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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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alles kontrollieren. Es gibt eben Momente, wo man einfach vertrauen muss.« Hakim sah, wie es in seinem Freund arbeitete. Seine Augen sprangen von links nach rechts, ohne etwas Bestimmtes zu sehen. Seine Atmung wurde immer schneller und flacher. »Würdest du lieber mit all deinen Waffen in die USA fliegen?«
    Karim gab keine Antwort.
    »Du wolltest, dass ich einen Weg finde, wie wir mitsamt den Waffen nach Amerika kommen können. Es gibt keinen einfachen Weg, mein Freund, das war dir doch auch bewusst. Es gibt eben Momente, wo wir auf Allah vertrauen und einfach weitergehen müssen.« Hakim fasste ihn an den Schultern. »Sieh mir in die Augen. Atme tief durch. Vertrau mir, dass ich dich durch diesen Teil der Reise bringe. Wir sind so nah am Ziel. Amerika liegt gleich hinter dem Horizont. Wenn die Sonne aufgeht, bist du dort.«

    »Aber was ist mit …?«
    Hakim ließ ihn nicht ausreden. »Jetzt ist nicht der Moment, um zu zögern oder Fragen zu stellen. Jetzt ist es Zeit zu handeln. Weißt du nicht mehr, was du mir gesagt hast? Der Sieg gehört dem Tapferen. Jetzt ist der Moment gekommen, tapfer zu sein. Vertrau mir. Steig in dein Boot und folge mir. Ich werde dich auf diesem Stück deines Weges führen, und ich werde dich nicht enttäuschen.«

35
    ARLINGTON, VIRGINIA
    Nash stellte seinen Minivan neben einem klapprigen Ford Taurus ab und betrat das Safeway-Kaufhaus. Er nahm sich einen Einkaufswagen und schob ihn durch die Obst- und Gemüseabteilung. Das Einzige, was er brauchte, war eigentlich Milch für Charlie, aber es gab noch einen anderen Grund, warum er hier war. Er nahm sich ein halbes Dutzend Bananen, zwei große Grapefruits und eine Kantalup-Melone. Ein paar Regale weiter nahm er noch Erdnussbutter mit, weil er aus Erfahrung wusste, dass man davon nie genug zu Hause haben konnte. Im nächsten Gang sah er den Typen, den er gesucht hatte; er erwartete ihn bereits vor den Taco Shells. Sein blondes Haar lugte unter der Washington-Nationals-Baseballmütze hervor.
    Nash schob seinen Einkaufswagen zu ihm und blickte sich um, um sich zu vergewissern, dass niemand in Hörweite war. Den Blick auf die mexikanischen Sandwiches im Regal gerichtet, sagte Nash: »Wie geht’s, Kumpel?«
    »Besser als dir.« Der Mann war ungefähr so groß wie Nash, vielleicht ein wenig dünner und zehn Jahre älter.

    »Das glaub ich gern«, antwortete Nash, als ihm einfiel, dass Montagabend immer Sandwich-Abend war. Er nahm für alle Fälle eine Packung Taco Shells mit.
    »Wie geht’s den Kindern?«
    »Gut.«
    »Charlie?«, fragte er, während er die Rückseite einer Schachtel las.
    »Heute früh hat er das Lieblingswort seines Patenonkels gesagt.«
    Der Mann drehte den Kopf und sah Nash an. »Verdammt, du willst mich verarschen?«
    »Schön wär’s.«
    »Das ist ja toll.«
    »Nein, ist es nicht«, erwiderte Nash ehrlich besorgt. »Er ist erst ein Jahr alt.«
    Scott Coleman lachte leise vor sich hin. Er kannte Nash seit etwas mehr als sieben Jahren, und sie waren inzwischen eng befreundet. Coleman war es gewesen, der Rapp auf Nash aufmerksam gemacht hatte. Das war in der Zeit, als sie sich in den Bergen Afghanistans herumtrieben und Taliban und Al-Kaida jagten. Jetzt versteckten sich diese Feiglinge auf der anderen Seite der Grenze, und die Pakistanis ließen sie nicht herüber, um den Job zu Ende zu bringen.
    »Du darfst dich nicht so viel ärgern, Kumpel«, sagte Coleman lächelnd. »Ich hab dir ja schon gesagt, das Wichtigste bei der ganzen Sache ist, dass man es nicht zu ernst nimmt. Wenn du das tust, dann fängst du an, die Nerven zu verlieren, und dann baust du Mist.«
    Nash hatte die Lektion schon oft zu hören bekommen. Der fast zehn Jahre ältere Coleman war ein ehemaliger Navy SEAL und leitete heute seine eigene Sicherheitsund Beratungsfirma in Washington. Bei dem allgemeinen
Boom in dieser Branche hatte auch Coleman sehr gut verdient, wenn auch nicht so gut, wie er es gekonnt hätte. Coleman hatte für sich beschlossen, klein zu bleiben. Es interessierte ihn nicht, ein großes Unternehmen mit mehreren Hundert Mitarbeitern zu führen.
    »Hast du heute früh die Zeitung gelesen?«, fragte Nash.
    »Ja.« Coleman nahm eine Packung Sandwiches aus dem Regal, legte sie in seinen Einkaufswagen und schob ihn ein Stück weiter. »Du kannst nur hoffen, dass diese Ärsche im Kongress nicht zu tief bohren, sonst bist du im Arsch.«
    »Ich komme gerade von einer Anhörung bei den Geheimdienst-Leuten. Es war ein richtiger

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