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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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den Händen meiner Freundinnen. Mit geschloss e nen Augen konzentrieren wir uns und das Tor aus Licht e r scheint.

30. Kapitel
    I m Garten begrüßt uns der süße Duft von Fli e der , aber alles sieht verändert aus. Die Bäume und das Gras wuchern , als würden sie wie wild Samen tre i ben. Noch mehr Giftpilze sind aus dem Boden g e schossen. Sie werfen lange Schatten über unsere G e sichter.
    »Oh , ihr seid ja so schön!« , ruft Pippa von ihrem Platz am Ufer des Flusses. Sie läuft uns entgegen und ihr ze r fetzter Rocksaum flattert im Wind. Die Blüten in ihrem Kranz sind welk und vertrocknet. »Einfach wu n derschön! Wo seid ihr denn in diesen Roben gewesen?«
    »In der Oper« , sagt Ann und dreht sich in ihrem Aben d kleid. »Der Mikado ist noch in vollem Gange. Wir haben uns fortgestohlen!«
    »In der Oper« , sagt Pippa mit einem Seufzer. »Ist es wahnsinnig elegant? Ihr müsst mir einfach alles erzä h len.«
    »Es ist fantastisch , Pip. Die Frauen sind mit Schmuck b e hängt. Ein Mann hat mir zugezwinkert.«
    »Wann?« , fragt Felicity ungläubig.
    »Wirklich! Auf der Treppe. Oh , und Gemma ist mit Simon Middleton und seiner Familie gekommen. Sie si t zen in ihrer Loge« , berichtet Ann atemlos.
    »Oh Gemma , ich freue mich ja so für dich!« , sagt Pippa und gibt mir einen Kuss. Im Nu ist alles Unbehagen , das ich ihretwegen hatte , verflogen.
    »Danke« , sage ich und gebe ihr den Kuss zurück.
    »Oh , es klingt so himmlisch. Erzählt mir noch mehr.« Pi p pa lehnt sich gegen einen Baum.
    »Gefällt dir mein Kleid?« , fragt Ann und dreht sich wieder , um es vorzuführen.
    Pippa nimmt Anns Hand und tanzt mit ihr im Kreis. »Es ist wunderschön! Du bist wunderschön!«
    Pippa hält mitten in der Drehung inne. Sie sieht aus , als würde sie gleich weinen. »Ich war noch nie in der Oper , und wie es aussieht , werde ich auch nie hinko m men. Wie sehr wünschte ich , ich könnte euch begleiten.«
    »Dann wärest du die Schönste von allen« , sagt Felicity und entlockt Pippa damit wieder ein Lächeln.
    Ann kommt zu mir gerannt. »Gemma , probier das Amulett aus.«
    »Was soll das heißen?« , fragt Pippa.
    »Gemma glaubt , ihr Amulett ist eine Art Kompass« , sagt Felicity.
    »Glaubst du , es wird uns den Weg zum Tempel we i sen?« , fragt Pippa.
    »Das wird sich zeigen« , sage ich. Ich hole das Amulett aus meiner Handtasche und drehe es um. Zuerst passiert gar nichts , die kalte , metallische Oberfläche reflektiert nur ein verzerrtes Bild meines Gesichts. Doch dann tritt eine Verä n derung ein. Die Oberfläche umwölkt sich. Ich drehe mich l angsam um mich selbst. Als zwei gerade Reihen von Olive n bäumen vor mir erscheinen , beginnt das Mondauge hell zu glühen und beleuchtet einen schwach sichtbaren Weg.
    »Folge dem Weg« , murmle ich. »Ich glaube , wir haben den Weg zum Tempel gefunden.«
    »Oh , lass mich sehen!« Pippa nimmt das Amulett in ihre Hände und beobachtet , wie es in die Richtung der Olive n bäume leuchtet. »Fantastisch!«
    »Bist du diesen Weg schon gegangen?« , frage ich.
    Pippa schüttelt den Kopf. Ein leichter Wind bläst uns en t gegen und bringt eine Handvoll Blätter und einen e r digen Geruch mit. Dem hellen Schein des Amuletts folgend , ta u chen wir in den Schatten der Bäume ein. Als wir etwa eine Meile weit gegangen sind , vorbei an sel t samen Totempfählen mit Köpfen von Elefanten , Schla n gen und Vögeln , kommen wir zu einem Erdtunnel. Das Amulett flackert.
    »Müssen wir hier durch?« , fragt Ann schnaufend.
    »Ich fürchte , ja« , antworte ich.
    Der Tunnel ist eng und nicht besonders hoch. Sogar Ann , die Kleinste von uns , muss sich bücken , um nicht anzustoßen. Der weiche Boden unter unseren Füßen wird steiniger. Am Ende des Tunnels treten wir hinaus auf einen Weg , der zu beiden Seiten von Feldern hoher , orangeroter Blumen g e säumt ist. Sie wiegen sich im Wind hin und her und berühren sanft unsere Gesichter und Schultern , als wir an ihnen vorbe i gehen. Sie riechen nach frischen Sommerfrüchten. Pippa pflückt eine Blume und steckt sie in ihren welkenden Kranz.
    Irgendetwas huscht rechts an mir vorbei.
    »Was war das?« , fragt Ann und drückt sich eng an mich.
    »Ich weiß es nicht« , antworte ich. Es ist nichts zu sehen a u ßer einem wogenden Blütenmeer.
    »Lasst uns weitergehen« , rät Pippa.
    Wir folgen dem hellen Schein des Amuletts , bis der Weg plötzlich an einer riesigen Felswand endet. Sie ist so hoch wie ein Berg und scheint sich

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