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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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Ann. »Soll ich zu Boden sinken oder hier aufs Sofa?«
    »Das ist nun wirklich völlig egal! Fall einfach in Oh n macht!«
    Ann nickt. Mit der Grazie einer geborenen Schauspi e lerin verdreht sie die Augen und plumpst dramatisch zu Boden , wie ein Souffl é , das in sich zusammenfällt. Es ist der eindruck s vollste Ohnmachtsanfall , den ich je gesehen habe. Ein Ja m mer , dass er an uns verschwendet wurde.
    »Heute Nacht« , sagt Felicity und ergreift meine Hä n de.
    »Heute Nacht« , bestätige ich.
    In hellster Aufregung stürzen wir ins Wohnzimmer.
    »Shames! Shames!« , ruft Felicity.
    Der lange , förmliche Butler erscheint. »Ja , Miss?«
    »Shames , Miss Bradshaw ist in Ohnmacht gefallen! Ich fürchte , sie ist erkrankt. Wir müssen unverzüglich nach Mu t ter schicken.«
    Sogar der steife Shames zeigt sich beunruhigt. »Ja , Miss , sofort.«
    Während im Haus wilde Panik ausbricht –weil offenbar j e der einen heimlichen Hang zu Katastrophen hat , die das öde Einerlei durchbrechen –, verdrücke ich mich. Ich muss zugeben , dass es mir ein diebisches Vergnügen bereitet , mir zurechtzulegen , was ich zu Großmama s a gen werde. »… und dann war Miss Bradshaws liebenswü r diges , s anftes Wesen durch diese falschen Beschuldigu n gen so verletzt , d ass sie krank geworden und in Ohnmacht gefa l len ist …«
    Ja , dieser Moment wird mir eine tiefe Genugtuung b e reiten. Wenn ich nur nicht so furchtbar müde wäre.
    Die Dämmerung ist über London hereingebrochen , begle i tet von einem leichten Graupelschauer. Es ist ein unwirtlicher Abend und ich werde froh sein , zu Hause am Kamin zu sitzen. Ich frage mich , was mit Miss Moore geschehen ist , ob ich irgendetwas tun kann , um sie vor ihrem schrecklichen Schic k sal zu bewahren. Ich frage mich , ob ich Kartik je wiedersehen werde oder ob er in die dunkle Welt der Rakschana eingekehrt ist.
    Jackson , der neue Kutscher , wartet geduldig am Bor d stein. Das kann nur bedeuten , dass sie mein Verschwi n den entdeckt und einen logischen Schluss daraus gezogen haben. Nun kann ich mich auf ein ordentliches Donne r wetter gefasst machen. Wahrscheinlich sitzt Tom wu t schnaubend im Wagen.
    » ’ n Abend , Miss. Ihre Großmutter war Ihretwegen sehr b e sorgt« , sagt Jackson und öffnet mir die Tür der Ku t sche. Er nimmt meine Hand und hilft mir hinein.
    »Danke , Jacks …« Ich erstarre. Nicht Tom oder Gro ß mama e rwarten mich. In meiner Kutsche sitzt Miss McChennmine. Zusammen mit Fowlson von den Ra k schana.
    »Steigen Sie ein , Miss , wenn ich bitten darf« , sagt Jac k son und hilft mit einem Druck auf meinen Rücken nach.
    Ich öffne den Mund , um zu schreien. Seine Hand presst sich fest auf mein Gesicht und würgt den Laut in meiner Ke h le ab. »Sie sollten an Ihren armen Vater denken , der mutte r seelenallein und hilflos zu Hause im Krankenzimmer liegt.«
    »Jackson« , ruft Miss McChennmine. »Das genügt.«
    Widerwillig lässt er mich los. Er schlägt hinter mir die Tür zu und schwingt sich auf den Kutschbock. Die Lic h ter von Mayfair entschwinden , während der Wagen schaukelnd in den Verkehr Richtung Bond Street ei n schwenkt.
    »Wohin bringen Sie mich?« , will ich wissen.
    »An einen Ort , wo wir reden können« , sagt Miss McChennmine. »Sie sind schwer zu fassen , Miss Doyle.«
    »Was haben Sie mit Nell Hawkins getan?« , frage ich.
    »Miss Hawkins ist im Moment meine geringste Sorge. Wir müssen uns über den Tempel unterhalten.«
    Fowlson tränkt ein Taschentuch mit einer Flüssigkeit aus einer kleinen Flasche.
    »Was tun Sie da?« , frage ich mit angsterstickter Sti m me.
    »Es wäre nicht gut , wenn Sie wissen , wo sich unser Ve r steck befindet« , sagt Fowlson.
    Er baut sich drohend vor mir auf . Ich wehre mich aus Le i beskräften , aber er ist zu stark. Ich sehe nur das Weiß des Taschentuchs auf mich zukommen , bis es schließlich mein e N ase und meinen Mund bedeckt. Ich erkenne den unentrin n baren , benebelnden Geruch von Äther. Das Letzte , was ich sehe , bevor mich die Dunkelheit u m fängt , ist Miss McChennmine , die völlig ungerührt ein Sahnebonbon in den Mund steckt.
     
    * **
     
    Langsam komme ich zu mir. Zuerst ist da ein G e schmack in meinem Mund , eine fauliger , schwefeliger Belag auf meiner Zunge , der mir Übelkeit verursacht. Dann taucht ve r schwommen ein Bild auf. Ich muss meinen Arm h e ben , um das schwankende , tanzende Licht auszuble n den. Ich bin in einem dunklen Raum. Kerzen brennen. Ist da noch

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