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Der geheimnisvolle Gentleman

Der geheimnisvolle Gentleman

Titel: Der geheimnisvolle Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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bezeichnen. Sie runzelte die Stirn. Wer war diese Frau eigentlich? Dieses merkwürdige Haus, die Reaktion der Hausdame …
    Sie hatte sich auf einen Namen in den Klatschspalten verlassen. Langsam gewann sie den Eindruck, dass sie das besser nicht hätte tun sollen. Aber Olivia hatte keine Wahl.
    Mrs Blythe mochte nicht genau so sein, wie Olivia sie
sich vorgestellt hatte, aber sie schien freundlich und sehr erfahren.
    Sie beugte sich vor. »Wollt Ihr mir also helfen?«
    »Es ist nicht gerade eine alltägliche Bitte, mit der Ihr mich hier konfrontiert.« Sie schaute Olivia an. »Ich denke, ich würde Euch sehr gerne helfen, Mylady. Geschmackvoll natürlich.«
    Olivia strahlte übers ganze Gesicht. »Wunderbar! Was braucht Ihr von mir, um alles zu arrangieren?«
    Mrs Blythe wehrte ab. »Es ist mir eine Ehre, alles persönlich in die Wege zu leiten. Habt keine Angst, Lady Greenleigh. Niemand, der an Eurem Ball teilnimmt, wird ihn je vergessen.«
    Olivia beugte sich vor und umarmte sie spontan. »Danke! Ihr habt keine Ahnung, wie viel mir das bedeutet.«
    Mrs Blythe schien von Olivias Vertraulichkeit geradezu gelähmt. »Ich, hm, Mylady, Ihr seid außergewöhnlich. Wirklich originell. Lord Greenleigh ist ein sehr glücklicher Mann, Mylady. Er muss mit Euch sehr zufrieden sein.«
    Zufrieden mit ihr sein? Schlagartig wich das Strahlen aus Olivias Gesicht. Sie schaute weg. »Ich … ich bin mir nicht sicher …«
    »Oh.« Mrs Blythe musterte sie genau. »Dann stimmt es also? Was ich über Lord Greenleigh gehört habe, entspricht der Wahrheit?«
    Olivia schüttelte die plötzliche Traurigkeit ab und schaute Mrs Blythe beunruhigt an. »Was habt Ihr gehört?«
    Mrs Blythe nahm Olivias Hand. »Mylady, es ist nicht allgemein bekannt. Es ist nur so, dass ich jemanden kannte, die … die, also, ich habe gehört, dass Euer Ehemann, wie soll ich sagen … dass er mehr ist, als eine normale Frau erträgt?«
    Olivia sackte in sich zusammen. Sie sollte etwas so Persönliches nicht mit einer Fremden besprechen, Dane würde einen Anfall bekommen, wenn er davon erführe, aber an wen sollte sie sich wenden? Und Mrs Blythe war Witwe. Es war unverkennbar,
dass sie sich mit Männern auskannte. »Es stimmt, was Ihr gehört habt«, flüsterte Olivia traurig. »Ich bin seit vier Tagen verheiratet und noch immer Jungfrau.«
    »Hm.«
    Mrs Blythes nachdenklicher Tonfall ließ Olivia aufhorchen. »Woran denkt Ihr?«
    Mrs Blythe legte den Kopf zur Seite und betrachtete Olivia eingehend. »Normalerweise würde ich nicht darüber nachdenken, so etwas vorzuschlagen, Ihr scheint mir hingegen aus stärkerem Holz geschnitzt als die meisten Damen. Sagt mir, mögt Ihr ihn wirklich?«
    »Ich bin seine Frau«, sagte Olivia. »Ich würde alles für ihn tun.«
    Mrs Blythe schüttelte den Kopf. »Aber wünscht Ihr es Euch so sehr wie er? Wollt Ihr ihn?«
    Dane wollen? Wollen, dass er auf ihr lag, sie in Besitz nahm, in sie eindrang und dieses endlose Sehnen stillte? Ihn lieben und befriedigen und seine wirkliche Frau werden? »O ja«, seufzte sie. »Ich will ihn.«
    Mrs Blythe tätschelte ihre Hand. »Dann sollt Ihr ihn auch bekommen. Ich werde Euch helfen.«
     
    Als der Mann auf der anderen Straßenseite sah, wie Lady Greenleigh das Bordell verließ und in ihrer Kutsche davonfuhr, zwang er sich dazu, eine weitere halbe Stunde zu warten. Dann ging er mit festem Schritt zur Tür von Mrs Blythes berühmtem Etablissement und betätigte kräftig den Türklopfer.
    Nachdem er eingelassen worden war und Mrs Blythe gegenüberstand, verbeugte er sich respektvoll vor ihr. »Bitte verzeiht die Störung, aber meine Herrin, Lady Greenleigh, hat mich gebeten, Euch noch einmal aufzusuchen.« Er wartete. Wenn er Glück hatte, würde die Frau etwas antworten, das ihn weiterbrachte. Er hatte gelernt, dass die meisten Leute ihre eigenen Schlüsse zogen und jedes etwas längere Schweigen mit dem Ergebnis ihrer Überlegungen füllten.

    Nach längerem Zögern seufzte Mrs Blythe schließlich. »Sie hat es sich noch einmal überlegt, nehme ich an. Ich bin überrascht, dass sie überhaupt die Kühnheit besaß, mich anzusprechen. Ich war mir sicher, dass sie es nach reiflichem Überlegen bereuen würde, mich darum gebeten zu haben, ihr bei der Ausrichtung ihres Jagdballs behilflich zu sein.«
    Interessant. Der Mann nickte gewichtig. »Es ist ein sehr bedeutendes Ereignis.«
    »Ich nehme an, es ist jetzt zu spät, ihr zu versichern, dass ich nur sehr ausgesuchte Unterhaltung im Sinn

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