Der geheimnisvolle Highlander
Ihre Augen sprühten vor Zorn. »Warum opferst du deine Zukunft für deine Vergangenheit? Du musst weder mir noch irgendjemandem sonst etwas beweisen.« Sie wollte es verstehen. »Erzähl mir, was mit deinen Cousins geschehen ist.«
»Da gibt es nicht viel zu erzählen. Du weißt so gut wie alles darüber.«
»Aber ich will es von dir hören.«
Er spürte wieder, wie er die vertraute Mauer um sich errichtete, wann immer dieses Thema zur Sprache kam. »Warum?«
»Ich will es verstehen.«
»Nun gut.« Er wandte den Blick ab. »Ich hatte das Kommando. Wir hatten den Überraschungsvorteil auf unserer Seite. Ich verlor ihn.«
»Und deine Cousins?«
»Sie hätten nicht sterben müssen. Ich weigerte mich, mich zu ergeben. Mein verdammter jugendlicher Stolz hat sie das Leben gekostet.« Seine Stimme klang gepresst. »Ich sehe es immer wieder vor mir. Wenn ich es noch einmal erleben und mich anders entscheiden könnte …«
»Wusstest du, was Dougal vorhatte?«
»Nein!«, schleuderte er ihr entgegen. »Natürlich nicht!«
»Warum gibst du dir dann die Schuld? Du hast die beste Entscheidung getroffen, die du unter diesen Umständen treffen konntest. Ich weiß, dass es falsch war, hierherzukommen. Jamie warnte mich, dass du meine Einmischung nicht gutheißen würdest. Aber das liegt nicht daran, dass ich nicht an dich glaube, Alex. Es gab niemand anderen, dem ich eine solch wichtige Nachricht anvertrauen konnte.«
»Es war falsch von dir, zu kommen, Meg. Ich weiß, du willst nur helfen, aber es ist zu gefährlich für dich hier. Es ist zu gefährlich für mich, wenn du hier bist.«
Er konnte sich auf nichts anderes konzentrieren, wenn sie ihm so nahe war. Er sehnte sich so sehr danach, sie in die Arme zu nehmen und ihre Liebe in Ehren zu halten, ihren Körper in Ehren zu halten. Sich nicht auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren, konnte ein tödlicher Fehler sein. Ihre bloße Anwesenheit auf Lewis lähmte ihn und setzte ihn einem großen Risiko aus.
Das Licht der Sterne schien sich in den weichen Lichtreflexen auf ihrem Haar zu spiegeln. Unbewusst ließ er die Hand über die weichen Wellen gleiten und wob die Finger in die seidigen Tiefen. Ihre sanfte Weichheit entfesselte sein Verlangen. Sein Körper stand in Flammen. Er wollte das Gesicht in ihrem Haar vergraben, ihr die Kleider vom Leib reißen und jeden Zoll dieser zarten Haut kosten. Er wollte, dass sie erbebte und in seinen Armen Erlösung fand. Wenn sie nicht bald ging, würde er womöglich die Gefahr vergessen und der Versuchung nachgeben. Seine Stimme wurde heiser vor Verlangen. »Ich kann nicht denken, wenn du in meiner Nähe bist.«
»Dann tu es auch nicht«, flüsterte sie mit der sanften, lockenden Stimme einer Verführerin.
Sie drängte sich an ihn. Ihre sanfte Weichheit schmolz gegen seinen heißen Körper, lockte ihn quälend mit so heftiger Lust, dass er anfing zu zittern. Trotz der kühlen Nachtluft sammelte sich Schweiß auf seiner Stirn. Das Blut rauschte ihm durch die Adern und seine Erektion pulsierte unbarmherzig. Die Erlösung lag so nah.
Er trat zurück und durchbrach den unsichtbaren Sog, der ihn zu ihr zog. »Ich muss. Menschen verlassen sich auf mich, Meg. Willst du wirklich, dass ich gehe und meine Verwandten im Stich lasse, wenn sie sich auf mich verlassen? Was für ein Anführer wäre ich dann für deinen Clan?«
Sie sah ihn ausdruckslos an und weigerte sich stur, die Wahrheit zu akzeptieren.
Er stieß den Dolch der Wahrheit noch tiefer hinein. »Könntest du deinen Clan im Stich lassen, deine Verantwortung hinter dir lassen? Willst du von mir etwas verlangen, das du selbst nicht tun würdest?« Sie sah ihn an, als wollte sie ihm widersprechen. Dieses halsstarrige Mädchen räumte eine Niederlage nicht leicht ein. »Das ist es, was ich tue, Meg. Ich kämpfe. Was der König mit Lewis macht, ist falsch, und ich kann nicht tatenlos zusehen, wie meine Verwandten unschuldig ermordet werden.« Diese Berufung war ebenso ein Teil von ihm, wie sie ein Teil von Meg war. Er konnte es nicht leugnen. »Ich muss meine Pflicht dem Clan gegenüber erfüllen, ebenso wie du«, sagte er.
Ihre Gesichtszüge entglitten ihr, als ihr klar wurde, was er meinte.
»Aber ich kann Jamie nicht heiraten!« Tränen glitzerten ihr in den Augen.
Alex war erleichtert darüber. Schockiert, aber auch unglaublich erfreut. Er konnte immer noch nicht glauben, dass sie Campbell abgewiesen hatte.
»Natürlich kannst du das nicht«, meinte er sanft.
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