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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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sind so romantisch. Ich schätze es sehr , dass sie immer glücklich enden –mit einer Verlobung oder Hochzeit.«
    Ein Dienstmädchen klopft. »Mr Kent für Sie , Miss.«
    »Ah , danke.« Mademoiselle LeFarge legt ihr Buch weg. »Also dann , Miss Doyle , auf Wiedersehen im neuen Jahr. Ich wünsche Ihnen fröhliche Weihnachten.«
    »Auch Ihnen fröhliche Weihnachten , Mademoiselle Le F a r ge.«
    »Oh , und arbeiten Sie während der Ferien an Ihrem Franz ö sisch , Mademoiselle Doyle. Weihnachten ist ein Fest der Wunder. Vielleicht erleben wir beide eines.«
     
    * **
     
    Innerhalb weniger Stunden ist Spence leer und verlassen. Nur wenige von uns sind noch da. Den ganzen Tag hi n durch sind Mädchen abgereist. Von meinem Fenster habe ich beobachtet , wie sie in den kalten Wind hinausgetreten und in ihre Ku t schen gestiegen sind , um zum Bah n hof zu fahren. Ich habe beobachtet , wie sie sich vera b schiedet und einander versichert haben , sie würden sich bestimmt auf diesem oder j enem Ball oder in der Oper sehen. Es wundert mich , dass sie so viele Tränen vergi e ßen und der Abschiedsschmerz so groß ist , wo sie doch kaum getrennt sein werden.
    Ich wandere ungehindert durchs Haus und vertreibe mir die Zeit damit , unbekannte Winkel zu erforschen. Ich klettere steile Treppen in schmale Türmchen hinauf , husche an ve r schlossenen Türen vorbei , werfe einen Blick in getäfelte Zimmer , die mehr wie ein Museum als wie lebendige , atme n de Orte aussehen. Ich streife umher , bis es dunkel ist und über die Zeit hinaus , zu der ich im Bett sein sollte. Nicht , als e r wartete ich , dass jemand nach mir sucht.
    Als ich mein eigenes Stockwerk erreiche , bleibe ich wie angewurzelt stehen. Eine der schweren Türen zu den versen g ten Überresten des Ostflügels steht einen Spal t breit offen. Ein Schlüssel steckt im Schloss. Solange ich hier bin , waren diese Türen immer verschlossen , und ich frage mich , warum sie jetzt offen sind , da die Schule leer ist.
    Fast leer.
    Ich schleiche mich näher , so geräuschlos wie möglich. Von drinnen dringen Laute heraus. Es dauert einen M o ment , bis ich die Stimmen von Mrs Nightwing und Miss McChennmine erkenne. Ich kann sie nicht deutlich ve r stehen. Ein Windzug trägt mir Satzfetzen zu wie ein Bl a sebalg. »Muss beginnen. «
    » London. «
    » Sie werden uns helfen. «
    » Ich hab ’ s in Sicherheit gebracht.«
    Vorsichtig halte ich mein Ohr an den Türspalt , gerade als Mrs Nightwing sagt: »Ich werde mich darum kü m mern. Schließlich trage ich die Verantwortung.«
    Daraufhin tritt Miss McChennmine durch die Tür und e r tappt mich.
    »Sie lauschen , Miss Doyle?« , fragt sie mit funkelnden A u gen.
    »Was gibt ’ s? Was ist hier los?« , fragt Mrs Nightwing. »Miss Doyle , was in aller Welt!«
    »Es … es tut mir leid , Mrs Nightwing. Ich habe Sti m men gehört.«
    »Was haben Sie gehört?« , fragt Mrs Nightwing.
    »Nichts« , sage ich.
    »Und das sollen wir Ihnen glauben?« , zischt Miss McChennmine.
    »Es ist wahr« , lüge ich. »Die Schule ist leer und ich konnte nicht einschlafen.«
    »Dann sehen Sie zu , dass Sie ins Bett kommen , Miss Do y le« , sagt Mrs Nightwing. »In Zukunft geben Sie Ihre Anw e senheit sofort zu erkennen.«
    »Ja , Mrs Nightwing« , sage ich und renne fast , um in mein Zimmer am Ende des Flurs zu kommen.
    Worüber haben sie gesprochen? Was muss beginnen?
    Mühsam ziehe ich Schuhe , Kleid , Korsett und Strüm p fe aus , bis ich nur noch mein Unterhemd anhabe. Mein Haar ist mit genau vierzehn Nadeln festgesteckt. Ich zähle sie , wä h rend ich mit zitternden Fingern eine nach der anderen herau s ziehe. Ich stoße einen Seufzer der Erleichterung aus , als me i ne kupferroten Locken hera b fallen.
    Es hilft nichts. Ich bin viel zu nervös , um ans Schlafen zu denken. Ich brauche eine Ablenkung , irgendetwas , um meine Gedanken zur Ruhe zu bringen. Ann hat unter ihrem Bett einen Stapel Zeitschriften , Ratgeber-und Modemagazine. Ich ziehe eines der Hefte heraus. Auf dem Umschlag ist das Bild einer schönen Frau. Ihr Haar ist mit Federn geschmückt. Ihre Haut ist von cremefa r bener Vollkommenheit und ihrem Blick gelingt es , s o wohl liebevolle Nähe als auch gedankenvolle Ferne auszudrücken , als würde sie verträumt in den Sonne n untergang starren und gleichzeitig daran denken , die aufg e schürften Knie weinender Kinder zu verbinden. Ich weiß nicht , wie man einen solchen Blick zustande bringen kann. Mit einem Schlag erfüllt

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