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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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schönsten Mädchen von ganz Boston ausging, selbst wenn sie sich dagegen sträubte, dass ich es so bezeichnete. Mein Brustkorb schwoll merklich an, als ich andere Jungs dabei beobachtete, wie sie Ashley heimliche Blicke zuwarfen, während sie mit ihren Freundinnen an ihr vorbeigingen. Ich bewegte mich geradezu in Luftsprüngen voran, als ich mich ihr näherte. Ich lächelte. Sie nicht.
    »Bist du bereit?«, fragte ich.
    Sie schaute auf die Uhr. »Du bist fünf Minuten zu spät.«
    Ich schüttelte mein Handgelenk und sagte: »Dieses verdammte Ding geht wohl wieder nach. Es kann diese Kälte nicht vertragen.«
    »Der Abend fängt gar nicht gut für dich an, Mr. Harvard.«
    »Die Züge waren überfüllt«, sagte ich. »Heute war der erste Tag des Head of the Charles. Ich musste drei Züge abwarten, bevor ich mich in einen hineinquetschen konnte.«
    Die Strenge wich aus ihrem Gesicht. Offenbar glaubte sie mir zumindest zur Hälfte.
    »Was möchtest du sehen?«
    Wir traten zurück und studierten das Programm über der Kasse. Die Leute kamen und gingen in Wellen, während die Säle sich leerten und wieder füllten.
    »Keine Jungsfilme«, sagte sie. »Also vergiss Das Feld der Träume und Indiana Jones und der letzte Kreuzzug.«
    Ich hätte am liebsten Costner in Das Feld der Träume gesehen, wollte aber auf keinen Fall in Glory gehen, weil ich schon so viel über diesen neuen, jungen, schwarzen Schauspieler namens Denzel Washington gehört hatte, der die Mädchen verrückt machte. Wenn ich das erste Mal mit einem Mädchen ausging, wollte ich nicht unbedingt mit einem Leinwandhelden konkurrieren.
    »Wie wäre es mit Harry und Sally? «,sagte ich. Es war bestimmt nicht meine erste Wahl, eher das Gegenteil. Die wenigen Besprechungen, die ich gelesen hatte, hatten bei mir den Eindruck hinterlassen, dass es sich um einen der Filme handelte, die auf die Tränendrüsen zielten. Ein absoluter Mädchenfilm. Aber ich kannte Billy Crystal aus Schmeiß die Mama aus dem Zug! und war mir sicher, dass Ashley nicht gerade ihr Herz an ihn verlieren würde – eine Gefahr, die bei Denzel Washington durchaus bestand.
    »Du möchtest das wirklich sehen?«, sagte sie und strahlte über das ganze Gesicht.
    »Warum nicht?« Ich zuckte mit den Schultern und zählte still die Steine, die ich jetzt bei ihr im Brett hatte. »Es soll ein guter Film sein.«
    »Ja. Aber ich war mir nicht sicher, ob du ihn auch angucken würdest. Es ist nicht gerade ein Film für Jungs.«
    »Willst du damit andeuten, dass ich nicht gefühlvoll sein kann?«
    »Ich schätze, das werden wir noch früh genug herausfinden.«
    Ich kaufte die Eintrittskarten und konnte mein Glück kaum fassen, als mir die Kassiererin einen Gutschein für eine mittlere Popcorn-Brause-Kombi überreichte. Jetzt lag ich zwei Dollar unter dem veranschlagten Budget. Der Saal war rappelvoll, in der Mehrzahl mit Studenten, die genau wie wir miteinander ausgegangen waren, doch ich fand zwei perfekte Plätze direkt an der Wand. Ich muss gestehen, dass ich während der ersten zwanzig Minuten von der Kombination Billy Crystal/Meg Ryan alles andere als beeindruckt war und mich die ganze Zeit fragte, was wohl gerade im benachbarten Saal bei Das Feld der Träume passierte. Doch zur Mitte des Films wurde es besser. Crystal riss sich endlich zusammen und machte sich daran, Ryan ernsthaft zu umwerben, aber noch wichtiger war die erste Berührung zwischen mir und Ashley. Sie wollte, dass ich das Popcorn hielt, damit keine Butter auf ihre Jeans käme, wenn welche herunterfielen. Ich tat ihr den Gefallen, doch es bedeutete, dass sie über mich hinweggreifen musste. Nach etwa einer Stunde streckte sie die Hand nach dem Popcorn aus, überlegte es sich dann aber anders und ließ die Hand auf meinen Oberschenkel sinken. Ich wartete darauf, dass sie sie wegnehmen würde, aber sie tat es nicht. Sie ließ die Hand einfach dort liegen. Ich musste eine wichtige Entscheidung treffen. Ich konnte meine Hand auf ihre legen oder es sein lassen. Ich ging das Wagnis ein. Meine Analyse war einfach. Ich würde meine Sitzposition ändern, was sie zwingen würde, ihre Hand wegzunehmen. Wenn sie gewisse Absichten verfolgte, würde ihre Hand wieder zurückkehren, sobald ich ruhig saß. Wenn es nur aus Versehen passiert war, müssten wir wieder von vorne beginnen.
    Ich wartete fünf quälende Minuten, nachdem ich meine Position geändert hatte, bis ihre Hand endlich ganz am Rande meines rechten Oberschenkels wieder auftauchte. Ich

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