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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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Lächeln spielt um Cecilys Lippen. »Eine Hexe.«
    Mit meinem Handrücken stoße ich die Schüssel mit Hi m beerkompott gegen Cecilys Teller. Roter Saft spritzt auf ihr e S chuluniform , sodass sie sich vor der Franz ö sischstunde bei Mademoiselle LeFarge umziehen muss. Sie wird sich versp ä ten und Punkte verlieren.
    Cecily springt wütend auf. »Das hast du absichtlich g e macht , Gemma Doyle!«
    »Oh , wie ungeschickt von mir.« Ich grinse diabolisch und fletsche die Zähne. »Oder vielleicht war es Hexerei.«
    Mrs Nightwing klingelt mit einer Tischglocke. »Was ist da los? Miss Temple! Miss Doyle ! Was soll dieses The a ter?«
    »Miss Doyle hat absichtlich Kompott auf mein Kleid g e schüttet!«
    Ich stehe auf. »Es war ein dummes Missgeschick , Mrs Nightwing. Ich weiß nicht , wie mir das passieren konnte. C e cily , meine Liebe , warte , lass mich dir helfen.« Ich setze mein artigstes Lächeln auf und wische mit meiner Serviette an i h rem Rock herum , was Cecily noch mehr in Wut bringt.
    Sie schiebt meine Hand fort. »Sie lügt , Mrs Nightwing! Sie hat es mit Absicht getan , war ’ s nicht so , Elizabeth?«
    Elizabeth , die folgsame Hündin , kommt Cecily zu Hi l fe. »Ja , genauso war es , Mrs Nightwing. Ich habe es ges e hen.«
    Jetzt mischt sich Felicity ein. »Das ist eine Lüge , Eliz a beth Poole. Du weißt ganz genau , dass es ein Missg e schick war. Gemma würde niemals etwas so Unfreundl i ches tun.«
    Nun , das ist eine Lüge , aber ich bin dankbar dafür.
    Martha wirft sich für Cecily in die Bresche. »Sie hatte es schon immer auf Cecily abgesehen. Sie besitzt überhaupt ke i nen Anstand , Mrs Nightwing.«
    »Das bestreite ich!« , sage ich. Ich schaue Hilfe suchend z u A nn. Die sitzt lammfromm am Tisch , immer noch essend und nicht gewillt , sich an dem Streit zu beteiligen.
    »Das genügt!« Mrs Nightwings strenge Stimme bringt uns zum Schweigen. »Das ist eine schöne Begrüßung für unsere Miss McChennmine. Es würde mich nicht wu n dern , wenn sie gleich wieder ihre Sachen packt , da sie ke i ne Lust hat , hier unter einer Horde von Wilden zu bleiben. Mädchen von Spence , ich kann Sie nicht wie Hö l lenhunde auf ein ahnungsloses London loslassen. Sie we r den daher den Tag damit verbringen , Ihre Manieren zu bessern und sich im Gebet zu besinnen , bis Sie als die ju n gen Damen daraus hervorgehen , auf die Spence stolz sein kann. Nun lassen Sie uns in Frieden das Frühstück bee n den.«
    Zerknirscht setzen wir uns hin und gehorchen stumm.
    »Wenn ich keine Christin wäre , würde ich laut ausspr e chen , was ich von ihr halte« , sagt Cecily zu den and e ren , als könnte ich es nicht deutlich hören.
    »Bist du wirklich eine Christin? Ich bin mir da nicht so s i cher« , sage ich.
    »Wie solltest du auch etwas von christlicher Nächste n liebe wissen , wo du unter den Heiden in Indien aufg e wachsen bist?« Cecily wendet sich an Ann. »Liebe Ann , du solltest dich h ü ten , mit so einem Mädchen Umgang zu pflegen« , sagt sie mit einem raschen Seitenblick auf mich. »Sie könnte deinem Ruf sehr schaden , und der ist , ehrlich gesagt , das Einzige , was dich als Gouvernante empfiehlt.«
    Ich habe Bekanntschaft mit dem Teufel gemacht und sein Name ist Cecily Temple. Diese Schlange weiß nur zu gut , w ie sie Furcht säen kann –in Ann , dem armen Waisenmädchen , einer Stipendiatin , die ihren Aufenthalt hier nur der vermein t lichen Großzügigkeit einer entfer n ten Cousine verdankt.
    Falls ich gehofft hatte , Ann würde diese Gemeinheit empört zurückweisen , dann habe ich mich getäuscht.
    Ann sagt nicht: »Wirklich , Cecily , du bist ein echtes Ekel.« –»Ein Glück , Cecily , dass du vermögend bist , denn mit de i nem Gesicht wirst du ’ s brauchen.« –»Hör zu , Cecily , Gemma ist meine liebste und beste Freu n din und ich lasse nichts auf sie kommen.«
    Nein. Ann sitzt da , widerspruchslos und stumm. Denn Cecily gibt Ann für einen Moment das Gefühl , als sei sie in ihrem Kreis akzeptiert , obwohl nichts weiter von der Wah r heit entfernt sein könnte. Cecily und ihre Clique werden Ann nie anerkennen , aber sie benutzen sie mit Ve r gnügen , wenn es ihnen in den Kram passt.
    Die Kartoffeln sind inzwischen kalt und geschmac k los , aber ich esse sie trotzdem. Als hätte ich keine G e fühle und als würde das Gekicher der Mädchen an mir abri n nen wie Regen.
     
    * **
     
    Als das Frühstücksgeschirr abgeräumt ist , müssen wir an den langen Tischen sitzen bleiben

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