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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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zu tun!«
    »Du bist so blind. Du siehst nur , was du sehen willst.« Sie funkelt mich an. »Weißt du , was es heißt , machtlos zu sein? Hilflos? Nein , natürlich nicht. Du bist die gro ß artige Gemma Doyle. Du besitzt die ganze Macht der Magie , oder nicht?«
    Wir stehen uns stumm gegenüber und starren uns an. Sie hat kein Recht , mich auf diese Weise anzugreifen. Ich habe nur versucht zu helfen. Im Moment kann ich nichts anderes denken , als dass ich Felicity nie mehr s e hen will.
    Ohne ein weiteres Wort mache ich mich auf den Weg nach unten.
    »Ja , geh nur. Verschwinde. Du kannst kommen und gehen , wann immer du willst. Wir anderen sitzen hier fest. Glaubst du , er würde dich noch lieben , wenn er wüsste , wer du bist? Er hat kein wirkliches Interesse –nur wenn es ihm passt.«
    Einen Augenblick lang weiß ich nicht , ob sie Simon oder meinen Vater meint. Ich gehe die Treppe hinunter und lasse Felicity oben im Dunkeln zurück.
     
    * **
     
    Der Ball ist zu Ende. Die Besucher sammeln ihre Mäntel ein und wünschen gähnend gute Nacht , indem sie über das Chaos auf dem Boden –Konfetti , Krümel und vergessene Tanzka r ten , die verwelkten Blütenblätter –hi n wegsteigen. Einige von den Herren sind rotnasig und b e schwipst. Sie schütteln Mrs Worthington zu feurig die Hand und ihre Stimmen sind übe r laut. Ihre Gattinnen ziehen sie mit einem höflichen , aber b e stimmten »Unsere Kutsche wartet« mit sich. Manche verla s sen das Fest mit dem rosigen Glanz einer neuen Liebe auf dem verträumten Gesicht. Andere tragen mit niedergeschl a genen Augen und zitterndem Lächeln ihre enttäuschten Hof f nu n gen und gebrochenen Herzen nach Hause.
    Percival fragt , ob er uns bei Gelegenheit einen Besuch a b statten dürfe. Simon sehe ich nicht. Die Middletons scheinen schon aufgebrochen zu sein. Er ist gefahren , ohne sich zu verabschieden.
    Ich habe alles verpfuscht –die Sache mit Kartik , Simon , Felicity , Vater. Fröhliche Weihnachten. Gott segne uns alle.
    Aber ich habe in einer Vision den Tempel gesehen.
    Ich wünschte nur , ich könnte es jemandem erzählen.

39. Kapitel
    Z wei elende , einsame Tage verstreichen , bevor ich den Mut finde , bei Felicity vorbeizuschauen. Ich tue es unter dem Vorwand , ein Buch z u rückzubringen. Tom erlaubt mir , die Kutsche zu ne h men.
    »Ich werde mich erkundigen , ob sie zu Hause ist , Miss« , sagt Shames , der Butler , und nimmt Großmamas Karte in Empfang , auf der ich in säuberlicher Schrift meinen N a men hinzugefügt habe. Einen Augenblick später bringt er mir me i ne Karte zurück –allein. »Ich bedauere , Miss. Miss Worthin g ton scheint doch ausg e gangen zu sein.«
    Nach ein paar Schritten drehe ich mich um. Als ich zu i h rem Fenster hochblicke , sehe ich sie. Felicity ve r schwindet sofort hinter dem Vorhang. Sie ist zu Hause und zieht es vor , mir die kalte Schulter zu zeigen.
    Ann fängt mich aufgeregt an der Kutsche ab. »Es tut mir leid , Gemma. Bestimmt meint sie es nicht so. Du weißt , wie sie sein kann.«
    »Das ist keine Entschuldigung« , sage ich. Ann scheint noch aus einem anderen Grund durcheinander zu sein. »Was ist los?«
    »Ich habe eine Nachricht von meiner Cousine erhalten. I r gendjemand hat Nachforschungen über meine angebl i che Verwandtschaft mit dem Herzog von Chesterfield angestellt. Gemma , ich bin verloren.«
    »Du bist nicht verloren.«
    »Doch! Sobald die Worthingtons wissen , wer ich bin und dass ich sie getäuscht habe … oh , Gemma. Jetzt ist alles aus.«
    »Sag Mrs Worthington nichts von der Nachricht.«
    »Sie ist schon so furchtbar böse wegen des Kleids. Ich habe gehört , wie sie zu Felicity gesagt hat , es sei so gut wie ru i niert , nachdem es für mich weiter gemacht wurde. Ich hätte mich nicht dazu überreden lassen sollen. Und jetzt … Das ist mein Ende , Gemma.« Ann ist fast krank vor Angst und Kummer.
    »Wir werden es in Ordnung bringen« , sage ich , obwohl ich keine Ahnung habe , wie. Oben am Fenster sehe ich wieder Felicity. Von wegen in Ordnung bringen. »Würdest du Felic i ty etwas von mir ausrichten?«
    »Aber ja« , stöhnt Ann. »Wenn sie mich nicht schon vorher wegjagen.«
    »Sag ihr , dass ich den Tempel gesehen habe. Ich habe ihn auf dem Ball in einer Vision gesehen.«
    »Wirklich?«
    »Die drei Mädchen in Weiß haben mir den Weg gezeigt. Sag ihr , wir gehen zurück , sobald sie bereit ist.«
    »Ich werde es ihr sagen« , schwört Ann. »Gemma …« Nicht schon wieder. Ich kann ihr

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