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Der Geheimnisvolle Eremit

Der Geheimnisvolle Eremit

Titel: Der Geheimnisvolle Eremit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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herumrückte, um das Gewicht gleichmäßig zu verteilen, bevor er sie festzurrte. Als Cadfael dies sah, atmete er tief und dankbar auf, denn nun war wenigstens eine Gefahr beseitigt, und sogar früher, als er zu hoffen gewagt hatte. Aymer hatte sich endlich entschlossen: Er wollte heim, um sich seines Erbes zu versichern.
    Die Begleiter des einen Toten konnten es sich nicht verkneifen, die Träger des anderen anzustarren. Aymer kam gerade, begleitet von Bruder Denis, der dem Trauerzug eine gute Reise wünschen wollte, aus dem Gästehaus. Er blieb auf den Stufen stehen, um die Szene überrascht und sehr nachdenklich in sich aufzunehmen; seine Augen ruhten lange auf der bedeckten Gestalt und dem verhüllten Gesicht. Dann kam er energisch die Treppe herunter und näherte sich zielstrebig Hugh, der gerade abstieg.
    »Was hat das zu bedeuten, Herr? Noch ein Todesfall? Hat Eure Jagd endlich zur Ergreifung des Gesuchten geführt? Ist er tot?« Er war nicht sicher, ob er angesichts der Möglichkeit, daß der Tote sein abtrünniger Leibeigener sein konnte, Freude oder Kummer empfinden sollte. Das Geld und die Vorteile, die Hyacinths Geschicklichkeit ihm einbringen konnten, waren nicht zu unterschätzen, aber auch die Rache wäre eine Genugtuung, da er sich schon damit abgefunden hatte, auf beides verzichten und unbefriedigt heimreisen zu müssen.
    Auch Abt Radulfus war vom Pferd gestiegen und betrachtete mit ausdruckslosem Gesicht die beiden Gruppen, die sich als bizarre, beunruhigende Spiegelbilder um den eintreffenden und den scheidenden Toten sammelten. Die Stallburschen der Abtei, die gekommen waren, um Abt und Sheriff die Pferde abzunehmen, drückten sich am Rande der Versammlung herum, weil sie nichts verpassen wollten.
    »Nein«, antwortete Hugh, »dies ist nicht Euer Mann. Falls der Junge, den wir gejagt haben, überhaupt der Eure ist. Aber wie dem auch sei, wir haben keine Spur von ihm entdeckt. Ihr wollt also heimkehren?«
    »Ich habe Zeit und Mühe genug verschwendet, und ich will nicht noch mehr verschwenden, wenn ich ihn auch ungern ungeschoren davonkommen lasse. Ja, wir brechen jetzt auf. Ich werde daheim gebraucht, dort wartet Arbeit auf mich. Wen bringt Ihr da mit?«
    »Den Einsiedler, der erst vor kurzem seine Klause im Wald von Eyton bezog. Euer Vater suchte ihn auf«, erklärte Hugh.
    »Er glaubte, der Diener des Einsiedlers könnte der Bursche sein, den Ihr sucht. Doch der Junge war bereits verschwunden, und deshalb konnten wir es nicht überprüfen.«
    »Ich erinnere mich. Das hat mir auch der Abt berichtet. Also der Einsiedler ist es! Ich bin nicht noch einmal zu ihm geritten, denn das wäre sinnlos gewesen, da der Junge nicht mehr bei ihm war.« Er betrachtete neugierig die verhüllte Gestalt. Die Träger hatten ihre Last abgesetzt und warteten auf Anweisung, wohin sie den Toten bringen sollten. Aymer bückte sich und zog die Decke von Cuthreds Gesicht. Man hatte die wilde Haarmähne aus den Schläfen gekämmt und den buschigen Bart ordentlich gebürstet, und nun fiel das volle Mittagslicht auf das schmale Gesicht, in die tiefliegenden Augen, auf die Augenlider, die bläulich angelaufen waren, auf die lange, gerade edle Nase und die vollen Lippen im dunklen Bart. Der Blick der halb geöffneten Augen war verschleiert, und die zurückgezogenen Lippen waren glatt, so daß der Mann im Tode streng, doch würdig wirkte. Aymer beugte sich erschrocken und ungläubig nahe über ihn.
    »Aber ich kenne diesen Mann! Nicht, daß das viel zu bedeuten hätte; er hat mir seinen Namen nicht genannt. Aber ich habe ihn gesehen und mit ihm gesprochen. Der soll ein Einsiedler sein? Davon habe ich damals nichts bemerkt! Er trug das Haar nach der Mode der Normannen und hatte einen kurzen, sauber geschnittenen Bart und nicht diesen ungepflegten Busch, und er trug ausgezeichnete Reitkleidung mit Stiefeln und allem anderen anstelle dieser armseligen Kutte und der Sandalen. Und außerdem trug er Schwert und Dolch«, sagte Aymer entschieden, »und er trug sie, als wäre er im Umgang mit ihnen sehr erfahren.«
    Erst als er wieder aufblickte, bemerkte er, daß seine Worte für die Umstehenden eine tiefere Bedeutung haben mußten.
    Hughs gespanntes Gesicht und seine Frage bewiesen, daß Aymer etwas angesprochen hatte, das viel wichtiger war, als er selbst überblicken konnte.
    »Seid Ihr sicher?« fragte Hugh.
    »Ganz gewiß, Herr, wir übernachteten nur eine Nacht in der gleichen Herberge, aber ich spielte am Abend mit ihm Würfel,

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