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Der geheimnisvolle Highlander

Der geheimnisvolle Highlander

Titel: Der geheimnisvolle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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betrachtete das Gemetzel um sich herum – längst kein
ländliches Idyll mehr. Leichen lagen über den einst friedlichen Bergkessel verstreut. Blut färbte das klare Wasser der Feenteiche grausig rot. Ein paar seiner Männer kämpften noch. Manche, so wie er, waren gefangen genommen worden. Das war gleichgültig. Solange er noch einen Atemzug tun konnte, würde er kämpfen. Niemals würde er freiwillig die Schande einer Kapitulation ertragen.
    Er spuckte Dougal vor die Füße und umklammerte den Dolch in seiner Hand. »Ich ergebe mich niemals einem Hurensohn der MacDonalds.«
    Dougal MacDonald schien sich über seine Worte zu freuen. Mit einem Lächeln nickte er zweien seiner Männer zu, die auf der anderen Seite der Talsohle standen.
    Voller Schrecken erkannte Alex, dass Dougal den beiden Männern ein Zeichen gegeben hatte, die seine gefangen genommenen Cousins John und Tormond festhielten. Wild holte er aus und sprang vor, doch es war zu spät. Seine Cousins sanken mit einem schrecklichen dumpfen Geräusch zu Boden. Der Dolch hatte ihre Kehlen so tief aufgeschlitzt, dass es keinen Zweifel daran geben konnte, dass sie tot waren.
    »Sollen wir es noch einmal versuchen?«, fragte Dougal liebenswürdig. »Gib auf, oder ich gebe meinen Männern den Befehl, alle zu töten.«
    Mit dem bitteren Geschmack der Niederlage auf der Zunge wandte Alex sich an den Rest seiner Männer. Sein Stolz hatte seine Cousins getötet, er würde nicht auch noch den Rest von ihnen töten. »Legt die Waffen nieder«, rief er heiser. »Es ist vorbei.«
    Die Dudelsackpfeifer hatten längst aufgehört zu spielen, als Alex und die überlebenden MacLeods gefesselt und fortgeführt wurden – Gefangene statt Sieger.

    Zweiundzwanzig seiner Clanmänner wurden tot im »Tal des Überfalls« zurückgelassen.
    Tot unter seinem Kommando.
     
    Nun stand der Mann, der seine Cousins ermordet und Alex in den langen folgenden Monaten gefangen gehalten hatte, keine zehn Schritte von ihm entfernt, die dreckigen Hände auf Meg und dieses vertraute höhnische Lächeln im Gesicht. Dieses Lächeln hatte einmal die Macht gehabt, ihn die Beherrschung verlieren zu lassen, doch nun nicht mehr.
    Alex’ Gesicht war eine eisige Maske, während der Zorn in seinem Innern wie eine offene Wunde schwärte. Alle seine Instinkte schrien danach zu kämpfen, den Tod seiner Cousins zu rächen, sein Schwert zu ziehen und Dougal MacDonald niederzustrecken. Mühsam kämpfte Alex den Hass nieder, der in ihm aufstieg und hervorzubrechen drohte. Hass, der diesen prunkvollen Saal in ein Chaos aus Tod und Zerstörung verwandeln würde. Doch er würde nie wieder zulassen, dass Dougal MacDonald seinen Zorn sah.
    Langsam verebbte der Schock und wich kalter Gewissheit. Alex würde seine Vergeltung bekommen. Er und Dougal würden die Klingen wieder kreuzen, aber nicht hier. Dies war nicht der passende Ort.
    Es gab nur eine einzige Art, wie er seine Vergangenheit wiedergutmachen konnte, nämlich indem er seinen Cousins half, die Invasion der Abenteurer von Fife niederzuschlagen. Dougal wiederzusehen hatte ihn mit voller Wucht daran erinnert, wie wichtig sein Auftrag war, warum er sich selbst die letzten fünf Jahre so unablässig vorangetrieben hatte. All das Kämpfen, all die Qualen hatten ihn an diesen Punkt gebracht.
    Nichts würde ihn von seinem Weg abbringen.

    Sein Blick glitt zu Meg. Er konnte die Unschlüssigkeit in ihren Augen sehen, als habe sie erkannt, dass sich etwas geändert hatte. Und so war es auch. Er hatte sich von einer grünäugigen Verführerin ablenken lassen. Lust hatte ihn vorübergehend dazu gebracht, sein Ziel aus den Augen zu verlieren, doch das würde nicht noch einmal geschehen. Verdammt, er hatte die Chance, Seton zu folgen, und hatte sie wegen Eifersucht verstreichen lassen.
    Meg Mackinnon war nicht für ihn bestimmt.
    Mit einem letzten tödlichen Blick auf Dougal drehte Alex sich auf dem Absatz um und wandte sich in die Richtung, in die Lordkanzler Seton verschwunden war. Sein Auftrag war alles, was zählte. Dougal MacDonald war nötig gewesen, um ihn daran zu erinnern, was auf dem Spiel stand.
    Alex würde die Informationen finden, die er brauchte, um seine Verwandten, die MacLeods von Lewis zu retten.
    Oder bei dem Versuch sterben.

8
    M eg gab sich Mühe, dem Mann vor ihr weiter aufmerksam zuzuhören. Wenn sie sich nicht bereits für Jamie entschieden hätte, wäre sie vielleicht etwas aufmerksamer. Alles in allem stellte Dougal MacDonald eine gute Partie

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