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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Sie setzte sich an ihren Platz und sah auf die CIA-Leute hinunter. Ein missbilligender Ausdruck trat auf ihr Gesicht, und sie schüttelte traurig den Kopf. Senator Safford gab das Signal zum Beginn der Sitzung, und bevor er Senatorin Lonsdale das Wort erteilte, erinnerte er die Zeugen noch einmal daran, dass sie immer noch unter Eid standen.

    »Senatorin Lonsdale«, sagte Safford, während er seine Lesebrille auf seine glänzende Stirn hochschob, »Sie können anfangen.«
    Lonsdale dankte dem Vorsitzenden und nahm sich einen kurzen Moment, um auf ihre Notizen hinunterzublicken, obwohl das, was sie sagen würde, nirgends geschrieben stand. Schließlich nahm sie ihre modische schwarze Lesebrille ab. »Director Kennedy«, begann sie, »ich finde, dass das, was Sie als Direktorin der Central Intelligence Agency geleistet haben, mehr als armselig ist. In Ihrer Amtszeit folgte eine Blamage auf die andere, und ich kann beim besten Willen nicht verstehen, warum Sie nicht einfach zurücktreten.«
    Von der anderen Seite des Tisches kam mehrfacher Widerspruch, und selbst ihre Parteifreunde schüttelten die Köpfe und murmelten untereinander. Safford ließ seinen Hammer niedergehen, bis wieder Ruhe einkehrte, dann ermahnte er Lonsdale. »Wir sind heute hier, um Informationen zu sammeln, nicht um irgendjemanden aufgrund von unvollständigen Beweisen anzuklagen oder zu verurteilen.«
    Lonsdale blieb in der Offensive. »Ich spreche ja noch gar nicht von ungesetzlichen Aktivitäten«, beharrte sie, »dazu komme ich gleich. Ich rede von grober Inkompetenz. Das ist nicht das erste Mal, dass wir wegen Mr. Rapp zusammenkommen. Dieser Ausschuss hat Director Kennedy wiederholt darauf hingewiesen, dass sie Mr. Rapp an die kurze Leine nehmen soll. Offensichtlich hat sie unsere Ermahnungen einfach ignoriert, oder sie ist unfähig, ihre Leute zu führen. Wie auch immer«, fügte sie zu Kennedy gewandt hinzu, »sie muss auf jeden Fall gehen.«
    Erneut wurden Einwände erhoben, und es war Senatorin Gayle Kendrick, die das Wort ergriff. »Ich möchte
meine Kollegin aus Missouri daran erinnern, dass Director Kennedy fast fünfundzwanzig Jahre dem Dienst an diesem Land gewidmet hat, und sie verdient es, mit Respekt behandelt zu werden, unabhängig von den eigenen politischen Ansichten.«
    »Sie wollen also, dass wir Leute blind respektieren, nur weil sie fünfundzwanzig Jahre im Staatsdienst waren, ohne die illegalen Aktivitäten in Betracht zu ziehen, die sie gebilligt oder gar aktiv betrieben haben?«
    »Sehen Sie«, sagte Kendrick zum Vorsitzenden, »das wird sie machen, wenn sie die Sache vor ihren Ausschuss bringt. Aus einer Anhörung macht sie eine Gerichtsverhandlung, und sie tritt selbst als Richterin auf, obwohl sie ihr Urteil längst gefällt hat.«
    »Das ist nicht wahr«, erwiderte Lonsdale ohne große Überzeugung.
    »O doch, und das wissen Sie auch. Sie wollen nichts anderes, als sie vor einem großen Fernsehpublikum kreuzigen.«
    »Mein Ausschuss wird das tun, was die Fakten nahelegen«, erwiderte Lonsdale mit stählernem Blick.
    »Sie werden einer Organisation großen Schaden zufügen, die alles unternimmt, um uns vor unseren Feinden zu schützen.«
    »Die Senatorin aus Virginia möchte ich daran erinnern, dass in unserem Land bestimmte Gesetze gelten. Und es ist unsere Aufgabe, darauf zu achten, dass diese Gesetze eingehalten werden.«
    »Und ich möchte die Senatorin aus Missouri daran erinnern, dass nirgends in der Verfassung steht, dass wir alles tun sollen, um unseren Feinden diesen Schutz zu gewähren.«
    Erneut kam der eine oder andere laute Einwurf, und es entwickelte sich ein Wortgefecht zwischen den beiden
Lagern. Safford rief die Anwesenden zur Ordnung, dann sagte Lonsdale, ohne auf eine Aufforderung zu warten: »Ich denke, wir stimmen alle darin überein, dass es ein Verbrechen ist, einen Offizier der United States Air Force zu schlagen. Nun, Mr. Rapp, würden Sie dem zustimmen?«
    Ein dünnes Lächeln trat auf Rapps Lippen.
    »Finden Sie das lustig, Mr. Rapp?«
    »Nein, Ma’am. Ich finde Ihre Direktheit ziemlich erfrischend.«
    »Ich würde es sehr schätzen, wenn Sie mit der gleichen Direktheit auf meine Fragen antworten.«
    »Ich werde mich bemühen, Ma’am.«
    »Also, zurück zum Thema. Stimmen Sie mit mir überein, wenn ich sage, dass Sie gegen mehrere Gesetze verstoßen haben?«
    »Ich kann es zwar nicht genauso sehen wie Sie, aber ich respektiere Ihre Sichtweise, dass ich in einem oder mehreren Fällen gegen

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