Der geheimnisvolle Highlander
in alle Pläne eingeweiht hatte. Doch als Dougal erkannte, dass er keine Chance bekäme, Alex auf See anzugreifen, blieb ihm immerhin Meg, die er als seinen Schild benutzen konnte.
Indem sie nach Lewis gekommen war, hatte Meg Dougal unbeabsichtigterweise die perfekte Gelegenheit gegeben, auf die er gewartet hatte. Meg wusste ebenso gut wie Dougal, was Alex’ Cousins zugestoßen war und dass sich Alex die Schuld an ihrem Tod gab. Dougal würde Alex eine weitere Gelegenheit bieten, sich zu ergeben, doch dieses Mal war sie der Köder.
Sie hätte am Ende Alex’ Tod verschuldet. Denn selbst
wenn Alex sich ergab und ihr so das Leben rettete, bestand kein Zweifel daran, dass Dougal vorhatte, ihn zu töten. Alex wüsste das ebenfalls, doch es würde ihn nicht daran hindern. Und es stand nicht nur das Leben von Alex auf dem Spiel. Wenn Alex seinen Beitrag nicht erfüllte, dann würde Neil MacLeod vor der Burg geradewegs in eine tödliche Falle laufen.
Wegen ihr konnte die gesamte Rebellion scheitern.
25
A lex und seine Krieger näherten sich dem Hafen von Stornoway aus südlicher Richtung, wobei sie sich so dicht wie möglich am Waldrand hielten, um zu verhindern, dass sie entdeckt wurden. Als sie sich den Felsen näherten, die den nördlichsten Teil des inneren Hafens begrenzten, gab er seinen Männern das Zeichen, anzuhalten und sich auf den Kampf vorzubereiten. Von seinem günstigen Aussichtspunkt aus konnte er genau das auf die See hinausgehende Tor von Stornoway Castle und den darunter liegenden Hafen überblicken.
Aufmerksam behielt er die Umgebung im Auge, da er nicht nur vor einem Angriff auf der Hut war, sondern auch auf die Rückkehr von Robbie und den anderen Männern wartete, die er Meg als Geleit mitgegeben hatte. Sie sollten jeden Augenblick zurückkommen, er brauchte sie auch dringend. Noch bestand kein Grund zur Beunruhigung. Dennoch wäre Alex erleichtert, wenn sie zurückkommen und bestätigen würden, dass Meg sicher auf Dunakin angekommen war.
Meg. Gott, wie sehr er sie vermisste! Dass sie zu ihm nach Lewis gekommen war, hatte so vieles verändert. Nun, da keine Geheimnisse mehr zwischen ihnen waren, hatte sich die Zerstreutheit gelegt, die ihn seit seiner Abreise aus Edinburgh gequält hatte. Nun konnte er seine volle Aufmerksamkeit der Schlacht widmen, da er wusste, dass die Frau, die er liebte, auf ihn wartete.
Wenn seine Aufgabe erledigt war.
Die Schlacht, auf die er gewartet hatte, war endlich gekommen.
Endlich würde seinen Verwandten Gerechtigkeit widerfahren, sowohl den lebenden als auch den toten.
Wie jedes Mal vor einem Kampf fühlte er, wie das Blut erregt durch seinen Körper strömte. Dann war er in seinem Element, wenn die klaren, auf ein einziges Ziel gerichteten Gedanken alles andere um ihn herum ausblendeten. Die Herausforderung machte ihn stark. Jede Schlacht erforderte nicht nur Stärke, sondern auch Strategie und Schläue, Mut und Ehre.
Der heutige Tag war die Erfüllung jahrelangen Trainings und monatelanger Vorbereitung. Sein Plan war einfach, so wie die besten Pläne es gewöhnlich sind. Einfachheit minimierte die Möglichkeiten, dass etwas falsch lief. Doch der richtige Zeitpunkt war ausschlaggebend.
Der Angriff erfolgte an drei Stellen. Auf See würden sie aufgrund der Informationen, die sie von Meg erhalten hatten, nicht versuchen, das Versorgungsschiff zu entern, wie sie es ursprünglich geplant hatten, da sie nun wussten, dass dafür zu viele Männer nötig wären. Stattdessen hofften sie nun, dass sie das Schiff aufhalten und es schließlich, wenn sie erfolgreich waren, daran hindern konnten, überhaupt anzulegen.
Zwei birlinns mit sechzehn Männern der MacLeods standen vor der Küste bereit und warteten nur auf sein Signal, das Versorgungsschiff anzugreifen, sobald es den äußeren Hafen erreichte. Alex’ treuer Gefolgsmann Patrick MacGregor würde die Besatzung des Schiffs nach besten Kräften ablenken, während die Landphase des Angriffs begann.
Alex hatte eine handverlesene kleine Truppe Männer ausgewählt, die er bei dem Angriff auf die Wachen anführen würde, die aus der Burg kamen, um das Versorgungsschiff zu empfangen. Sie würden einer Überzahl gegenüberstehen,
doch das war nicht das erste Mal. Zur selben Zeit würden Neil und seine Männer die Burg angreifen und hoffen, sie schwer zu treffen, da sie nicht so stark verteidigt wäre. Allerdings war dadurch Neils Flanke verwundbar. Wenn etwas schieflief und die Wachen zu früh oder mit mehr Männern
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