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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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holen.«
    Zwei kräftige Männer kommen mit einer Zwangsjacke. Sie nähern sich Nell vorsichtig und stecken sie hinein wie ein Baby in ein Wickelkissen. Sie wehrt sich nicht. Sie lässt alles unbeteiligt über sich ergehen.
    Erst als sie an mir vorbeikommt , schreit sie: »Sie werden dich mit falschen Versprechungen in die Irre führen! Verlass den Weg nicht!«

40. Kapitel
    B is zum Nachmittag des folgenden Tages hat Felicitys Ne u gier über ihre Wut gesiegt. Sie und Ann erwidern meinen Besuch. Unsere T a ge in London neigen sich dem Ende zu. Bald müssen wir zurück nach Spence. Tom begrüßt Ann her z lich und sie strahlt. Wä h rend dieser zwei Wochen in London hat sie an Selbstvertrauen gewonnen. Es ist , als glaube sie schließlich da r an , dass sie es wert ist , glücklich zu sein , und ich mache mir große So r gen , dass es ein schlechtes Ende nehmen wird.
    Felicity zieht mich ins Wohnzimmer. »Über das , was auf dem Ball geschehen ist , darf nie wieder gesprochen werden.« Sie sieht mich nicht an dabei. »Im Übrigen ist es nicht so , wie du denkst. Mein Vater ist ein gütiger und liebevoller Mann und ein perfekter Gentleman. Er würde nie jemandem Sch a den zufügen.«
    »Was ist mit Polly?«
    »Was soll mit ihr sein?« , sagt Felicity und starrt mich plöt z lich durchdringend an. Diese Augen können eine solche E i seskälte ausstrahlen. »Es ist ein Glück für sie , dass wir sie bei uns aufgenommen haben. Sie wird alles haben , was sie sich nur wünschen kann –die beste Gouvernante , die beste n S ch u len , die feinsten Kleider und die allerbeste Debütantinnensa i son. Bei Weitem besser als das Waisenhaus.«
    Das also ist der Preis für ihre Freundschaft: mein Schwe i gen.
    »Haben wir eine Vereinbarung getroffen?«
    Ann kommt dazu. »Hab ich etwas versäumt?«
    Felicity wartet auf meine Antwort.
    »Nein« , sage ich zu Ann.
    Felicitys Schultern entspannen sich. »Lassen wir uns durch die Schrecken von Familienfesten nicht die Laune verderben. Gemma weiß , wo wir den Tempel finden.«
    »Ich glaube , ich habe ihn gesehen.«
    »Worauf warten wir? Gehen wir« , sagt Ann.
     
    * **
     
    Ich erkenne den Garten kaum wieder. Unkraut steht so dicht und hoch aufgeschossen wie Wachsoldaten. Der Kadaver eines kleinen Tieres , eines Kaninchens oder Igels , liegt aufg e rissen im dürren Gras. Fliegen umschwi r ren ihn.
    »Bist du sicher , dass wir im Garten sind?« , fragt Ann , sich umblickend.
    »Ja« , sage ich. »Seht , da ist der silberne Torbogen.« Der Bogen hat seinen Glanz verloren , aber er ist da.
    Felicity findet den Felsen , wo Pippa ihre Pfeile versteckt hat , und hängt sich den Bogen über die Schulter und den K ö cher auf den Rücken. »Wo ist Pippa?«
    Ein wunderschönes Tier tritt aus dem Gebüsch. Es sieht aus wie eine Kreuzung zwischen Reh und Pony , mit einer langen , glänzenden Mähne und hellbraun gespre n kelten Flanken.
    »Hallo« , sage ich.
    Das seltsame Geschöpf trottet gemächlich auf uns zu und schnuppert in der Luft. Es scheut , als wittere es Gefahr. Plöt z lich galoppiert es los , im gleichen Moment bricht irgendetwas mit einem wilden Schrei aus dem U n terholz.
    »Weg hier!« , rufe ich und stoße die anderen ins dichte U n kraut.
    Das Tier schreit auf und wird nach einem kurzen Kampf niedergerungen. Das grausige Geräusch breche n der Knochen ist zu hören , dann nichts mehr.
    »Wer war dieser Wilde?« , flüstert Ann.
    »Ich weiß es nicht« , sage ich.
    Felicity nimmt ihren Bogen und wir folgen ihr bis an den Rand des Dickichts. Eine Gestalt ist über das Tier gebeugt.
    Felicity spannt den Bogen. »Halt , bleib , wo du bist!«
    Die Gestalt hebt den Kopf. Es ist Pippa. Ihr Gesicht ist mit dem Blut des Tieres bespritzt. Für einen Moment könnte ich schwören , ich sehe , wie ihre Augen bläulich weiß werden und ein gieriger Ausdruck über ihr sonst so liebliches Gesicht huscht.
    »Pippa?« , fragt Felicity und lässt den Bogen sinken. »Was tust du?«
    Pippa steht auf. Ihr Kleid ist zerrissen und ihr Haar völlig wild. »Ich musste es tun. Es wollte euch angreifen.«
    »Nein , das stimmt nicht« , sage ich.
    »Doch , es stimmt!« , ruft sie. »Ihr kennt diese Dinger nicht.« Sie kommt auf uns zu und ich weiche instinktiv z u rück. Sie zieht einen blühenden Löwenzahn aus der Erde und reicht i hn Felicity. »Wollen wir wieder den Fluss hinunterfa h ren? Es ist so schön auf dem Fluss. Ann , ich kenne einen Ort , wo die Magie sehr stark ist. Wir könnten dich so

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