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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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nach beiden Seiten endlos zu erstr e cken , sodass kein Weg um sie heru m führt.
    »Was tun wir jetzt?« , fragt Felicity.
    »Es muss eine Möglichkeit geben , durch die Wand zu kommen« , sage ich. Ich habe keine Ahnung , wie. »Sucht e i nen Durchgang.«
    Wir drücken gegen die Felsen , bis wir vor Anstrengung e r schöpft sind.
    »Es nützt nichts« , sagt Pippa keuchend. »Es ist eine fe s te Wand.«
    Wir können doch nicht den ganzen Weg umsonst g e macht haben. Es muss einen Eingang geben. Ich gehe an der Fel s wand entlang und bewege dabei das Amulett hin und her. Es flackert kurz auf.
    »Was ist das?« , sage ich.
    Ich wiederhole die Bewegung langsam und das Am u lett leuchtet schwach in meiner Hand. Als ich auf die Felswand schaue , zeichnet sich darin der schwache U m riss einer Tür ab.
    »Seht ihr das?« , frage ich und hoffe , dass mir meine Fant a sie keinen Streich spielt.
    »Ja!« , ruft Felicity. »Eine Tür!«
    Ich strecke die Hand aus und fühle den kalten Stahl eines Türgriffs. Ich hole tief Luft und ziehe. Ein großes , dunkles Loch tut sich auf. Das Amulett leuchtet hell.
    »Das scheint der Weg zu sein« , sage ich , obwohl ich eh r lich gesagt kein Verlangen danach habe , in diesen fin s teren Schacht zu kriechen.
    Felicity leckt sich nervös die Lippen. »Also los. Geh. Wir folgen dir.«
    »Wie beruhigend« , sage ich. Mit klopfendem Herzen , halb darauf gefasst , vom Berg verschluckt zu werden , m a che ich einen Schritt hinein und warte , bis sich meine A u gen an die Dunkelheit gewöhnt haben. Es ist klamm und riecht nach frisch gesprengtem Garten. Gold-und rosafarbene Papierl a ternen hängen von den Steinwänden und werfen ein schw a ches Licht auf den feuchten Boden. Man kann kaum ein paar Schritte weit sehen , aber ich merke , dass wir aufwärtsgehen und uns spiralförmig im Kreis b e wegen. Bald fällt uns das Atmen schwer. Meine Beine zittern vor Anstrengung. Schlie ß lich kommen wir zu einer weiteren Tür. Ich öffne sie und wir tauchen in einen Nebel aus r o tem und violettem Rauch ein , der sich um uns zu woge n den Wolken verdichtet. Ein leichter Windstoß vertreibt den farbigen Rauch und die Sicht wird klar. Wir sind hoch über dem Fluss. Weit unten durchpflügt das Schiff der Medusa lautlos das blaue Wa s ser.
    »Wie sind wir hier heraufgekommen?« , fragt Felicity ke u chend.
    »Ich weiß es nicht« , sage ich.
    Ann verrenkt sich den Hals. »Du meine Güte!« Staunend starrt sie auf die nackten , in die Felswand gemeißelten Gö t tinnen , ihre geschwungenen Hüften und sinnlichen Mü n der , die Grübchenknie und die volle , üppige Rundung ihrer Kinne. Diese steinernen Frauen blicken so erhaben auf uns herab , als seien wir Luft für sie.
    »Daran erinnere ich mich« , sage ich. »Das ist in der Nähe der Höhlen der Seufzer , nicht wahr?«
    Pippa bleibt stehen. »Wir hätten nicht herkommen dü r fen. Hier leben die Unberührbaren. Es ist verb o ten.«
    »Lasst uns zurückgehen« , sagt Ann.
    Aber als wir uns umdrehen , verschwindet die Tür im Fe l sen.
    »Was machen wir jetzt?« , fragt Ann.
    »Ich wünschte , ich hätte Pfeile und Bogen mitgebracht« , murmelt Felicity.
    Jemand nähert sich. Eine Gestalt tritt aus dem Rauch , eine kleine Frau mit wettergegerbter Haut von der Farbe eines Weinfasses. Ihre Hände und ihr Gesicht sind mit kunstvollen Mustern bemalt. Aber ihre Gliedmaßen! Arme und Beine sind von den grässlichsten Wunden entstellt. Ein Bein ist so g e schwollen , dass es den Umfang eines Baumstamms hat. A n geekelt wenden wir uns ab , wir bringen es nicht über uns , sie anzuschauen.
    »Willkommen« , sagt sie. »Ich bin Ascha. Folgt mir.«
    »Wir wollten gerade gehen« , sagt Felicity.
    Ascha lacht. »Wohin gedachtet ihr denn zu gehen? Das ist der einzige Weg , der hinausführt. Vorwärts.«
    Da uns der Weg , auf dem wir gekommen sind , ve r wehrt ist , folgen wir ihr. Auf Schritt und Tritt begegnen uns andere. Auch sie sind von Krankheit gezeichnet , ve r krüppelt , voller Narben.
    »Starr sie nicht an« , ermahne ich Ann leise. »Achte nur auf deine Füße.«
    Ascha führt uns um den Felsen herum , durch von Pfe i lern gestützte Tunnelgewölbe. Die Wände sind mit fa n tastischen Kampfszenen bemalt –ein Held , der das Haupt der sagenha f ten Medusa abschlägt oder mit Schlangen ringt; Ritter , deren Harnische mit roten Mohnblüten bemalt sind. Ich sehe den Wald der Lichter , einen Flöte spielenden Zentaur , die Quel l nymphen , die Runenstäbe des

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