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Der geheimnisvolle Gentleman

Der geheimnisvolle Gentleman

Titel: Der geheimnisvolle Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Abstand?«
    Marcus schüttelte den Kopf. »Zwei direkt nacheinander. Der dritte etwas später.«
    Dane nickte. »Ein Mann.«
    »Genau. Du wirst niemals raten, wer es ist.«
    Dane wurde gefährlich still. Langsam drehte er den Kopf und schaute sie an. »Die einzige Person, die nicht ordentlich überprüft worden ist. Sumner.«
    Marcus starrte Olivia schockiert an. »Es war Sumner«, sagte er langsam. »Eines der Hausmädchen hat seine Stimme als diejenige erkannt, die ›Feuer!‹ geschrien hat.«
    Das konnte nur Petty sein. Die Arme! Vor ihren Augen verwandelte sich ihre Schwärmerei in einen Alptraum.
    »Er hat so gut wie gestanden«, fuhr Marcus fort. »Wir haben ihn festgenommen.«
    Olivia brachte kein Wort heraus. Eine Eiseskälte breitete sich in ihrem Körper aus. »Ich … Sumner war bei meinem Bruder in Stellung gewesen. Ich hatte keinen Grund …«
    Dane schüttelte den Kopf. »Nein, natürlich hattest du das nicht.« Der Mann, der sie stundenlang geliebt hatte, war verschwunden. An seine Stelle war wieder der gefühlskalte Fremde getreten.
    Dane sagte zu Marcus: »Nimm sie mit zurück. Ich reite voraus.« Mit diesen Worten verließ er das Cottage. Kurze Zeit später hörten sie das Stampfen von Galahads schweren Hufen in der Ferne verhallen.
    Olivia holte zitternd Luft. »Marcus, ich weiß nicht, was da vor sich geht, aber du musst mir glauben, dass ich nichts damit zu tun …«
    Er unterbrach sie. »Ich befürchte, es wird nicht besonders bequem sein, wenn Ihr vor mir auf dem Pferd sitzt. Ich schlage vor, Ihr setzt Euch hinter mich. Wir werden langsam machen. Vielleicht gibt Dane das genügend Zeit …« Er vollendete den Satz nicht, sondern ließ ihr an der Tür den Vortritt.

    Wieder hatte Olivia das Gefühl, dass eine Verschwörung im Gange war, all ihre Missgeschicke, Dinge, die sie als Tollpatschigkeit oder Pech oder eigenes Verschulden interpretiert hatte. Irgendjemand hatte von Anfang an gegen sie intrigiert.
    Und jetzt hatte sie eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wer es gewesen war.
     
    Man hatte George in das riesige Bett gelegt und mit fast allen Kissen umgeben, die im Ostflügel zu finden gewesen waren. Die Herzogin von Halswick flatterte um ihn herum und stand der überaus kompetenten königlichen Dienerschaft im Weg.
    Dane verneigte sich tief. »Hoheit, ich bitte vielmals um Verzeihung.«
    George winkte ab. »Unsinn. Es geht mir wieder gut, sobald sich mein Arzt um meinen Rücken gekümmert hat. Wirklich wichtig ist nur eins: Habt Ihr das Mädchen rumgekriegt?«
    Dane blickte ihn gereizt an. »Falls Ihr damit meine Frau meint, Lady Greenleigh wird gerade sicher auf ihr Zimmer geleitet.«
    George zwinkerte. »Oh.« Dann runzelte er die Stirn. »Ich glaube nicht, dass sie Euch aufgegeben hat. Wenn sie nicht so verrückt nach Euch wäre, hätte sie mein Angebot einfach annehmen können.«
    Dane rieb sich den Nacken. »Falls Hoheit sich erinnern wollen: Lady Greenleigh nahm Eure Gesellschaft an, bevor ich … sie davon abhielt.«
    »Das war doch pure Verzweiflung, den Ballsaal zu verlassen.« George verdrehte die Augen. »Ihr seid ein noch größerer Dummkopf, als ich dachte, wenn Ihr nicht erkennt, dass sie sich nur danach sehnte, von Euch in die Arme gerissen zu werden. Das Mädchen ist verrückt nach Euch, Greenleigh. Total verrückt. Sie kann kaum geradeaus sehen, und es gibt keinen anderen für sie.«

    Er sah enttäuscht aus. »Sie hat mich rundheraus abgewiesen, sagte, ich sei ›süß‹. Wisst Ihr, was sie damit einem Mann antut? Ich kam mir vor wie ihr Lieblingsonkel, ob ich wollte oder nicht.«
    Dane antwortete nicht. Das wahre Problem war nicht, dass sie ihn vielleicht nicht liebte oder dass sie den Prinzregenten um ihren kleinen, blassen Finger gewickelt hatte.
    Das eigentliche Problem war, dass seine Mission als Löwe eindeutig war, nämlich, die Krone zu schützen. Und er war nicht zur Stelle gewesen, hatte sich vergnüglich im Bett gewälzt und seine Pflicht sträflich vernachlässigt.
    Das durfte nicht noch einmal passieren.
     
    Als Dane das abgeschirmte Zimmer betrat, in dem Sumner untergebracht worden war, sah er den jungen Mann am Fenster stehen. Dane befahl der Wache, draußen zu bleiben, denn so manches war nicht einmal für loyale Ohren bestimmt.
    »Wer seid Ihr wirklich? Für wen arbeitet Ihr?« Der Mann hatte Kontakt zur Schimäre, darauf würde Dane sein Leben setzen.
    Sumner drehte sich um, sein Gesicht war vor Trauer und Schmerz ganz verzerrt. »Ein einfacher

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