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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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der Waffe von der Hüfte und legte es in den Safe.
    Als er in die Küche zurückkam, wartete seine vierzehnjährige Tochter Shannon mit Charlie im Arm auf ihn. Sie sah aus wie ihre Mutter - wunderschöne elfenbeinfarbene Haut mit dichtem, glänzend schwarzem Haar. »Hi, Dad.«
    Nash küsste sie auf die Wange und fragte sie, wie ihr Tag war. Statt zu antworten, drückte sie ihm den kleinen Charlie in die Hände. »Mom hätte schon vor zwanzig Minuten zu Hause sein sollen. Ich komme zu spät zur Theaterprobe.«
    Ohne ein weiteres Wort schnappte sie sich ihren Rucksack und verschwand.
    Nash sah in die lächelnden Augen des kleinen Charlie und hörte vom anderen Ende des Zimmers: »Ich glaube, er hat eine Stinkbombe in der Hose.«
    Nash blickte zu seinem zehnjährigen Sohn hinüber, der wie gebannt in den Fernseher starrte. Widerstrebend drehte er Charlie um und schnupperte an seiner Kehrseite. »O Gott, das stinkt«, sagte er mit säuerlicher Miene.

    »Ich hab’s dir ja gesagt«, antwortete der Junge, nachdem er einen Löffel Müsli verdrückt hatte.
    »Hat dir deine Mutter schon gezeigt, wie man eine Windel wechselt?«
    »Nein …« - Jack schüttelte den Kopf -, »… das ist Frauenarbeit.«
    Nash musste sich das Lachen verbeißen. »Sag das lieber nicht vor deiner Mutter.«
    Jack wandte sich langsam seinem Vater zu, den Mund halb offen. »Was glaubst du, von wem ich das gelernt habe?«
    »Das ist unwichtig. Du bist zehn. Wenn du so vor deiner Mutter redest, versohlt sie dir den Hintern.« Und er fügte so leise, dass es der Junge nicht hören konnte, hinzu: »Und ich krieg richtig Ärger.«
    »Ich hab’s von dir gelernt, Dad.«
    Nash trug Charlie durch die Küche, und im Vorbeigehen murmelte Jack: »Ich bin von lauter Verrätern umgeben.« Nash ging ins Wohnzimmer hinüber und legte Charlie auf den Boden. Er kniete sich neben ihn und nahm ein paar Feuchttücher und eine frische Windel vom Bücherregal. Charlie hob die Füße in die Luft und machte Motorgeräusche mit den Lippen. Nash lachte über das kleine Büschel von feinen blonden Haaren auf dem Kopf des Kleinen. Abgesehen davon war er so gut wie kahl. Nash bereitete alles vor und machte sich dann ans Werk. Er knöpfte die Latzhose auf und öffnete die alte Windel. Eine grauenhafte Geruchswolke nach verfaultem Gemüse und Durchfall stieg aus der Windel auf.
    Nash drehte den Kopf zur Seite und atmete etwas frische Luft ein. »Also, das hier ist Folter.« Er sah auf Charlie hinunter. »Was geben sie dir bloß zu essen, kleiner
Kumpel? Das ist ja schauderhaft.« Er drehte den Kopf zur Küche und rief: »Jack, komm sofort her!«
    Im nächsten Augenblick erschien der blonde Junge mit dem Bürstenschnitt. »Ja, Dad?«
    Nachdem Nash alle Hautfalten abgewischt hatte, rollte er die alte Windel fest zusammen. »Wirf das in den Windeleimer.« Er sah, dass der Junge überhaupt nicht begeistert war, und fügte ein »Bitte« hinzu. Seine Frau meinte, dass die Kinder hilfsbereiter sein würden, wenn man sie höflich behandelte. Nash hielt dem entgegen, dass sie im Marine Corps jede Menge Scheiße erledigt hätten und dass dort noch nie jemand auf die Idee gekommen sei, bitte zu sagen. Maggie erwiderte ihrerseits, dass er kein Marine mehr sei und die Kinder genauso wenig.
    Nash hielt ihm die zusammengerollte Windel hin.
    Der Zehnjährige schien wenig Lust zu haben, die Aufgabe zu übernehmen. »Du bist mit dem Taschengeld drei Wochen im Rückstand«, sagte er.
    »Ja … nun, du bist mit der Miete zehn Jahre im Rückstand, also wenn du nicht im Windeleimer schlafen willst, dann setz deinen Arsch in Bewegung.«
    Der Junge zog sein Boston-Celtics-Trikot über Mund und Nase und fasste die Windel mit zwei Fingern an, so als hätte er es mit radioaktivem Abfall zu tun. Der Geruch lag immer noch in der Luft, und so beschloss Nash, Charlie zu baden. Er trug ihn in den Flur und begann Wasser in die Waschwanne einzulassen. Jack kam aus der Garage zurück, als sein Vater den Stöpsel in den Abfluss der Wanne steckte.
    »Wie war’s heute in der Schule?«
    »Gut … wie geht’s deinem Rücken?«
    »Besser, danke.«

    »Und deiner Birne?« Jack zeigte auf seinen eigenen Kopf.
    Nash lächelte. Jack war der Komiker in der Familie. »Die Birne ist heute okay. Nicht großartig, aber okay. Hast du heute einen Test gehabt?«
    »Eine kurze Prüfung.«
    »Wie ist es gelaufen?«
    »Alles richtig.«
    »Gratuliere«, sagte Nash und gab etwas Seife ins Wasser. »Hast du deine Hausaufgaben schon

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