Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der geheimnisvolle Gentleman

Der geheimnisvolle Gentleman

Titel: Der geheimnisvolle Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
Während sie fortfuhr, ihn zu streicheln, dachte sie darüber nach, was das für sie beide bedeutete.
    Sie war schließlich nicht vollkommen ahnungslos hinsichtlich der allgemeinen Vorgänge. Sie wusste, was wohin gehörte. Das Problem war nur, dass sie nicht glaubte, dass das dorthin passte. Nein. Niemals. Absolut nicht.
    Danes Hände griffen wieder nach den ihren. »Ich befürchte, ich kann nicht zulassen, dass du weitermachst.« Seine Stimme klang vor lauter Anspannung gepresst.
    Verlegen ließ Olivia von ihm ab.
    »Nicht dass es mir nicht gefallen würde, Liebes, aber …«
    »Kann ich es sehen?«
    Die Frage überraschte sie selbst ebenso sehr wie ihn. Schnell drehte er sich zu ihr um und starrte sie an. Sie war wirklich vorlaut. Eine Dame bat nicht darum, das Glied eines Gentleman zu sehen. Sie sollte lieber den Mund halten.
    Sie schaute peinlich berührt beiseite. »Es tut mir leid. Ich hätte nicht fragen sollen.«
    Dane wandte sich von ihr ab und ging zum Kamin. Dort stützte er sich mit beiden Händen am Sims ab und schaute ins Feuer. »Olivia, ich kann dir gar nicht sagen, wie leid es mir tut.«
    Leid? Ihm tat etwas leid? Irgendetwas stimmte hier ganz
und gar nicht, aber sie begriff es einfach nicht. Sie ließ sich in den Sessel neben ihm fallen und wartete.
    Eine lange Zeit vermied er ihren Blick, dann atmete er tief ein, stieß sich vom Kaminsims ab und schaute ihr in die Augen. »Ich habe dich angelogen.«
    »Oh.« Sie wartete, aber er sprach nicht weiter. »Welche Lüge genau meinst du?«
    »Ich habe dich angelogen, als ich vorgab, ein normaler Mann zu sein.« Er hielt inne und blinzelte sie an.
    »Was meinst du damit, welche Lüge?«
    »Ach, nichts. Ich hab mich versprochen.«
    Sie wedelte mit der Hand. »Bitte sprich weiter.«
    Er holte Luft. »Ich habe dir ein normales Leben als meine Frau versprochen. Ich hätte dich niemals heiraten sollen, ohne es dir gesagt zu haben, ich hätte dich niemals an mich binden dürfen, wenn du doch jemanden hättest heiraten können, der … der nicht diesen Makel hat wie ich.«
    »Oh.« Sie wartete wieder. Nichts. Musste sie ihm jedes Wort aus der Nase ziehen? Sie atmete selbst ein paarmal tief durch und versuchte, sich zu gedulden. »Von welchem speziellen Makel sprichst du?«
    Dieses Mal fiel seine Reaktion heftiger aus. »Was meinst du mit ›welchen speziellen Makel‹«, brüllte er sie an.
    Sie lächelte. »Ah, ich bin froh, dass du noch da bist.« Sie glättete den Morgenrock über ihren Knien und faltete züchtig die Hände im Schoß. »Und jetzt möchte ich, dass du offen mit mir sprichst, so wie wir das voneinander gewöhnt sind.«
    Er fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht und lachte ganz leise in sich hinein. »Olivia, du überraschst mich sehr.«
    Sie nickte. »Das sagt man mir häufiger. Und jetzt erklär es mir, und bitte ohne dramatische Pausen.«
    »Also gut.« Er stützte sich mit einem Ellenbogen auf den Kaminsims und schaute sie ernst an. »Du hast meinen Makel selbst gefühlt. Du musst einsehen, dass wir kein natürliches Verhältnis … dass wir nicht … es ist einfach unmöglich.«

    »Du willst also sagen, dass du nicht die Absicht hast, die Ehe mit mir zu vollziehen?«
    Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Ja. Das ist exakt, was ich meine.«
    »Ich verstehe.« Ihr Herz fing an, wie wild zu klopfen. Olivia schaute für einen Augenblick auf ihre gefalteten Hände. »Bist du dir da sicher?«
    Er nickte. »Ja. Ich hatte gehofft, aber tief in meinem Innern wusste ich, dass es für mich keine Hoffnung gibt. Ich kann dir das nicht antun.«
    Olivia schloss die Augen. »Meinst du nicht, du hättest mir das etwas früher sagen müssen? Etwa vor unserer Hochzeit?« Sie hörte, wie er seufzte.
    »Ich bin dir deshalb aus dem Weg gegangen.«
    Sie öffnete die Augen und schaute ihn nachdenklich an. »Hattest du Angst, ich würde dich nicht heiraten?«
    Er blinzelte. »Natürlich.«
    Obwohl er sie in ihrer Zuneigung tief verletzt hatte, musste sie lachen. »Dich ablehnen? Den mächtigen, wohlhabenden, großzügigen, gut aussehenden Lord Greenleigh?« Sie schüttelte amüsiert den Kopf. »Was glaubst du wohl, wie viele Anträge ich bekommen habe, dass ich so wählerisch sein konnte?«
    »Oh.« Er rieb sich verlegen den Nacken. »Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen.«
    Olivia schloss wieder die Augen, dann holte sie tief Luft. »Und was machen wir jetzt? Sollen wir ins Bett gehen?«
    Er zögerte. »Olivia …«
    »Nein, wir gehen wohl nicht

Weitere Kostenlose Bücher