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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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Orakels. Es ist wie ein Wan d teppich mit so vielen Szenen , dass ich sie gar nicht alle zählen kann.
    Der Weg mündet in einen weiteren herrlichen Aussicht s platz. Wir befinden uns hoch oben auf dem Berg. Töpfe mit Räucherwerk säumen den schmalen Weg. Wölkchen von ro t blauem , türkisem und gelbem Rauch kitzeln meine Nase und brennen in meinen Augen.
    Am Eingang zu einer Höhle bleibt Ascha stehen. Eine rohe Felszeichnung , eine Kette von Schlangen darstellend , ma r kiert die Öffnung. Es sieht mehr wie etwas natürlich Entsta n denes als von Menschenhand Gescha f fenes aus. Die Höhlen der Seufzer.
    »Ich habe gedacht , der Weg führt hinaus« , sage ich zwe i felnd.
    »So ist es.« Ascha tritt in die Höhle und verschmilzt mit d er Dunkelheit. Hinter uns auf dem Weg drängen sich die anderen Unberührbaren. Es gibt kein Zurück.
    »Das gefällt mir nicht« , sagt Pippa.
    »Mir auch nicht , aber was bleibt uns anderes übrig?« , sage ich und betrete die Höhle.
    Kaum bin ich drinnen , begreife ich , warum die Höhlen der Seufzer so genannt werden. Es ist , als würden die Wände vor Glückseligkeit und den Wonnen hundertta u sender Küsse seufzen.
    »Wie schön.« Es ist Ann. Sie betrachtet das Relief eines Gesichts mit langer , gerader Nase und breiten , vollen Lippen. Ihre Hand streicht über den Umriss der Oberli p pe und ich denke sofort an Kartik. Pippa folgt ihrem Be i spiel und ist fasziniert von der Glätte des Steins.
    »Entschuldige bitte , aber wir sind einem Weg gefolgt , der jetzt verschwunden zu sein scheint. Kannst du uns sagen , wie wir zurückkommen? Wir sind in schrecklicher Eile« , fordert Felicity liebenswürdig.
    »Ihr sucht den Tempel?« , fragt Ascha.
    Jetzt ist ihr unsere Aufmerksamkeit sicher. »Ja« , sage ich. »Weißt du , wo er ist?«
    »Was bietest du dafür?« , fragt Ascha und streckt die Hand aus.
    Erwartet sie ein Geschenk? Ich habe nichts , was ich ihr g e ben könnte. Ich kann mich doch nicht von Simons Halskette oder meinem Amulett trennen.
    »Tut mir leid« , sage ich. »Ich habe nichts bei mir.«
    Aschas Augen verraten ihre Enttäuschung. Aber trot z dem l ächelt sie. »Manchmal suchen wir etwas , das zu finden wir noch nicht bereit sind. Der wahre Weg ist schwer. Um ihn zu sehen , muss man bereit sein loszula s sen , sich von dem zu trennen , was einem kostbar ist.« Dabei schaut sie Pippa an.
    »Wir sollten gehen« , sagt Pippa.
    Vermutlich hat sie recht. »Danke für deine Mühe , aber wir müssen jetzt zurück.«
    Ascha verbeugt sich. »Wie ihr wünscht. Ich kann euch die Richtung weisen. Aber ihr werdet unsere Hilfe bra u chen.«
    Eine Frau , deren Gesicht grellrot mit dunkelgrünen Streifen bemalt ist , füllt eine Lehmmischung in eine la n ge Tube mit einem Loch am Ende.
    »Was will sie damit?« , fragt Felicity.
    »Euch bemalen« , sagt Ascha.
    »Uns bemalen?« , ruft Ann fast kreischend.
    »Es bietet Schutz« , erklärt Ascha.
    »Schutz wovor?« , frage ich vorsichtig.
    »Schutz vor allem , was euch im Magischen Reich bege g nen mag. Es verbirgt , was verborgen sein soll , und enthüllt , was sichtbar sein muss.« Wieder schaut sie Pi p pa mit diesem merkwürdigen Blick an.
    »Das Ganze gefällt mir überhaupt nicht« , sagt Pippa.
    »Mir auch nicht« , stimmt Ann ihr zu.
    »Und wenn es eine Falle ist?« , flüstert Felicity. »Wenn di e se Farbe giftig ist?«
    Die rotgesichtige Frau fordert uns auf , uns zu setzen und unsere Hände auf einen großen Steinblock zu legen.
    »Warum sollten wir dir trauen?« , frage ich.
    »Die Entscheidung liegt bei euch. Es steht euch frei , abz u lehnen« , antwortet Ascha.
    Die Frau wartet geduldig. Sollte ich Ascha , einer Unb e rührbaren , vertrauen oder sollte ich mein Glück lieber ung e schützt versuchen?
    Ich halte der Frau mit dem bemalten Gesicht meine Hände hin.
    »Du bist tapfer , wie ich sehe« , sagt Ascha. Sie nickt der Frau zu und diese drückt die Mischung aus der Tube in meine Hände. Die Masse fühlt sich kalt an auf meiner Haut. Ist das Gift , das sich nun den Weg in mein Blut bahnt? Ich kann nur die Augen schließen und hoffen.
    »Oh , schau!« , ruft Ann.
    Auf das Schlimmste gefasst öffne ich die Augen. Meine Hände! Wo die Lehmmischung getrocknet ist , hat sie sich in ein herrliches Ziegelrot verwandelt und bildet ein Muster , feiner als ein Spinnennetz. Es erinnert mich an die Bräute in Indien , deren Hände zu Ehren ihrer Eh e männer mit Henna bemalt sind.
    »Jetzt ich« , sagt Felicity und

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