Sie sind nicht mein Psychiater, und ich rede nicht mit jedem über meine intimen Angelegenheiten.«
    »Oh, tut mir leid.«
    »Ist schon gut. Erzählen Sie mir was von Ihren Erfahrungen als Konsul.«
    »Mit Vergnügen, aber zuerst muss ich einmal Kontakt mit meinen Krishnanern aufnehmen – ich meine die, die ich in Kalwm angeheuert habe. Sie werden sich sicher schon fragen, wo ich abgeblieben bin.«
    Mjipa ging zur Tür und klopfte. Sofort öffnete sich die Fensterlade hinter dem kleinen Fenster, und ein behelmter Krishnanerkopf erschien in der Öffnung. Mit lauter, gebieterischer Stimme sagte Mjipa: »Im Namen der Terranischen Weltföderation, deren diplomatischer Repräsentant ich bin, verlange ich, den Heshvavu zu sehen!«
    Der Fensterladen schloss sich wieder. Mjipa ging zu der Sitzbank zurück und murmelte: »Wenn in einer Stunde noch keiner da sein sollte, mach ich echt Terror.«
    »Seien Sie vorsichtig!« mahnte Alicia. »Wenn Sie Ärger machen, bestrafen die Sie bestimmt. Und die hätten mit Sicherheit keine Hemmungen, Sie verhungern zu lassen oder zu peitschen oder zu verstümmeln.«
    »Man darf diese Halunken auf keinen Fall den Eindruck gewinnen lassen, dass man Angst vor ihnen hätte«, belehrte sie Mjipa. »Während wir warten, erzähle ich Ihnen die Geschichte von diesem französischen Schwindler, Felix Borel. Der endete auch einen Kopf kürzer …«
    Mjipa war mitten in der Geschichte von Felix Borel, dem Schwindler, als er hörte, wie die Riegel zurückgeschoben wurden. Die Tür ging auf, und herein kam ein kleiner dicker, am ganzen Körper mit grünen Sternen bemalter Krishnaner, gefolgt von drei Gardisten mit gezogenen Schwertern.
    Der Zivilist sagte: »Guten Tag, Meister Mjipa und Meisterin Dyckman. Ich bin Khateluts, der …« Es folgte ein langer Titel, dessen Bedeutung Mjipa nicht so ganz verstand; aber er meinte, dass es so etwas gewesen war wie ›Dritter Hilfssekretär für Auswärtige Angelegenheiten oder so ähnlich. »Der Wärter teilte mir mit, Ihr begehrtet Seine Superiorität zu sehen. Das jedoch geht nicht an. Der Heshvavu stellt Forderungen; er duldet sie jedoch nicht von anderen. Wenn Ihr etwas zu sagen habt, dann sagt es mir.«
    »Ich muss den Männern, die ich aus Kalwm mitbrachte, eine Botschaft zukommen lassen. Sie sind in der Stadt einquartiert und harren meiner Anweisungen.«
    »Das ist unmöglich. Wir sind gehalten, Euch ganz von der Außenwelt abzuschneiden, auf dass Ihr Eure Gedanken ganz auf Euren Part in des Heshvavus großem Experiment richtet.«
    »Ihr habt kein Recht, einen akkreditierten Diplomaten an der Kontaktaufnahme mit seiner Regierung zu hindern! Was sind das für barbarische Zustände hier?«
    »Mein guter Herr, Eure Rechte hier sind die, welche der Heshvavu Euch zubilligt.«
    »Dann sagt Eurem Heshvavu, sein Experiment kann nicht durchgeführt werden, solange die Versuchsobjekte eingesperrt sind. Der terranische Geschlechtsakt bedarf einer Atmosphäre der Freiheit und Behaglichkeit, sonst kann er nicht stattfinden. Khorosh durchkreuzt also seine eigenen Ziele.«
    »Ich werde es Seiner Superiorität ausrichten; aber ich kann Euch vorweg schon versichern“ dass es nichts nützen wird. Er sagt, da alle Terraner notorische Lügner seien, solle nichts von dem, was sie sagen, irgendwelche Bedeutung beigemessen werden. Und nun wünsche ich Euch einen guten Morgen. Möge Euch die Leber leicht sein!«
    Der Hilfssekretär verschwand und ließ Mjipa und Alicia nachdenklich dreinblickend zurück. Nach einem Moment des Schweigens sagte die letztere: »Und jetzt? Was werden

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