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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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hält Pippa ganz fest.
    »Ich hab gedacht , ich würde euch nie wiedersehen.«
    »Wir waren doch erst vor zwei Tagen hier bei dir« , e r innere ich sie.
    »Aber ich kann es kaum ertragen. Bald ist Weihnac h ten« , sagt Pippa wehmütig. »Wart ihr schon auf einem Ball?«
    »Nein« , beeilt sich Ann zu antworten. »Aber Felicitys E l tern geben einen Weihnachtsball.«
    »Es wird bestimmt ganz fantastisch« , sagt Pippa und zieht einen Schmollmund.
    »Ich werde mein erstes Ballkleid tragen« , fährt Ann fort. Sie beschreibt das Kleid bis ins kleinste Detail. Pippa fragt uns über den Ball aus. Es ist , als wären wir zurück in Spence , säßen in Felicitys Zelt im Marmorsaal und schmiedeten Pläne.
    Lächelnd wirbelt Pippa Felicity herum. »Wir sind zusa m men. Und wir brauchen uns niemals zu trennen.«
    »Aber wir müssen zurück« , sage ich.
    Pippas wunder Blick trifft mich mitten ins Herz. »Aber wenn wir den Orden neu gründen , kommt ihr und holt mich. Ja?«
    »Natürlich« , sagt Felicity.
    Pippa schlingt ihre Arme um sie und legt den Kopf auf ihre Schulter. »Ihr seid meine liebsten Freundinnen auf der Welt. Daran kann nichts etwas ändern. Nie.«
    Ann schließt sich der Umarmung an. Und zuletzt lege auch ich meine Arme um Pippa. Wir schmiegen uns um sie wie Blütenblätter und ich versuche , nicht daran zu denken , was mit uns allen geschehen wird , wenn wir den Tempel finden.
    Nach einer scharfen Biegung weitet sich der Fluss und bietet uns einen wahrhaft majestätischen Anblick des Ufers und der Felsenhöhlen , die hoch über uns aufragen. In den Fels geme i ßelte Göttinnen mit kunstvollen kegelförmigen Kopfbedecku n gen erheben sich gut fünfzehn Meter hoch. Bis auf die Juwelen , die sich um ihren Hals ranken , sind sie nackt , mit geschwung e ner Hüfte , ein Arm lässig hinter dem Kopf , ein sinnliches L ä cheln auf den Lippen. Der Anstand gebietet e s wegzuschauen , aber ich kann nicht umhin , verstohlene Blicke auf sie zu we r fen.
    »Ach du meine Güte« , sagt Ann und senkt sofort wi e der die Augen.
    »Was ist das?« , fragt Felicity.
    Die Medusa öffnet den Mund. »Das sind die Höhlen der Seufzer. Genauer gesagt ihre Überreste , verlassene Ruinen , in denen jetzt nur noch die Hadschin , die Unberührbaren , ha u sen.«
    »Die Unberührbaren?«
    »Gewisss. Da ist einer.« Das Haupt der Medusa dreht sich nach rechts. Irgendetwas huscht durch das Uferd i ckicht. »Schmutziges Gesindel.«
    »Warum nennt man sie die Unberührbaren?« , fragt Ann.
    »Sie waren es schon immer. Der Orden verbannte sie in die Höhlen der Seufzer. Jetzt geht niemand mehr dorthin. Es ist verboten.«
    »Aber das ist nicht gerecht« , sagt Ann mit erhobener Stimme. Arme Ann. Sie weiß , was es heißt , eine Unberührb a re zu sein.
    »Wozu wurden diese Höhlen früher verwendet?« , frage ich.
    »Es war der Ort , wo die Frauen des Ordens sich ihre G e liebten nahmen.«
    »Geliebte?«
    »Ja.« Die Medusa macht eine Pause , bevor sie erklärend hinzufügt: »Die Rakschana.«
    Ich weiß nicht , was ich sagen soll. »Die Rakschana und die Frauen des Ordens waren Liebende?«
    Die Stimme der Medusa klingt wie aus weiter Ferne. »Fr ü her.«
    Felicity stößt einen Schrei aus. »Seht euch das an!« Sie zeigt auf den Horizont , wo ein dichter Nebel wie Goldstaub vom Himmel fällt und verbirgt , was dahinter liegt. Es tost wie ein Wasserfall.
    »Fahren wir da hindurch?« , fragt Ann besorgt.
    Pippa zieht Anns Arm an sich. »Keine Angst. Ich bin s i cher , es ist alles in bester Ordnung. Sonst würde uns die M e dusa nicht dorthin bringen. Meinst du nicht auch , Gemma?«
    »Ja , natürlich« , sage ich und versuche , mein Entsetzen zu verbergen. Denn ich habe keine Ahnung , was aus uns werden wird. »Medusa , du darfst uns nichts zuleide tun. Richtig?«
    Aber meine Frage geht im Tosen des goldenen Wasse r falls unter. Wir kauern uns auf dem Boden des Schiffs zusammen. Ann drückt ihre Augen fest zu. Auch ich mache die Augen zu , denn ich fürchte mich vor dem , was als Nächstes zu sehen sein wird. Unsere Ohren dröhnen , als wir durch den feuchten Vorhang hindurc h stoßen und auf der anderen Seite wieder hervortauchen. Der Fluss ist zu einem Ozean geworden. Und es ist weit und breit kein Land in Sicht , mit Ausnahme einer fernen grünen Insel.
    »Wir leben« , sagt Ann , überrascht und erleichtert zugleich.
    »Ann« , sagt Pippa , »schau –jetzt bist du ein Goldkind!«
    Es stimmt. Unsere Haut ist mit goldenen Flocken b e

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