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Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition)

Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition)

Titel: Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Dutton
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Viertelstunden.« Alan kniff die Augen zusammen und legte den Kopf schief. Wie er so mit angewinkeltem Bein in der gleißenden Mittagssonne saß, die eine Hand im nassen Haar, mit der anderen das Bier auf dem Knie balancierend, sah er einfach unwiderstehlich aus.
    Plötzlich musste Natascha lachen. Über sich und ihre blöde Arroganz, die ihr verboten hatte, sich für einen Tauchlehrer zu interessieren. Spätestens jetzt, nach diesem wunderbaren Tauchgang, schwante ihr, warum sich Alan für dieses Leben entschieden hatte.
    Alan nahm den Fuß von der Bank und wischte sich über die Wange. »Was ist los? Klebt da etwa eine Nudel in meinem Gesicht?«
    Natascha wurde bewusst, dass sie ihn noch immer anstarrte, und schüttelte schnell den Kopf. Eine tropfnasse Strähne fiel ihr ins Gesicht. Sie fasste ihr Haar mit beiden Händen zusammen und legte es sich über die Schulter.
    »Nein, nichts. Ich bin einfach nur glücklich.«
    »Und das nennst du nichts? « Er strich ihr über die Wange.
    Dann beugte sie sich vor und küsste ihn.

Neu Klemzig, Januar 1905
    D ie Kirche war wie üblich gut besucht. In letzter Zeit hatte der Gemeinderat sogar überlegt, anzubauen oder eventuell sogar eine neue, größere Kirche zu errichten. Noch wollte man eine solch weitreichende und vor allem teure Entscheidung nicht treffen, und so mussten diejenigen, die zuletzt zum Gottesdienst eintrafen, sich damit begnügen, hinten am Eingang zu stehen.
    Johannes berichtete von den Fortschritten seit dem großen Feuer. Längst schon standen die meisten der niedergebrannten Gebäude wieder. Zur Erleichterung aller war vor einigen Monaten selbst der Bäcker wieder aufgetaucht und hatte seine Arbeit aufgenommen. Wie hätte er auch anders können? Die Neu Klemziger hatten an derselben Stelle, wo einst die alte Bäckerei stand, eine neue hochgezogen – um den alten Ofen herum. Bäcker Kortens hatte vor lauter Dankbarkeit in der Kirche geschluchzt und die Wangen seiner peinlich berührten Tochter Rosalinde über und über mit Küssen bedeckt.
    Am Ende der Messe trat Johannes noch einmal auf die Kanzel. Er nahm einen Brief aus der inneren Brusttasche, entfaltete ihn. Dann räusperte er sich und begann zu sprechen.
    »Ein knappes Jahr ist es nun her, seit mein Bruder mich darum gebeten hat, nach Van Diemens Land aufbrechen zu dürfen.« Er legte den Brief auf das Pult, strich mit der Hand darüber. »Wie ihr wisst, ist er gegangen, weil er fühlte, dass unsere Brüder und Schwestern in Hobart ihn mehr brauchten als wir. Ich denke, damit hat er nicht ganz unrecht gehabt.« Er schaute in die Runde, wobei sein Blick für den Bruchteil einer Sekunde den Helenes streifte. »Er hat mich gebeten, diesen Brief an euch vorzulesen. Georg hat euch nicht vergessen und möchte, dass ihr wisst, dass er in Gedanken immer bei uns ist.« Johannes räusperte sich erneut, las dann laut: »Liebe Freunde, ich wünschte, Ihr könntet mit eigenen Augen sehen, wie anders es hier ist als in den beschaulichen Adelaide Hills. Nicht schlechter, das will ich nicht sagen, nur sehr viel kälter und rauher. Es heißt, nach Van Diemens Land kommt nur noch die Antarktis, und so wie ich hier im Winter trotz des gemütlich prasselnden Kaminfeuers gefroren habe, will ich das gerne glauben.« Johannes sah vom Brief auf und lächelte, die Gemeinde lachte kurz auf. Nach einer Pause fuhr er fort. »Die Probleme, die unsere Brüder und Schwestern auf dieser abgeschiedenen Insel haben, sind andere als die Euren. Hobart ist eine Hafenstadt, die vom Fisch- und Walfang lebt, und so arbeiten die meisten meiner Gemeinde auf den Booten, was für sie äußerst ungewohnt ist, aber gut bezahlt wird. Sie kannten wie Ihr zuvor nur die Landarbeit.« Ein Raunen ging durch die Kirche. So ein Leben als Fischer auf rauher, fremder See, das konnten sich die Bauern nur schwer vorstellen, und es nötigte ihnen Respekt ab.
    »Die, die aus gesundheitlichen Gründen nicht aufs Boot können, helfen auf dem Markt oder arbeiten wie bisher gegen Lohn draußen auf den Feldern. Ich selbst habe eine bescheidene Wohnung in Hafennähe und kümmere mich um die mannigfachen Sorgen der Fischer. Wenn sie mal wieder nicht genug gefangen haben, weil die Witterung zu stürmisch war, suche ich den braven Brüdern eine Beschäftigung auf den Feldern und sehe zu, dass sie trotz alldem noch sonntags in der Kirche erscheinen. Kein leichtes Unterfangen, glaubt mir! Denn hier im Hafen reiht sich eine Spelunke an die nächste, und drinnen

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