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Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen

Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen

Titel: Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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Mu t ter niemals wieder. Werde ich nie etwas verstehen. In meiner Magengr u be, wo Vorsätze zu Entscheidungen reifen, weiß ich schon, dass ich diese u n gewisse Reise antreten werde. Diese Gedanken schwirren mir durch den Kopf, während ich mit den and e ren in der dunklen Höhle sitze. Es ist stickig und feucht. Der nächt l i che Regen hat die Luft nicht abgekühlt. Ta t sächlich hat er die ungebrochene Hitze schwül und unerträglich g e macht.
    Felicity liest den nächsten Abschnitt aus Marys Tag e buch vor, aber ich kann nicht viel davon au f nehmen. Heute Nacht wird sich mein Geheimnis o f fenbaren und jede Faser meines Körpers ist erwa r tungsvoll angespannt.
    Felicity klappt das Tagebuch zu. »Also schön, was ist so eilig?«
    »Ja«, sagt Pippa missmutig. »Warum konnte das nicht bis morgen warten?«
    »Eben darum«, sage ich. Meine Nerven sind zum Ze r reißen gespannt. Jedes Geräusch dröhnt doppelt laut in meinen Ohren. »Was, wenn ich euch sage, dass der Orden des au f gehenden Mondes real ist? Dass es das Magische Reich wirklich gibt?« Ich atme tief ein. »Und dass ich weiß, wie man dorthin kommt?«
    Pippa rollt mit den Augen. »Deswegen hast du uns in diese fürchterliche, schwüle Nacht herausgelockt? Um Scherze mit uns zu treiben?«
    Ann schnaubt und nickt Pippa zu, um ihre Solid a rität mit ihrer neuen besten Freundin zu bekunden. Felicity fängt meinen Blick auf. Sie merkt, dass eine Veränderung mit mir vorgegangen ist.
    »Ich glaube nicht, dass Gemma scherzt«, sagt sie ruhig.
    »Ich habe ein Geheimnis«, sage ich schließlich. »Es gibt etwas, was ich euch erzählen muss.«
     

     
    Ich erzähle ihnen alles: von der Ermordung meiner Mutter; meinen Visionen; was geschehen ist, als ich Sally Carnys Hand hielt und in einem dunklen, von Nebel erfüllten Wald landete; vom Tempel und der Stimme meiner Mutter. Das Einzige, was ich für mich behalte, ist die Sache mit Kartik. So weit bin ich noch nicht.
    Als ich geendet habe, schauen sie mich an, als sei ich wahnsinnig. Oder wundervoll. Ich bin nicht s i cher.
    »Du musst uns mitnehmen«, sagt Felicity.
    »Ich weiß nicht mit Gewissheit, wo wir dort landen we r d en. Ich weiß überhaupt nichts mit Gewis s heit, nicht mehr«, antworte ich.
    Felicity streckt ihre Hand aus. »Ich bin bereit, es zu ri s kieren.«
    Ich bemerke ein Symbol ganz unten an der Hö h lenwand, das mir bisher noch nicht aufgefallen ist. Es ist schon zie m lich verblasst, aber im Wesentlichen noch zu erkennen. E i ne Frau und ein Schwan. Auf den ersten Blick scheint es, als würde die Frau von dem großen weißen Vogel ang e griffen, aber bei n ä herer Betrachtung zeigt sich, dass die Frau und der Schwan zu einer Gestalt verschmolzen sind. Ein gr o ßes mythologisches Geschöpf. Eine Frau, die bereit ist zu fliegen, selbst um den Preis, ihre Beine zu ve r lieren.
    Ich ergreife Felicitys ausgestreckte Hand. Ihre Finger, die sich in meine flechten, sind stark.
    »Gehen wir«, sage ich.
     

     
    Wir zünden Kerzen an, stellen sie in die Mitte und schli e ßen den Kreis um die brennenden Lichter, i n dem wir uns an den Händen fassen.
    »Was tun wir jetzt?«, fragt Felicity.
    »Ich habe bisher nur einmal ausprobiert, es bewusst zu steuern, und das war heute Abend, als es mir gelungen ist zurückzukommen«, sage ich wa r nend. Ich möchte sie nicht enttäuschen. Was ist, wenn es misslingt und sie denken, ich habe alles nur erfunden?
    Pippa macht als Erste einen Rückzieher. »Scheint mir ein b isschen brenzlig. Vielleicht sollten wir das lieber sein lassen.« Niemand antwortet ihr. »Bist du nicht auch dieser Meinung, Ann?«
    Ich erwarte, dass Ann ihr zustimmt, aber sie sagt kein Wort.
    »Also gut. Aber wenn sich das Ganze als ein ausgekoc h ter Schwindel herausstellt, werde ich lachen und kein bis s chen Mitleid mit euch haben.«
    »Hör nicht auf das, was sie sagt«, flüstert mir Felicity zu.
    Wie sollte ich nicht darauf hören? Ich habe selbst Angst.
    »Meine Mutter sagte, ich soll mich auf das Bild eines Tores konzentrieren …« , sage ich und vers u che so, meine Zweifel zu zerstreuen.
    »Was für ein Tor?«, will Ann wissen. »Ein rotes Tor, ein hölzernes Tor, groß, klein … ? «
    Pippa seufzt. »Sag ihr schon, was für eins, sonst kann sie sich nicht konzentrieren. Du weißt, sie muss die Regeln kennen, bevor wir anfangen.«
    »Ein Tor aus Licht«, sage ich. Damit ist Ann z u frieden. Ich hole tief Luft. »Schließt die Augen.«
    Muss ich irgendetwas sagen, um uns

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