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Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Titel: Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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Nichts.
    Sie sah Marlo an. «Okay. Du weckst Richie. Sag ihm, ich bin auf dem Weg.»
    Marlo zirpte zweimal, hüpfte in die Luft und verschwand in der Nacht.
    Ella schloss das Fenster, zog sich an und schlich aus ihrem Zimmer. Im Flur hörte sie ihre Mutter schnarchen. Wenn sie aufwachen und merken sollte, dass Ella nicht da war, dann wäre alles zu spät.
    An der Tür zur Garage zog sie ihre Jacke und ihre Ohrenschützer an. Beim Rausgehen streckte sie die Hand nach dem Knopf aus, um die Garagentür zu öffnen, ließ sie dann aber wieder sinken. Zu laut. Stattdessen wählte sie die kleine Tür zum Hintergarten und holte ihr Fahrrad.
    Draußen stieg sie aufs Rad und radelte durch den schneebedeckten Vorgarten. Dann fuhr sie, so schnell sie konnte, zu Richie. Die ganze Zeit über fragte sie sich, was wohl im Zoo los war. Aber wusste sie es nicht längst? Ja, sie war sicher, dass sie es wusste. Sie hatte Marlo erst ein einziges Mal so aufgeregt gesehen – als er gesehen hatte, wie die Yetis aus den Höhlen im Dunklen Land angriffen. Und jetzt flüchteten sie aus den Grotten.
    Im Bewusstsein, dass ihre Welt bedroht war, stellte sich Ella in die Pedale und strengte ihre Beine noch mehr an.

[zur Inhaltsübersicht]
    26. Kapitel
    Richie in Action
    K lopf … klopf … klopf.
    Richie fuhr so heftig aus dem Schlaf, dass seine Bettfedern aufjaulten.
    «Wa… Wer ist da?»
    Klopf … klopf.
    Er fuhr mit den Fingern über seinen Nachttisch, bis sie gegen seine Brille stießen. Als er sie aufgesetzt hatte, wurden die rötlichen Zahlen auf seiner Digitaluhr langsam scharf. 1:24 Uhr. Er blickte verwirrt zum Fenster.
    Klopf! Klopf! Klopf! Klopf! Klopf!
    Er stieg aus dem Bett und hastete zum Fenster, wo er die Jalousien hochzog. Draußen auf dem Fensterbrett saß Marlo. Er starrte Richie mit zur Seite gelegtem Kopf an. Dann beugte er sich vor und klopfte erneut mit dem Schnabel ans Fenster.
    Richie öffnete das Fenster. Marlo sprang aufgeregt zirpend herum.
    «Was – Was willst du …»
    Richie sah, wie sich etwas auf der mit Schnee bedeckten Straße bewegte. Jemand fuhr auf dem Fahrrad zu seinem Haus. Schließlich erkannte er, dass es Ella war.
    «Was ist los?»
    In halsbrecherischer Geschwindigkeit sauste Ella die Straße entlang und in Richies Vorgarten hinein, wo sie beinahe in einen Busch krachte. Sie rutschte bis zum Haus und hielt schlitternd an.
    Dann blickte sie zu Richie hinauf. «Die Yetis!»
    Richie schwieg verwirrt.
    «Sie entkommen – ich bin ganz sicher!»
    «Woher …»
    Ella winkte hektisch. «Komm runter! Wir müssen los!»
    «Was? Meine Eltern – wenn sie nun …»
    «Ich glaube, sie finden lieber dein leeres Bett als einen Yeti auf ihrer Veranda!»
    Marlo zirpte einmal, als stimme er Ella zu.
    Richie gab nach. «Okay. Ich komme.»
    Er schloss das Fenster, zog sich an und schlich dann vorsichtig am Schlafzimmer seiner Eltern vorbei. An der Haustür zog er seine Turnschuhe, Jacke und Mütze an, dann trat er auf die Veranda. Ella kam um die Hausecke geradelt.
    «Hast du dein Fahrrad?», fragte sie.
    «Nein. Es steht den Winter über im Keller.»
    «Dann komm», befahl sie.
    Richie betrachtete ihr Fahrrad. «Wo soll ich denn sitzen? Auf deinem Kopf?»
    «Auf dem Lenker.»
    «Na klar.»
    «Richie! Wenn es je eine Zeit gegeben hat, wo du mutig sein musst, dann ist sie jetzt. Und jetzt komm!»
    Ella hatte recht. Wenn die Yetis die Grotten verlassen hatten, gab es keine andere Wahl. Er kletterte auf das Fahrrad und setzte seinen knochigen Hintern auf den Lenker. Marlo segelte herab und landete auf Richies Mütze neben dem Bommel, der doppelt so groß war wie er selbst.
    «Au!» Richie rutschte auf dem Lenker herum. «Irgendwas drückt mir in den Hintern.»
    «Hör auf zu rutschen!», sagte Ella. «Und halt dich fest. Ich werde Rekordtempo einlegen.»
    Als sie mit ihrem ganzen Gewicht in die Pedale trat, kam das Fahrrad langsam in Schwung. Der Lenker kippte von einer Seite zur anderen, sodass das Rad hierhin und dorthin schwankte.
    «Sitz still!», zischte Ella.
    «Aber mein Hintern …», protestierte Richie.
    «Ich will nichts mehr davon hören!»
    Während das Rad Geschwindigkeit aufnahm, wurde es leichter für Ella, den Lenker gerade zu halten und Richies Gewicht auszugleichen. Sie fuhr auf die Straße und strampelte immer schneller.
    «Fahr doch vorsichtig!», rief Richie.
    Während er mit Ella und Marlo in Richtung Zoo radelte, machte Richie sich immer größere Sorgen darüber, was sie dort

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