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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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Doyle , darf ich vorste l len , mein Großvater , Cornelius George Basil Middleton , Vi s count von Denby.«
    Großmama überschlägt sich vor Begeisterung , obwohl sie von Kunst genauso viel versteht , wie in einem Finge r hut Platz hat. Trotzdem erfüllt es die Gastgeberin mit Stolz. Lady De n by geht weiter zu einem Kunstobjekt auf einem Kaminsims und zwingt ein Dienstmädchen , das gerade ein Gitter reinigt , mit der Bürste in der rußigen Hand zu warten.
    »Was für ein hübsches Bild« , sage ich diplomatisch.
    Simon zieht eine Augenbraue hoch. »Wenn Sie mit hübsch dumm , übertrieben und grotesk meinen , dann akzeptiere ich Ihr Lob.«
    Ich unterdrücke ein Lachen. »Die Hunde sehen sehr würd e voll aus.«
    Simon steht neben mir und mich durchströmt wieder dieses seltsame Gefühl. Er legt den Kopf schief und b e trachtet das Bild. »Tatsächlich. Vielleicht könnte ich mich , was meinen Stammbaum angeht , stattdessen ja auf sie berufen.« Seine Augen sind so blau. Und sein Lächeln ist so warm. Wir stehen nur eine Handbreit voneinander entfernt. Aus dem Auge n winkel kann ich Großmama und die anderen sehen , die einen Rundgang durch den Raum machen.
    »Wie viele davon haben Sie gelesen?« , frage ich und wende mich scheinbar interessiert den Bücherregalen zu.
    »Nicht viele« , sagt Simon , nicht von meiner Seite we i chend. »Ich habe diverse Hobbys. Sie beanspruchen einen Großteil meiner Zeit. Ich muss mich um unsere Angelege n heiten in Denby kümmern , das Gut und alles.«
    »Ja , natürlich« , sage ich , indem ich meine langsame Pr o menade fortsetze.
    »Werden Sie zufälligerweise den Weihnachtsball von A d miral und Lady Worthington besuchen?«
    »Ja , das werde ich« , sage ich und gehe zu den Fenstern hinüber , die auf die Straße blicken.
    »Ich werde auch dort sein.« Er holt mich ein , ist schon wi e der an meiner Seite.
    »Oh« , sage ich. »Wie schön.«
    »Vielleicht reservieren Sie mir einen Tanz?«
    »Ja« , sage ich lächelnd. »Vielleicht.«
    »Sie tragen heute Ihre Halskette nicht , wie ich sehe.«
    Meine Hand fährt an meinen bloßen Hals. »Sie haben me i nen Schmuck bemerkt?«
    Als er sieht , dass seine Mutter beschäftigt ist , flüstert er mir ins Ohr: »Ich habe Ihren Hals bemerkt. Dann erst den Anhä n ger. Er ist sehr ungewöhnlich.«
    »Es ist ein Amulett und hat meiner Mutter gehört« , s a ge ich. Sein kühnes Kompliment hat mir das Blut in die Wangen getrieben. »Eine Frau aus einem Dorf in Indien hat es ihr zum Schutz gegeben. Leider hat es bei meiner Mutter nicht g e wirkt.«
    »Vielleicht ist es gar nicht zum Schutz bestimmt« , sagt S i mon.
    Daran habe ich noch nie gedacht. »Ich kann mir nicht vo r stellen , was es sonst bedeuten sollte.«
    »Was ist Ihre Lieblingsfarbe?« , fragt Simon.
    »Violett« , antworte ich. »Warum fragen Sie?«
    »Einfach so« , sagt er lächelnd. »Vielleicht sollte ich I h ren Bruder in meinen Klub einladen. Er scheint ein prima Kerl zu sein.«
    Ha! »Ich bin sicher , er würde sich sehr darüber freuen.« Tom würde durch brennende Reifen springen , um in Simons Klub aufgenommen zu werden. Es ist der beste Klub in Lo n don.
    Simon betrachtet mich eine Weile. »Sie sind nicht wie die anderen jungen Damen , die mir meine Mutter vo r führt.«
    »Oh , und warum nicht?« , platze ich heraus.
    »Sie haben etwas Abenteuerlustiges an sich. Ich habe das Gefühl , dass Sie eine Menge Geheimnisse haben , die ich gern kennenlernen würde.«
    Lady Denbys Blick fällt auf uns , wie wir da so eng nebe n einander am Fenster stehen. Ich gebe vor , mich für ein lede r gebundenes Exemplar von Moby Dick zu intere s sieren , das auf einem Beistelltisch liegt. Der Buchrücken knirscht , als ich den Deckel aufklappe , so als wäre es noch nie geöffnet wo r den. »Vielleicht würden Sie sie lieber nicht kennen« , sage ich.
    »Wie können Sie das wissen?« , fragt Simon und stellt eine Keramikfigur zweier Amoretten auf ihren Platz zurück. »M a chen wir einen Versuch.«
    Was soll ich sagen? Dass ich an den gleichen Wahnvorste l lungen wie Nell Hawkins leide , nur dass es gar keine Wah n vorstellungen sind? Dass ich fürchte , selbst nur ein paar Schritte vom Irrenhaus entfernt zu sein? Es wäre wunderbar , Simon ins Vertrauen zu ziehen und zu h ö ren , wie er sagt: Sehen Sie? Es war doch gar nicht so schlimm. Sie sind nicht verrückt. Ich glaube Ihnen. Ich bin bei Ihnen.
    Ich lasse die Gelegenheit vorübergehen. »Ich habe ein dri t tes Auge« , sage

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